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Bezirksausschuss WitzheldenBürgerhaus in der alten Butterküche

Lesezeit 3 Minuten
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Die alte "Butterküche" befindet sich am Ortseingang Witzheldens im Hinterhof gegenüber des Fachwerkhauses "Zur alten Post".

Leichlingen-Witzhelden – Kurz vor Weihnachten hatte der Stadtrat den Witzheldenern eine Bescherung in Aussicht gestellt, die im Höhendorf die Vorfreude steigen lässt: Ein örtliches Bürgerhaus, ein kommunaler Vereinstreff, ein Raum für Ausstellungen, Versammlungen, Begegnungen und Kultur. Die Stadt, so hatte es sich der Verkehrs- und Verschönerungsverein gewünscht, solle das leer und zum Verkauf stehende Fachwerkhaus der Gaststätte „Zur alten Post“ am Ortseingang erwerben und für bürgerschaftliche Zwecke zur Verfügung stellen.

Auf der anderen Straßenseite

SPD und Bürgerliste hatten die Idee zum Antrag erhoben. Der Rat erteilte der Verwaltung den Auftrag, die Sache zu prüfen. Das hat sie inzwischen getan. Und dabei nahm die Idee eine überraschende Wende: Nicht die alte Fachwerk-Gaststätte, sondern ein Haus auf der anderen Straßenseite direkt gegenüber tauge als Bürgerzentrum, meint das Stadtplanungsamt. Sie schlägt der Politik vor, sich auf die Werkhalle Am Markt 16 im Hinterhof der Leichlinger Straße zu konzentrieren. Sie steht hinter dem als Denkmal geschützten hellbraun gestrichenen Wohnhaus von 1850 mit der selben Hausnummer.

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Im großen Fenster an der Laderampe spiegelt sich die Gaststätte Plan B gegenüber.

Die Idee wird am nächsten Montag in der ersten Sitzung des neu gebildeten Witzheldener Bezirksausschusses erstmals diskutiert. Mit dem fast 200 Jahre alten historischen Wirtshaus konkurriert die nach ihrer historischen Nutzung so genannte „Butterküche“. In dem Ziegelbau mit Laderampe war früher eine Dreherei. Mit ihrer großen Fensterfront ist sie von Künstler Max Siebel danach als Atelier genutzt worden.

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Kandidaten für ein Witzheldener Bürgerhaus: Links das Wirtshaus „Zur alten Post“, rechts die alte „Butterküche“.

Bereits in einer Ideenwerkstatt beim Bürgerforum zum Integrierten Handlungskonzept für Witzhelden im September 2019 hatten Einheimische die leerstehende „Butterküche“ als mögliches Bürgerhaus vorgeschlagen.

Nur fünf Plätze: Wer zuerst kommt, darf rein

Die Sitzung des Bezirksausschusses Witzhelden, die am Montag, 8. Februar, um 17.30 Uhr beginnt, ist öffentlich. Aber es werden außer den Politikern und Verwaltungs-Bediensteten nur sehr wenige Zuhörer daran teilnehmen können. Denn es wird aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nur ganz wenige Besucherplätze geben – genau gesagt: nur fünf.

Tagungsort ist wie gewohnt die Aula der Grundschule Flamerscheid. Erstmals findet dort eine Sitzung unter Corona-Bedingungen statt. Denn der neue Ausschuss-Vorsitzende Martin Steinhäuser (BWL) hat entschieden, den Heimvorteil nicht aufzugeben und die konstituierende Sitzung seines Gremiums nicht in den Ratssaal oder die Aula Am Hammer in der Stadtmitte zu verlegen. Daher müssen im Dachgeschoss der Grundschule in Witzhelden 16 Tische so aufgestellt werden, dass ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird. Und bleiben nur fünf Plätze für Besucherinnen und Besucher übrig.

Die Stadtverwaltung empfiehlt interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die es bei den Beratungen im Höhendorf stets zahlreich gibt, frühzeitig da zu sein, wenn sie teilnehmen wollen. Es gelte das Prinzip: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. (hgb)

Die Verwaltung ist der Ansicht, dass das Wirtshaus „Zur alten Post“, ein Doppelhaus, zu groß, zu teuer, schlecht zugänglich und zu verwinkelt für die angestrebte Nutzung als soziokulturelles Zentrum sei. Es wird wie berichtet aktuell für 195 000 Euro zum Kauf angeboten.

Die Ex-Gaststätte Zur alten Post könnte ein Bürgerzentrum für Witzhelden werden, wenn die Stadt das Denkmal kauft.

Bei einer Ortsbesichtigung kam die Baubehörde zu dem Ergebnis, „dass die Bausubstanz stark sanierungsbedürftig ist“. Nach einer groben Schätzung würden der Umbau und die denkmalgerechte und barrierefreie Renovierung mehr als zwei Millionen Euro kosten. Eine Summe (und ein wegen fehlender Bauunterlagen mögliches Fass ohne Boden), vor der man im Rathaus zurückschreckt, auch wenn es wohl Zuschüsse für das Integrierte Handlungskonzept oder aus der Städtebauförderung gäbe.

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Die „alte Post“ hat 573 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, der Flachbau der „Butterküche“ nur 154. Aber die Ziegelhalle „scheint sich hinsichtlich Größe, Raumzuschnitt, Lage, Erreichbarkeit und Kosten für die Nutzung als ein Bürgerzentrum zu eignen“, meint die Verwaltung.