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Im Bogen über die WupperSo soll die neue Henley-Brücke aussehen – erste Pläne

Lesezeit 3 Minuten

Die hölzerne Henley-Brücke ist seit 2019 gesperrt. Sie soll durch eine breitere Stahlbogenbrücke mit Radweg ersetzt werden.

  1. Im Verkehrsausschuss fiel eine Vorentscheidung für die neue Wupperbrücke.
  2. Statt aus Holz soll der Neubau aus Stahl angefertigt werden.
  3. Die Stabbogen-Konstruktion erinnert ein wenig an die Marly-Brücke.

Leichlingen – Bis Ersatz für die morsche und deswegen seit Oktober 2019 gesperrte Henley-Brücke da ist, wird es noch lange dauern. Wahrscheinlich erst, wenn der neue Supermarkt an der Neukirchener Straße fertig ist, kann sie eröffnet werden, nicht vor 2022. Denn so lange blockiert die Großbaustelle für das Pässler-Projekt den Zugang zum Ufer. Aber die von Fußgängern und Radfahrern herbeigesehnte Brücke nimmt zumindest auf dem Papier jetzt Formen an: Es soll eine Stab-Bogenbrücke aus Stahl werden.

Gute Sicht aufs Wasser

Der Marly-Brücke im Stadtkern nicht unähnlich, sind zwei langgestreckte Bögen geplant, an denen der 42 Meter lange Steg mit Geländern an filigranen senkrechten Abspannungen aufgehängt wird. Die sparsamen Stäbe sollen für ein transparentes Erscheinungsbild und gute Sicht auf die Wupper sorgen. 4,50 bis fünf Meter breit (die alte misst nur zwei Meter), bietet sie Platz für einen Rad-und Gehweg.

Bauweise einer Stabbogenbrücke, die an der Wupper allerdings wesentlich kleiner ausfallen wird als diese über die Weser an der B 241 in Beverungen.

Mit dem auf Brückenbau spezialisierten Ingenieurbüro Mertens hat die Stadtverwaltung erste Überlegungen angestellt, wie das Bauwerk aussehen könnte. Dabei kam rasch heraus, was alles nicht gewünscht oder möglich ist: Kein Holz, weil das nicht langlebig genug, aber teuer in der Unterhaltung ist, wie man mit der 34 Jahre alten bisherigen Konstruktion erfahren hat. Kein Spannbeton, keine Hohlkasten-Konstruktion und kein Stahl-Fachwerk, weil zu schwer und optisch zu wuchtig. Leider auch keine ästhetisch schicke Pylon- oder Schrägseilbrücke wie am Pastorat, weil für die Abspannungen auf den Ufern zu wenig Platz ist.

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Seit Oktober 2019 gesperrt, weil die Holzpfeiler marode sind: Die Henley-Brücke über die Wupper zum Marktplatz.

Übrig blieb die kostengünstigste Stabbogen-Variante. Die Brücke kann komplett vormontiert und in einem Stück vom Kran über die Wupper gehievt werden. Sie benötigt nur bescheidene Fundamente und Widerlager, was wegen des Kanals am Ufer und der angrenzenden neuen Tiefgarage wichtig ist.

Im Infrastruktur- und Verkehrsausschuss stieß das favorisierte Modell nicht auf ungeteilte Begeisterung. Vor allem Lothar Esser (FDP) und Friedrich Rohdenburg (UWG) fanden den Entwurf langweilig und hätten sich an dieser exponierten Stelle etwas Aufregenderes vorstellen können. Esser: „Wir haben doch schon eine Bogenbrücke, da muss ein Highlight hin!“ Gegen ihre beiden Stimmen beschloss die Ausschuss-Mehrheit aber, auf der Grundlage einer Stab-Bogenbrücke weiter zu arbeiten.

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Tiefbauamtsleiter Jürgen Scholze und Fachbereichsleiterin Andrea Murauer beschwichtigten die Zweifler, dass die Grundsatzentscheidung für die Art der Konstruktion ja noch nicht das Ende der Überlegungen sei. Mit Farbe und Geländerform, Beleuchtung und einer möglichen Begrünung könne man die Brücke kreativ gestalten und die konservative Form ansprechend aufpeppen. Und wenn man die Bögen nach innen neigt, wirkt sie auch direkt eleganter. Was sie kosten wird, ist noch nicht berechnet worden.