Die Ehrensenatoren des Festkomitees Leichlinger Karneval und Angehörige ehrten ihre verstorbenen Mitglieder dieser Session.
GedenkfeierFLK Leichlingen ehrt verstorbene Mitglieder auf Schmunzelsteinen
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Auf den „Schmunzelsteinen“ werden verdiente Karnevalisten nach ihrem Tod verewigt.
Copyright: Lena Schmitz
Bevor der Leichlinger Karnevalszug losrollte, trafen sich zur jecken Zeit um 11.11 Uhr die Ehrensenatoren des Festkomitees Leichlinger Karneval (FLK), Vertreter anderer Vereine sowie das Leichlinger Prinzessinnenpaar am Friedrich-Ueberweg-Platz im Herzen von Leichlingen. Sie alle kamen zusammen, um drei ehemalige Mitglieder des FLK zu ehren, die im Laufe dieser Session verstorben waren. Neben dem Gedenken an die Verstorbenen wurden auch die drei neuen Plaketten an den sogenannten Schmunzelsteinen eingeweiht.
Leichlingen: Einweihung mit Sekt
Natürlich ist es immer traurig, wenn die drei vorhandenen Steine sich füllen. Dennoch freuen die Leichlinger sich, an diesem Morgen derer zu gedenken, die Großes für den Leichlinger Karneval geleistet haben. So hielt Oberbürgermeister und FLK-Ehrensenator Frank Steffes eine Laudatio für Werner Hammerstein, der am 10. Dezember des letzten Jahres verstorben war.
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Alle singen gemeinsam Lieder zu Ehren der Verstorbenen.
Copyright: Lena Schmitz
Hammerstein hatte Jahre lang für die Stadt Leichlingen gearbeitet, beim Rathaussturm als Jungfrau verkleidet oder bei den legendären Kochevents stets für gute Stimmung gesorgt. „Ich weiß du siehst uns von dort oben, deswegen feiere schön mit den Engelchen und allen, die bei dir sind“, sagte Steffes. Anschließend weihte Hammersteins Familie die Plakette des Steins mit dem Inhalt einer kleinen Sektflasche ein. Dann stimmten alle gemeinsam unter der Begleitung einer Gitarre zum Räuber-Lied „Denn wenn et Trömmelche jeht“ ein.
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Ab jetzt ohne die Reime
Auch Rainer Finke war jahrelang sehr aktiv beim FLK und starb am 4. November 2024. „Rainer war immer ein eigener Mensch, mit seinen eigenen Ideen und Vorstellungen gewesen. Und für die hat er auch immer hart gekämpft“, erklärte Wilhelm Kallert, Ehrensenator des FLK. Finke war in allen möglichen Vereinen vertreten, egal ob in Leichlingen, Solingen oder sonst wo. Zudem hatte er bis zu seinem Tod immer die Laudatio in Reimen für die Verstorbenen gehalten, deren Fehlen an diesem Morgen besonders auffiel. Für ihn wurde schließlich das Lied „Die Krumme Lanke“ von Klaus Hoffmann angestimmt.
Beim Klaus war immer Karneval und jemand der immer so präsent war, der kann nicht einfach so verschwinden
Eine besondere Ehrung an diesem Tag war die von Klaus Schneider. Der Leichlinger starb bereits im Jahr 2004 bei einem Unfall. Mit der Eröffnung des neuen Leichlinger Stadtparks wurde damals auch ein Baum für Schneider gepflanzt, auf den ein beschrifteter Stein hinwies. Da dieser allerdings auf unbekannte Weise verschwunden sei, beschloss das FLK ihr ehemaliges Mitglieder nun auch auf den Schmunzelsteinen zu verewigen. „Beim Klaus war immer Karneval und jemand, der immer so präsent war, der kann nicht einfach so verschwinden“, sagte Kallert. Auch Schneiders Bruder, Wolf Schneider, widmete seinem Bruder einige Worte: „Für meinen Bruder war Karneval mehr als nur ein Fest. Durch ihn wurde es immer lauter, lustiger und heller. Er lebt in unseren Traditionen und Erinnerungen weiter.“
Schneider rettete in seinen Jahren als Mitglied des FLK oftmals den Karneval und dieser Charakter spiegelt sich heute in seinem Sohn Dirk Schneider wider. Kaum hatte der von der Gedenkaktion gehört, hatte er überlegt, wie man diese noch geselliger und angenehmer gestalten könnte und schließlich einen kleinen Getränkewagen organisiert. Für Klaus Schneider sangen alle zusammen das Lied „Ming eetste Fründin“ von den Bläck Fööss.
Zum Abschluss der kleinen Zeremonie stimmten die Ehrensenatoren des FLK noch gemeinsam ihr eigenes traditionelles Senatorenlied an.