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Ein Jahr nach der FlutKita Regenbogenland in Leichlingen feiert 25 Jahre

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Die Kita Regenbogenland feiert 25-jähriges Bestehen. Rita Vannahme und Grischa Bischoff erzählen über die bewegten zurückliegenden Jahre.

Leichlingen – Ein „blitzneu überholtes“ Regenbogenland öffnet diese Woche seine Türen, hinter denen Leiterin Rita Vannahme die wiederaufgebaute Einrichtung zeigt. Die Kindertagesstätte kämpfte in den vergangenen Jahren gleich mit mehreren Herausforderungen. „Es war viel Katastrophenmanagement“, sagt Grischa Bischoff, der Vorsitzende der Elterninitiative. Jetzt ist es wieder ein bunter Ort am Waldesrand, an dem es Grund genug zum Feiern gibt. Neben der Beseitigung aller Schäden nach der Flut im Juli 2021 steht auch das 25. Jubiläum an. So lange schon stolpern kleine Kinderfüßchen durch das verschachtelte Gebäude mit großzügigen Gemeinschafts- sowie gemütlich-kleinen Rückzugsräumen.

1997 zogen die ersten Gruppen in das frisch erbaute Kinderparadies. Früh bewies sich das Regenbogenland als anpassungsfähig, denn die ersten Wochen verbrachten die Kinder in den Wohnzimmern der Mitgründer-Familien Adolphs und Wirtz, bis der Einzug Am Hammer 10b möglich war. Dem gingen bereits vier Planungsjahre voraus, denn schon im September 1994 stellte sich die Initiative mit dem Motto „Hand in Hand ins Regenbogenland“ vor.

70 Kinder betreut

Heute werden hier 70 Kinder betreut, die sich auf vier Gruppen verteilen: auf die „Nestgruppe“ der Unter-Drei-Jährigen, die inklusive, die Regel- und die Waldgruppe. Letztere ist eine Besonderheit, weil die Kinder das ganze Jahr über an der frischen Luft sind und ihr Kita-Zuhause vor dem Hauptgebäude in einem idyllischen Bauwagen haben.

Turbulente Zeiten starteten 2018, als zum ersten Mal Wasser ins Gebäude geflossen ist. Ein neuer Boden war gerade erst fertiggestellt, da musste er im hinteren Teil des Gebäudes auch schon erneuert werden. Damals sind Wasser- und Schlammmassen aus dem nahegelegenen Wald Hühnerbusch herabgeflossen. Die grüne Oase war bis dahin ein Segen für die Erzieherinnen und Erzieher, die dort während ihrer jährlichen Aktion „Waldwochen“ täglich mit den Kindern die Natur erkunden.

Herausfordernde Coronazeit

Zwei Jahre später kam der nächste Einschnitt in der 25-jährigen Geschichte der Kita: Die Pandemie. „Wir haben die Corona-Zeit sehr herausfordernd erlebt“, sagt Rita Vannahme selbstverständlich. „Gruppen wurden getrennt, was eigentlich gar nicht unserem Konzept entspricht“, erzählt die Leiterin. Normalerweise mischen sich die Kinder im Alltag bunt durch. Es gab zudem zeitliche Regelungen, wer wann ankommen soll und statt durch den gemeinsam genutzten Haupteingang, stapften die Kinder (wenn sie denn überhaupt kommen konnten) durch ihre jeweiligen Garten-Türen direkt in ihre Gruppenräume. Immerhin gab es deshalb für das Regenbogenland keine gesundheitsamtliche Anordnung zur Schließung, schaut Grischa Bischoff trotz allem auf das Positive. Sein Job als Feuerwehrmann sei zudem von Vorteil gewesen, weil er mit der Leiterin früh Konzepte ausarbeiten konnte, während Meldungen der Behörden zum Vorgehen in der Pandemie bekanntermaßen vermehrt freitags und am Wochenende verkündet wurden.

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„Und dann ging es nahtlos über ins Hochwasser“, listet Vannahme abgebrüht die nächste Krise auf. Schon am Abend des Starkregens 2021 schichteten die Eltern und Mitarbeitenden Sandsäcke vor Türen und Fenster, „bis es um zehn Uhr hieß: Alle weg hier, die Wupper kommt“, erinnert sich die Leiterin. Diesmal kam die Flut von der anderen Seite. Und diesmal war alles kaputt. Vier Monate pendelte die gesamte Kindertagesstätte nach Reusrath, wo die evangelische Kirche ihr Gemeindezentrum zur Verfügung stellte. Fahrgemeinschaften fingen die weniger mobilen Familien auf, im Notfall nahmen Erzieher und Erzieherinnen die Kinder mit zurück ins Leichlinger Zentrum. Vergleichsweise schnell ging der Wiederaufbau, lag auf dem Schreibtisch im Büro doch noch die Liste der Handwerker von 2018. Und natürlich packten auch die Familien erneut tatkräftig an. Obendrein unterstützen zahlreiche Vereine, Firmen und Einzelpersonen die Elterninitiative finanziell. „Sogar aus Bayern haben wir spenden bekommen, von den Großeltern“, erzählt Vannahme.

Nach zwei Jahren ohne Sommerfest, in denen alternativ Wanderungen mit großen Abständen zwischen den Familien das Gemeinschaftsgefühl wenigstens ansatzweise ersetzen sollten, wünschen sich Vannahme und Bischoff „endlich wieder ganz normal Spaß zu haben.“ Und bedanken bei allen Helferinnen und Helfern möchten sie sich auch noch, bevor ihre Zeit in der Kita im Sommer des kommenden Jahres ihr Ende findet. Zumindest die nächste Leiterin steht schon fest: Antje Rösner, eine Erzieherin aus den eigenen Reihen, wird nach 15 Jahren auf Rita Vannahme folgen.

Die Kita heißt am Samstag, 25. Juni 2022, alle Interessierten und insbesondere die vielen Spenderinnen und Spender von 10 bis 12 Uhr willkommen, um ihnen die wieder hergerichteten Räume Am Hammer 10b in Leichlingen zeigen zu können. Im Anschluss feiern die Familien ihr lang ersehntes Sommerfest.