Burscheid32 ukrainische Kinder besuchen nach den Osterferien die Schule
Burscheid – Burscheid leistet seinen Anteil an der Bewältigung des großen Zustroms ukrainischer Kriegsgeflüchteter. 113 Ukrainerinnen und Ukrainer sind in der Stadt bislang offiziell untergekommen. Mit Stand 1. April lag die Erfüllungsquote der gesetzlichen Verteilung auf die verschiedenen Kommunen in Burscheid nach Zahlen der Stadt damit bei 104 Prozent. Unter den neuen Bewohnern befinden sich auch viele Kinder. Ihr Schulbesuch wird aktuell vorbereitet.
32 Kinder sind schulpflichtig
So sind 43 Kinder unter den Menschen, die aus der Ukraine vor dem Angriffskrieg Russlands geflüchtet sind. Nach einer Liste der Stadtverwaltung, die dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt, sind 32 von ihnen bislang schulpflichtig. Die Schulpflicht liegt vor, sobald ein Aufenthaltstitel erteilt wurde. 15 Kinder sollen nach den Osterferien Burscheider Grundschulen besuchen. Die ersten Anmeldegespräche zwischen Schulleitungen und Eltern haben bereits im Rahmen eines Begegnungscafés im Jugendzentrum Megafon am 29. März stattgefunden.
Ein Kind wird eine Förderschule besuchen, 16 sollen auf weiterführende Schulen gehen. Für zwölf von ihnen hat der Unterricht an der Johannes-Löh-Gesamtschule bereits begonnen. Damit ist die dortige Kapazitätsgrenze nach städtischen Angaben auch erreicht. In den Unterlagen der Stadt heißt es, noch in dieser Woche fänden weitere Anmeldegespräche statt.
Das Engagement ist groß
Das Engagement, die Kinder in den örtlichen Schulen zu integrieren, ist groß. So hat die Schulleiterin der Montanusschule, Claudia Zimmermann, bereits mit dem Aufbau eines Netzwerks Ehrenamtlicher begonnen, die dabei unterstützen sollen. Sechs Personen konnten dafür gewonnen werden. Darüber hinaus unterstützt Christian Riehl vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) des Rheinisch-Bergischen Kreises in Burscheid die Schulen intensiv.
Die örtlichen Stellen des KI sind in Burscheid und Leichlingen in der Regel auch die erste Anlaufstelle für ukrainische Eltern, die ihre Kinder an einer Schule anmelden möchten. Doch aktuell sind Ausnahmen möglich: Um Kindern möglichst schnell eine Tagesstruktur und das Gefühl der Sicherheit nach ihrer traumatischen Flucht zu ermöglichen, können Geflüchtete auch direkt in den Schulen vorstellig werden, informiert der Kreis.
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Eltern, die sich jedoch an das KI wenden, erhalten Informationen zum Schulsystem, über den Ablauf der Anmeldung, die Bedeutung der verschiedenen Schulabschlüsse, bekommen Sprachpaten vermittelt und werden für die Schuleingangsuntersuchung an das Gesundheitsamt weitergeleitet.
Das KI ist bei Beratungsbedarf per E-Mail an KI-SE-Beratung@rbk-online.de oder telefonisch unter 02202/133100 erreichbar.
Barbara Gerhards-Engels, Schulamtsdirektorin des Kreises, nennt die Herausforderungen eine „Herkulesaufgabe“. An vielen Schulen seien Willkommensklassen eingerichtet oder geplant. Die Zuordnung zu einem Bildungsgang erfolge derweil erst zu einem späteren Zeitpunkt. Nun gehe es zunächst darum, den Kindern schnellstmöglich das Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen.