AboAbonnieren

Neuer Burscheider BürgermeisterDie Fußstapfen, in die Dirk Runge tritt, sind groß

Lesezeit 3 Minuten
Dirk Runge Burscheid Wahl

Dirk Runge am Abend seiner Wahl zum Bürgermeister Burscheids.

Burscheid – Am Sonntag ist Dirk Runge zum neuen Bürgermeister Burscheids gewählt worden. 93,4 Prozent der Wählerschaft sprachen sich für den parteilosen Kandidaten aus, bei niedriger Wahlbeteiligung.

Alle Fraktionen stehen hinter dem Nachfolger von Stefan Caplan, der überraschend im Oktober verstorben ist. „Sein Tod ging uns allen nahe und es musste eine Lösung her“, sagte Klaus Becker (SPD) am Wahlabend.

„Das Erbe von Caplan“

Dass Dirk Runge in große Fußstapfen tritt, wurde von den Ratsmitgliedern während ihrer Zusammenkunft am Sonntag, als sie im Restaurant Korfu das Wahlergebnis gemeinsam abwarteten, gerne erwähnt. Peter Oberhäuser (UWG) sprach sogar vom „Erbe von Caplan“, das es nun gelte weiterzuführen.

„Wir haben uns die Zeit genommen, einen guten Kandidaten zu finden“, sagt Klaus Becker nach wie vor. Und die Zeit war knapp, denn spätestens im April musste per Gesetz ein Nachfolger im Amt sitzen. Damit war auch die Idee, Aufwand und Kosten zu sparen und die Bürgermeister- mit der Landtagswahl zusammenzulegen, vom Tisch.

Kritik am Mangel an Gegenkandidaten

Aus der Bevölkerung war am Wahltag allerdings Kritik am Mangel an Gegenkandidaten zulasten der demokratischen Legitimation zu hören. Klaus Becker erwiderte darauf: „Du hättest dich ja aufstellen lassen können.“ Gemeldet hat sich aber niemand. Auch Michael Baggeler (BfB), der 2009 und 2014 erfolglos gegen Stefan Caplan angetreten war, jedoch 2019 verkündet hatte, nicht weiter kandidieren zu wollen, revidierte seine Entscheidung nicht.

Doch nicht nur in der Wahl des Kandidaten herrschte am Sonntag Einigkeit unter den Ratsfraktionen: „Ich hoffe für 2025 wieder auf einen Wettbewerb“, sagte etwa Michael Baggeler.

Das könnte Sie auch interessieren:

Trotz fehlender Alternativen halten die Vertretenden der Fraktionen Dirk Runge für den – einzig – Richtigen. Klaus Becker fordert für das Bürgermeisteramt gleich generell: „Ein Verwaltungsfachmann gehört auf den Stuhl.“ Volker Höttgen (BfB) sieht die Erfahrung des Verwaltungsprofis ebenso als Vorteil. Runge sei „voll im Thema“. Als die einlaufenden Ergebnisse aus den Stimmbezirken am Sonntagabend öffentlich wurden, sagte Hartmut Schepanski, Fraktionsvorsitzender der CDU: „Das ist die Bestätigung, dass wir die richtige Wahl getroffen haben“.

„Er kennt die Leute, nur sie ihn nicht“

Heidi Neumann (Die Grünen) richtete Worte an die Burscheiderinnen und Burscheider, für die Dirk Runge erst jetzt in Erscheinung trete: „Er kennt die Leute, sie ihn nur nicht, weil er immer hinter den Kulissen war.“ Von dieser Position aus gestaltet er Burscheid seit 30 Jahren mit. „Es ist eine große Bereitschaft da, auch von seiner Familie, sich für Burscheid einzusetzen“, sprach die stellvertretende Bürgermeisterin am Sonntagabend die Tatsache an, dass Runge in Köln wohnt.

Für die Stimmauszählung war der Verwaltungschef mit seiner Frau und zwei Kindern ins griechische Restaurant Korfu in der Innenstadt gekommen. Seine Schwiegermutter war sogar extra aus Belgien angereist.

Das sind die Stärken des Neuen

Als ein „Super-Team“ bezeichnete die erste ehrenamtliche stellvertretende Bürgermeisterin Stella Ignatz (BfB) das Trio, das sie mit Neumann und Runge bildet. Dirk Runge sei ein anderer Typ als Stefan Caplan, „ruhiger, überlegender, vielleicht macht er sich zweimal Gedanken, wie er auf Menschen zu geht“, beobachtet Ignatz. „Absprache und Kommunikation“ seien Stärken des neuen Amtsinhabers.Die beiden Stellvertreterinnen wollen gemeinsam mit Dirk Runge „ein schönes und modernes Burscheid, in dem man gerne lebt“ schaffen.

Am Dienstag, 22. März tagt der Wahlprüfungsausschuss, um das Ergebnis offiziell festzustellen. Dirk Runge soll dann am Donnerstag 7. April, in der nächsten Ratssitzung, im Amt vereidigt werden.,