BurscheidRampe zur Balkantrasse ist fertig – Aussichtsplattform auf Eis gelegt
Burscheid – Die Innenstadt ist jetzt direkt an den Radweg Balkantrasse angebunden. Die Fahrrad-Autobahn hat seit vergangener Woche eine neue Auf- und Ausfahrt, die parallel zum Gartenweg mit Übergang zur Trasse unter der Brücke Friedrich-Götze-Straße verläuft. Zu Beginn des Baus herrschte in Burscheid Sorge um den komplett gerodeten Hang.
Und statt einer steilen Rampe hätte sich der Allgemeine Deutsche Fahrradclub lieber eine lückenlose Radwegeführung gewünscht. Die steilen Abschnitte neben der Rampe sehen zwar noch immer karg aus, dort ist aber regionales Saatgut gesät und wurden vier neue Bäume gepflanzt. Die Rampe ist beleuchtet.
Aussichtsplattform auf Eis gelegt
Auf Eis gelegt ist hingegen der Plan, eine Aussichtsplattform an der Brücke über der Trasse zur Hauptstraße zu errichten. Eine zum Aufenthalt einladende Gastronomie hatte sich die Verwaltung auf ihr vorgestellt. Fahrradfahrende sollten zu einem Stopp in Burscheid eingeladen werden, statt bloß am Bergischen Städtchen vorbeizudüsen. Über ein Glasgeländer war ein Ausblick auf die Trasse angedacht. Der Entwurf mutete an wie ein schickes Touristenziel. Davon abgesehen, dass der Verkehr der Friedrich-Götze-Straße unmittelbar daneben vorbeirauscht.
Dann hatte schon Ende vergangenen Jahres nicht jeder nachvollziehen können, wieso die Politik sich doch für ein Stahlgitter statt Glas entschied. Und Andrea Defeld, Pressereferentin des NRW-Landesverbandes vom Bund der Steuerzahler, veröffentlichte im März scharfe Kritik an beiden Vorhaben: „Rampe und Aussichtsplattform für über 800.000 Euro sind überflüssig und vor allem ein direkter Weg zur Steuergeldverschwendung.“
In seiner Sitzung am Dienstag hat der Rat beschlossen, den Bau zurückzustellen. Die Ausschreibung hatten neun Bauunternehmer angefordert, von denen nur einer ein Angebot abgab. Und das lag auch noch 60 Prozent über den vorab kalkulierten Baukosten.
Gelder sind bereits bewilligt
Die Verwaltung ist jetzt beauftragt, Zweckänderungsanträge zu stellen, da Zuschüsse für das Kombi-Projekt aus Rampe und Plattform bereits bewilligt sind. Und mit der Rampe wurden unter anderem schon eine Stützmauer und Trogbauwerke für die Aussichtsplattform errichtet. Die Fertigstellung könnte nun ans Ende der Maßnahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes 2025 gestellt werden.
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Alternativen, etwa auf Holz statt auf Stahl zu setzen oder eine kleinere Plattform zu wählen, erbrächten wegen der somit erneut benötigten Entwurfsplanung derzeit keine Kosteneinsparung, heißt es in der Beschlussvorlage für den Stadtrat. Vorerst müssen sich die Burscheiderinnen und Burscheider also mit der Rampe als neue Maßnahme am Radweg Balkantrasse begnügen – oder sich auf ihr beim Weg nach oben abmühen.