Kinderimpfungen starten in BurscheidDas Kuscheltier bekam die erste Impfung
Burscheid – „Hätten die Erwachsenen sich alle impfen lassen, müssten die Kinder jetzt nicht ran“, sagt Johanniterin Nadine Spiegel, die die erste Kinder-Impfaktion in Burscheid für Kinder zwischen fünf bis elf Jahren leitet. Von 10 bis 18 Uhr wurde am Sonntag im Kinder- und Jugendzentrum „Megafon“ 400 Kinder und mindestens genauso viele Kuscheltiere geimpft. Die Nachfrage war groß und die Stimmung extrem positiv.
Am Samstag wurde für Kinder auch die Aula des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Bergisch Gladbach zum Impfzentrum. Man vergisst leicht, wie viele Abläufe angepasst und Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die Impfungen möglichst kindgerecht zu gestalten.
Der sechsjährige Noah Monjau aus Langenfeld weiß beim anstehen für seine Impfung noch nicht, ob er sich auf die Impfung freut oder ein bisschen ängstlich ist. „Eigentlich beides“, gibt er an. Für Mutter Selina Monjau war immer klar, dass sie sich – sobald es möglich sein wird – für eine Impfung für ihren Sohn entscheiden würde: „Der Impfstoff ist sicher, wurde schon über acht Milliarden Mal verimpft. Für Leute die dies nicht einsehen, habe ich ehrlich gesagt kein Verständnis.“ Vor allem im Kontext vor dem anstehenden Weihnachtsfest sei die Erleichterung groß, nicht zuletzt wegen der aktuellen Inzidenzwerte.
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Spätestens im Inneren des Megafons angekommen ist die Angst oder Aufregung bei den Kindern dann aber verflogen. „Wir haben uns große Mühe gegeben, hier alles schön zu gestalten: Haben Fernseherbildschirme aufgehangen, sodass sich die Kinder das Warten mit Zeichentrickserien verkürzen können. Außerdem haben wir jede Menge bunter Bilder ausgedruckt und viel Traubenzucker dabei“, erklärt Nadine Spiegel.
Die ersten aus der Klasse
Die Brüder Jonas und Noah Linke sind nach ihrer Impfung wunschlosglücklich versorgt. „Klassenkameraden hatten schon Corona, wir sind jetzt stolz die ersten zu sein, die in der Klasse schon geimpft sind.“ Angst vor der Impfung hätten die beiden tapferen Odenthaler ohnehin nie gehabt.
Kinder, die sich doch ein wenig unsicher sind, sind eingeladen ihr Kuscheltier mitzubringen, dieses wird dann zuerst geimpft. Der fünfjährige Finn ist heilfroh, dass auch sein „Paw-Patrol“-Kuscheltier nun geimpft ist. „Wir haben beide noch Schokolade geschenkt bekommen“, freut er sich. „Mit diesem Zauberimpfstoff bekommen Kuscheltiere nicht nur nie Corona“, erklärt Spiegel mit einem Augenzwinkern, „sondern die Kinder sehen erst einmal, dass es nicht schlimm ist.“
Mehr Zeit für die Kinder
Außerdem ist der Zeitplan der Impfungen großzügiger, damit mehr Zeit bleibe, um auf die Kinder einzugehen.
Bei zukünftig geplanten Impfaktionen seien dann beispielsweise auch Waffeln und Ausmalbilder geplant, erklärt Spiegel: „Das soll für alle Beteiligten ein nettes Event sein. Schließlich ist der Moment für viele auch sehr emotional entlastend – es hat ja jetzt auch lange genug gedauert.“ So fotografierten zahlreiche Eltern direkt ihre geimpften Kinder, um den Moment über das Handy mit der Familie – insbesondere oft den Großeltern – zu teilen. Es sei ganz einfach, erklärt Spiegel: „Die Ständige Impfkommission rät Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen zur Impfung gegen Covid-19. Bei individuellem Wunsch können auch Kinder ohne Vorerkrankung geimpft werden.“Weitere Informationen gibt der Kreis.