Die „Briefe von Felix“ machten die Leichlingerin berühmt, doch es gibt noch viel mehr Charaktere aus dem Hause Langen. Der Neueste ist der Apfelbär.
Felix-Autorin Annette LangenDer Apfelbär entdeckt in Leichlingen den Kreislauf des Lebens
Das kleine schwarze Zeug im Apfel ist für Kinder häufig „bah“. Und wird bei Sichtung schnell weggeworfen. „Ich möchte die Wunder der Natur für Kinder sichtbar machen“, sagt die erfolgreiche Kinderbuchautorin Annette Langen. Denn eigentlich haben ja gerade Kinder die Augen offen, für die Dinge, die Erwachsene gar nicht mehr beachten.
Wie etwa den kleinen Apfelkern. Den mag auch der Apfelbär zunächst nicht besonders. Apfelbär stammt aus der Familie der Erdbären und Himbären, nur liebt er eben Äpfel. Und besonders seinen guten Freund, den alten knorrigen Apfelbaum.
Dessen Äpfel verspeist er gerne mit einem Happs, doch als einmal ein Apfel zerbricht, landet der kleine schwarze Kern in seiner Pfote. Zunächst will der Apfelbär ihn achtlos wegwerfen. Aber sein Freund Tröte, die Schildkröte, hat eine bessere Idee.
Und so erkunden die beiden den Kreislauf des Lebens. „Es ist auch eine emotionale Geschichte“, verrät die Leichlinger Autorin. „Weil der große Schatz zwischendurch verloren geht.“ Nach einigen Winterschläfchen aber kann der Apfelbär genau sehen, wo sein Kern damals gelandet war – und hat fortan zwei Apfelbaum-Freunde.
Erfolgsgeschichte: Briefe von Felix
Annette Langen ist vor allem als Mutter des Hasen Felix bekannt. Auch hier ist ihr die Botschaft in der Geschichte wichtig: Während die Kinder mit Felix um die Welt reisen, lernen sie andere Länder und fremde Kulturen kennen. Aber auch die Bedeutung von Freundschaft zwischen Felix und seiner Besitzerin Sophie, zu der er trotz aller Abenteuer immer zurückkommt.
Kinder auch für Naturschutz zu sensibilisieren, ist Langen auch schon seit Jahren ein Anliegen. Schon 2008 gestaltete sie gemeinsam mit der Stadt Bonn und dem Naturschutzbund Deutschland den Bonner „Weg der Artenvielfalt“. Auf dem 2,3 Kilometer langen, ebenen Weg in der Waldau in Bonn-Ippendorf am Rande des Kottenforsts begleitet Hase Felix kleine Entdecker an mehreren Stationen und Hinweisschildern.
Auch ein kleiner Wildpark und Spielplatz sind vorhanden. Der Weg wurde nun auch von der Unesco als Dekadenprojekt ausgezeichnet. „Ich habe gelernt, dass jeden Tag 100 Tier- und Pflanzenarten auf der Welt aussterben, das ist doch eine ungeheuerliche Zahl“, sagt Langen. Und: „Man schützt nur das, was man liebt.“ Deswegen ist die Liebe der Kinder zur Natur so bedeutend.
Die Idee für den Apfelbär musste Annette Langen nicht lange suchen. Ihr eigener knorriger alter Apfelbaum im Leichlinger Garten gab die Inspiration. „Die Geschichte ist mir praktisch in die Hände gefallen.“ Kreativitätsprobleme hat die 55-Jährige aber ohnehin nicht: 126 Bücher sind mittlerweile von der gebürtigen Leverkusenerin erschienen. „Und dann gibt es noch eine hohe Dunkelziffer von Geschichten, die es nicht über die Schublade hinaus geschafft haben“, sagt Langen lachend.
Die Geschichten zu Schreiben sei schließlich nur ein kleiner Teil der Arbeit: Auch eine Erfolgsautorin muss immer schauen, bei welchem Verlag sie welche Geschichte unterbringen kann.
Der Apfelbär, der im Magellan-Verlag erscheint und von der französischen Illustratorin Florence Weiser liebevoll gestaltet ist, soll bald noch einen zweiten Band bekommen. Dann kann Langen sich auch vorstellen, mit beiden Büchern Lesungen zu machen und so Kinder noch direkter mit ihrer Botschaft zu erreichen.