Eine Statistik der Bundespolizei zeigt, wie viele Straftaten es 2022 an Bahnhöfen in NRW gegeben hat.
Drogen, Waffen, GewaltDiese Bahnhöfe in der Region Köln/Bonn sind am gefährlichsten
Mehr als 4500 Delikte hat die Bundespolizei im Jahr 2022 an Bahnhöfen in Nordrhein-Westfalen festgestellt. Das geht aus einer Statistik der Bundespolizei hervor, welche dieser Zeitung vorliegt.
Die genaue Zahl der Straftaten, die an Bahnhöfen in NRW im vergangenen Jahr gemeldet wurden, liegt laut Bundespolizei bei 4502. Im Vergleich: Bundesweit wurden 2022 mehr als 23.000 Delikte an deutschen Bahnhöfen und in Zügen festgestellt.
„Bahnhöfe sind objektiv sicherer als der überwiegende öffentliche Raum. Und das, obwohl an unseren 5.700 Bahnhöfen täglich rund 21 Millionen Reisende und Bahnhofsbesucher:innen zusammenkommen“, so ein Bahnsprecher. Und weiter: „Dafür sind bundesweit täglich über 4.300 Sicherheitskräfte der DB in den Zügen und auf den Bahnhöfen unterwegs. Sie unterstützen damit die Arbeit von knapp 5.500 Bundespolizist:innen in Zügen und Bahnhöfen.“
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Die Bahn nehme für die Sicherheit an den Bahnhöfen und in Zügen jährlich „mehr als 180 Millionen Euro in die Hand.“ In Zukunft wolle man mehr in den Ausbau der Videotechnik an Bahnhöfen investieren. Welche Standorte Sicherheitskameras bekämen, hänge von der Einschätzung der Bundespolizei ab, so der Sprecher.
So viele Gewalttaten gab es 2022 an den Hauptbahnhöfen Dortmund, Köln und Düsseldorf
Der Kölner Hauptbahnhof bildet demnach mit 478 Taten den Spitzenreiter der Negativ-Liste. Allerdings handelt sich dabei auch um einen der am stärksten frequentierten Bahnhöfe bundesweit. Täglich werden hier rund 318.000 Fahrgäste und Besucher gezählt.
Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Düsseldorfer Hauptbahnhof. Wie die Bundespolizei auf Anfrage mitteilte, kam es hier 2022 zu 391 Delikten. Auch in der Landeshauptstadt handelt es sich unterdessen mit 246.000 Menschen pro Tag um einen der Hauptverkehrsknotenpunkte bundesweit.
Mit rund 160.000 Fahrgästen und Besuchern pro Tag rangiert der Dortmunder Hauptbahnhof hingegen nur auf Platz 14 der meistfrequentierten Bahnhöfe in Deutschland. Dennoch kam es laut Bundespolizei hier 2022 zu 445 Straftaten, den zweitmeisten im Bundesland.
Von den 200 Bahnhöfen, die in die Statistik der Bundespolizei einflossen, wurden an 91 nur eine Straftat im ganzen Jahr gemeldet. Der Median der Liste der Straftaten liegt bei 2. Das heißt, es wurden an der Hälfte der Bahnhöfe mehr als 2 Straftaten registriert, an der Hälfte weniger oder gleich viele.
Bonn, Köln, Siegburg, Euskirchen: So viele Gewalttaten gab es an Bahnhöfen in der Region
Doch wie ist es um die Bahnhöfe in der Region um Köln und Bonn bestellt? Zu wie vielen Straftaten es 2022 an den verschiedenen Bahnhöfen gekommen ist, kann aus folgender Übersicht entnommen werden:
Alle Bahnhöfe aus der polizeilichen Statistik in NRW nach Anzahl der Straftaten (durchsuchbar):
Kriminalität an Bahnhöfen: Einordnung der Kriminalitätsstatistik
Die Angaben der Polizeilichen Eingangsstatistik der Bundespolizei weichen von den Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik ab, bei der die Erhebung nach Abschluss der Ermittlungen durch die Polizei erfolgt. Die Statistik umfasst außerdem keine Angaben über die Art der Straftaten – zwischen Diebstählen, Belästigungen oder Gewalttaten wird hier nicht differenziert.
Einfluss auf die Zahl der festgestellten Delikte hat zudem die Kontrolldichte am jeweiligen Bahnhof. Ein Vergleich der Daten mit dem Vorjahr ist wenig aussagekräftig, da die Corona-Schutzmaßnahmen 2021 noch erheblichen Einfluss auf die Mobilität hatten – und damit auch auf die Zahl der Menschen im öffentlichen Raum. (mit dpa)