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Mehr IdentifikationIm Kölner Umland könnte es bald 32 neue Kfz-Kennzeichen geben

Lesezeit 2 Minuten
Verschiedene Autokennzeichen liegen aufgefächert übereinander.

328 deutsche Städte könnten neue Kfz-Kennzeichen erhalten. (Symbolfoto)

KÖW für Königswinter, BRÜ für Brühl und MEC für Mechernich – diese und weitere neue Kennzeichen könnten schon bald auf den Straßen NRWs fahren.

Seit kurzem wird im Rhein-Erft-Kreis darüber diskutiert, ob jede Kommune ein eigenes Kfz-Kennzeichen erhalten soll. Auslöser der Diskussion war der Vorstoß des Kerpener Bürgermeisters Dieter Spürck, der das Kreiskennzeichen „BM“ für Bergheim durch ein eigenes Kennzeichen mit den Buchstaben „KER“ ersetzen will. Auch Dirk Breuer, Bürgermeister von Hürth, möchte das Kennzeichen ändern – allerdings auf REK als gemeinsames Kennzeichen für alle Kommunen des Rhein-Erft-Kreises.

Das Projekt zur „Kennzeichenliberalisierung“ wird seit 2010 von Professor Ralf Borchert von der Hochschule Heilbronn vorangetrieben. „Mit der Einführung eigener Buchstabenkürzel auf dem Nummernschild könnten viele Kommunen die lokale Identität – sowohl nach innen als auch nach außen – stärken“ erklärt er. Im Jahr 2012 wurden mehr als 300 Altkennzeichen wieder eingeführt. Laut Professor Borchert sind rund fünf Millionen Fahrzeuge mit Altkennzeichen unterwegs. Daraus schließt er, dass durchaus ein Interesse bei den Menschen besteht, sich mit der eigenen Stadt zu identifizieren.

Natürlich haben wir größere Sorgen, aber das bedeutet nicht, dass man dies nicht unterstützt. Hier geht es ausnahmsweise mal ums Herz, um Identifikation und Heimat, ohne dass Kosten entstehen,“ erläutert Borchert die Relevanz seines Projekts.

Diese Kommunen in der Region könnten ein eigenes Kfz-Kennzeichen bekommen

Um ein eigenes Kennzeichen bei der Kfz-Zulassungsstelle beantragen zu können, muss das Land NRW die Änderung zuvor beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr beantragen. Borchert schlägt vor, dass sogenannten „Mittelstädte“ mit 20.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ein eigenes Kürzel ermöglicht werden soll. Im Kölner Umland könnten nach dieser Regelung derzeit in 32 Kommunen neue Kürzel beantragt werden. In einer von der Universität Heilbronn veröffentlichten Liste werden die möglichen Kennzeichenkürzel aufgezählt.

Im Rhein-Sieg-Kreis fahren die Menschen mit dem Kfz-Kennzeichen SU für Siegburg. Diese 13 Städte hätten die Möglichkeit, ein eigenes Kennzeichen zu erhalten:

  1. ATR – Alfter
  2. BHO – Bad Honnef
  3. BHM – Bornheim
  4. HNF – Hennef (Sieg)
  5. KÖW – Königswinter
  6. LHM – Lohmar
  7. MEM – Meckenheim
  8. NKS – Neunkirchen-Seelscheid
  9. NIK – Niederkassel
  10. RBA – Rheinbach
  11. AUG – Sankt Augustin
  12. TRO – Troisdorf
  13. WAB – Wachtberg

Autofahrende im Rhein-Erft-Kreis fahren mit dem Kennzeichen BM für die Kreisstadt Bergheim. Diese Städte könnten eigene Kfz-Kennzeichen erhalten:

  1. BEB – Bedburg
  2. BRÜ – Brühl
  3. ELS – Elsdorf
  4. ERF – Erftstadt
  5. FRE – Frechen
  6. HÜR – Hürth
  7. KER – Kerpen
  8. PU – Pulheim
  9. WSL – Wesseling

Im Kreis Rhein-Berg fahren alle Fahrzeuge mit dem Kürzel GL für die Stadt Bergisch Gladbach. Fünf Kommunen hätten die Chance auf ein eigenes Kennzeichen:

  1. KÜR – Kürten
  2. LEI – Leichlingen (Rheinland)
  3. OV – Overath
  4. RÖS – Rösrath
  5. WEK – Wermelskirchen

Im Kreis Euskirchen steht auf den Autokennzeichen EU für die Kreisstadt Euskirchen. Das Kürzel SLE ist seit 2013 aufgrund des ehemaligen Landkreises Schleiden als Altkennzeichen zugelassen. Zwei weitere Kommunen könnten ein eigenes Kennzeichen erhalten:

  1. MEC – Mechernich
  2. ZÜ – Zülpich

Im Oberbergischen Kreis stehen die beiden Buchstaben GM für Gummersbach auf dem Nummernschild. Drei Kommunen könnten jeweils ein eigenes Kennzeichen führen:

  1. LLA – Lindlar⁠
  2. RVW – Radevormwald
  3. WIP – Wipperfürth