Höhepunkt KönigsschießenBurscheider Schützen feiern nach Corona-Pause wieder
Burscheid – Es findet wieder ein Schützenfest in Burscheid statt. Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause richtet der Schützenverein von 1864 nun am 3. und 4. September ein Fest aus, das trotz traditionsreichem Fokus auch Neuerungen bringt. Schlüsselmoment wird selbstverständlich das Königsschießen sein. Das Prinzenschießen aber wird dieses Mal mit Pfeil und Bogen stattfinden.
Damit auch die Jüngeren ein gebührendes Publikum haben, wird die Zielscheibe wie beim Wettbewerb mit den Luftfeuerwaffen auf der 50-Meter-Bahn aufgebaut. Und weil die Alternative zur Luftfeuerwaffe so beliebt ist, nimmt der Verein sogar eine weitere Schießart ohne Pistole in sein Programm auf, das Blasrohrschießen. Die in Deutschland noch junge Sportart hat in Deutschland insbesondere in den vergangenen drei Jahren immer mehr Menschen begeistert.
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Für das Traditionelle im Verein steht hingegen Vorsitzender Michael Wehner. Die grüne Uniform, das glatt gebügelte weiße Hemd und den Federhut in seiner Hand trägt er mit stolzer Brust. Geselligkeit und Geschichte verbindet er mit dem Schützenverein. Doch in der Region würden diese Werte an Bedeutung verlieren. Einige Vereine könnten es sich gar nicht mehr leisten, ein Fest auszurichten.
Auch Sportschützen sind dabei
Zum Glück gibt es in Burscheid noch eine andere Seite des Vereins: Die Sportschützen. Sie sind Schießstandbesucher, die nicht in grün, sondern im Funktionsshirt kommen. Oder eben mit Pfeil und Bogen und Blasrohr. Dieses Lager konnte in der Corona-Zeit sogar 35 neue Mitglieder verzeichnen, Wehner führt das auch auf den Großkaliberstand zurück, der Burscheid in der Region hervorhebt.
Gemeinsam feiern sie am Samstag, dem Partyabend, in ihr Wochenende rein. Ab 20 Uhr spielt die „Starlight Band“, eine langjährige Begleiterin des Vereins. Einlass ist ab 19 Uhr, ein Mindestverzehr von fünf Bons à 2 Euro ist vorgesehen. Der Rest des Fests ist auf den Sonntag gelegt. Das Prinzen- und Königsschießen beginnt um 12.30 Uhr. Das diesjährige Königsschießen ist lang ersehnt, konnte doch seit der Amtszeit 2018/19 kein Wettbewerb stattfinden. Der damalige Gewinner Maurice Sattler hatte seine Zeit um ein weiteres Jahr verlängert, aber das vergangene Jahr hatte der Verein dennoch ohne Königspaar zu überbrücken. Wer nachfolgen wird, ist laut Dirk Bremser, der „Leiter Tradition“ und „Hauptmann“ ist, völlig offen. Es ist also ein spannendes Wettschießen zu erwarten.
Musikalisch wird es ab 17 Uhr, wenn die befreundeten Vereine in der Kirchenkurve mit einem Konzert des Bayer Spielmannszugs empfangen werden. Auch mit diesen Musikerinnen und Musikern pflegt der Verein eine lange Freundschaft. Seit mehr als 50 Jahren begleiten sie die Burscheider Schützinnen und Schützen. Um 18.30 Uhr zieht der Festzug zum Schützenhaus. Parallel findet ab 11 Uhr eine Kirmes mit besonders vielen Attraktionen für Kinder auf dem Parkplatz neben dem Schützenhaus statt, organisiert von Burscheid Live. Das Hotel Schützenburg betreibt einen Imbissstand.
Haus wird modernisiert
Im Schützenhaus wird zurzeit an mehreren Baustellen gearbeitet. Der Verein hat eine Investition von 300 000 Euro getätigt, die zu 70 Prozent vom Programm „Moderne Sportstätten 2022“ des Landes gefördert wird. Neben Modernisierungen wird auch eine barrierefreie Toilette eingebaut. Zudem wird der Saal des Hauses durch ein Bogenschießkino ergänzt. Mit Projektoren können dann Videos auf mehrere Leinwände gespielt werden, sodass während eines „Films“ auf in die Story eingebettete Targets geschossen werden kann. 60 000 kostet dieses Vorhaben, dass vom Förderprogramm „Leader“ unterstützt wird.