Heimat-CheckDer Verkehr ist in Frechen-Königsdorf ein Problem
Frechen-Königsdorf – Nach dem Kernort ist Königsdorf mit fast 12 000 Einwohnern der zweitgrößte Frechener Stadtteil. Sein Gesicht wird der Ort in den kommenden Jahren stark verändern. Erste Spuren davon sind schon jetzt zu sehen.
An zentraler Stelle im Ortskern, an der Aachener Straße vor dem Bahnhof, entsteht derzeit ein prägnanter Neubau. Ein Ärzte- und Bürohaus wird dort errichtet. Es entsteht auf einer ehemaligen Schotterfläche, für die zuvor lange nach einer Nutzung gesucht worden war.
Die Crux: Die Brache wurde bislang als Parkplatz genutzt. Am Königsdorfer Bahnhof, wo Parkplätze sowieso Mangelware sind, sind seit Beginn der Bauarbeiten 30 öffentliche Stellplätze weggefallen. Abhilfe soll eine Erweiterung des P&R-Platzes südlich der Bahngleise schaffen. Es ist vorgesehen, dort rund 70 zusätzliche Stellplätze für Pendler zu schaffen.
Aufenthaltsqualität am Marktplatz soll steigen
Weitere Veränderungen stehen bevor. So gibt es Pläne, den Königsdorfer Marktplatz, den Carl-Ludwig-Grosspeter-Platz, neu zu gestalten. Die Königsdorfer Ortsmitte soll dadurch attraktiver werden. Die Aufenthaltsqualität soll steigen. Ziel ist es, einen offenen und einladenden Platz als Dorfmittelpunkt zu schaffen, der auf vielfache Weise zu nutzen ist. Streit gibt es um die Details.
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So waren zuletzt in den politischen Gremien Pläne präsentiert worden, bei denen ein Teil der Parkplätze entfallen und Bäume gefällt werden sollen. Auch wenn Neupflanzungen vorgesehen sind: Damit sind nicht alle einverstanden, ebenso wenig wie mit der Reduzierung der Stellplätze. Die weiteren Diskussionen dürften spannend werden.
Sportverein wünscht sich mehr Platz
In den vergangenen Jahren ist die Einwohnerzahl in Königsdorf stark gestiegen, zum Beispiel durch das große Neubaugebiet in der Straße Auf dem Rotental. Im Entwurf für den Flächennutzungsplan sind weitere neue Wohnbauflächen in der Größenordnung von rund 20 Hektar vorgesehen. Manche sehen das kritisch, weil die Infrastruktur nicht mitgewachsen sei und der Ort ein weiteres Wachstum nicht mehr verkraften könne. Andere kritisieren die ungeordnete städtebauliche Entwicklung.
Der hiesige Sportverein, der TuS Königsdorf, wünscht sich eine Erweiterung der Sportanlagen an der Pfeilstraße. Weil der Ort wächst, seien auch die Mitgliederzahlen gestiegen. Die Kapazitäten reichten nicht mehr aus. Mit 2300 Mitgliedern sei der TuS mittlerweile der größte Verein in Frechen, gibt der Vorstand zu bedenken.
20 Millionen Euro Investition in Johannesschule
Erweitert worden ist die Johannesschule. Für die Grundschüler wurde ein Neubau geschaffen, alte Gebäudeteile wurden saniert. Die Stadt hat dafür 20 Millionen Euro investiert. Nach drei Jahren Bauarbeiten kann das neue Gebäude jetzt genutzt werden; offiziell eingeweiht wurde es vor wenigen Wochen im Rahmen des Schulfestes. Für den Schulbetrieb stehen 19 Klassenräume, 19 Differenzierungsräume sowie vier Lehrmittelräume zur Verfügung. Die alten Gebäudeteile stammen aus den Jahren 1907, 1926, 1951 und 1966.
Ein großes Streitthema ist die enorme Verkehrsbelastung auf der Aachener Straße. Viele befürchten, dass sich die Probleme noch eher verschärfen werden, wenn die Stadt Köln gleich hinter Königsdorf wie geplant eine Pförtnerampel einrichtet. Für Entlastung soll ein neuer Autobahnanschluss sorgen. Er entsteht an der L 361 zwischen Königsdorf und Horrem. Doch die Bauarbeiten verzögern sich. Derzeit ist die Fertigstellung für 2022 geplant.