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Leichlinger SolidaritätPrivate Fahrten zum Impftermin

Lesezeit 3 Minuten
Banner Frühjahr 2021

Hoffnung auf bessere, buntere Zeiten  soll der Appell auf den neuen  Bannern der städtischen Corona-Kampagne machen. 

Leichlingen – In der Not steht die Blütenstadt beisammen, sagt sich die Bürgerschaft. Darauf ist man stolz. Und so steht es auch auf den Großtransparenten der Corona-Kampagne, die in der Stadt hängen. Sie sind soeben aktualisiert und um einen neuen Slogan ergänzt worden. „Das bunte Leben kommt wieder“ steht als Durchhalte-Parole auf den aufgespannten Bannern, die Hoffnung auf bessere Zeiten wecken sollen.

„Wir für Leichlingen“

Doch momentan müssen alle noch durch die Not der Virus-Epidemie. Zu Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen, Infektionsschutz und Lockdown im Handel gesellt sich seit Montag die Krise bei der Reservierung von Impfterminen über die kollabierten Telefon- und Internetleitungen. Deshalb sind jetzt neue ehrenamtliche Hilfsaktionen gestartet worden: Die von Thomas Richter initiierte und zwischenzeitlich abgebrochene Aktion „Wir für Leichlingen“ sammelt nun wieder Geldspenden zur Unterstützung von Geschäften und Gastronomie. Und für die Fahrten zum Impfzentrum in Bergisch Gladbach wird ein Fahrdienst mit Privat-Pkw organisiert.

Impfzentrum schlecht erreichbar

Die Idee, einen „Impf-Shuttle“ einzurichten, hatte Waldemar Becker aus Diepental, weil das bislang einzige Impfzentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises (im früheren Saturn-Markt im Einkaufszentrum Rhein-Berg-Galerie in Bergisch Gladbach) weit entfernt und mit Bus oder Bahn schlecht erreichbar ist. „Die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist umständlich und die Taxi-Kosten wären für manche nicht tragbar. Einen Zuschuss der Krankenkasse für so eine Fahrt gibt es auch nur ab einem gewissen Krankheitsgrad“, weiß Becker.

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Der bis vor kurzem auch bei der Unabhängigen Wählergemeinschaft engagierte Publizist im Ruhestand hat über Facebook einen Aufruf für den Fahrdienst gestartet, den er nun vom heimischen Telefon aus organisiert.

Hin- und Rücktransport

Für Senioren über 80, die zuerst an der Reihe sind, läuft seit Montag die Terminvergabe (siehe „Krisenstab hat keinen Einfluss auf Termine“). Wer einen ergattert hat und keine Möglichkeit hat, von Verwandten oder Freunden nach Bergisch Gladbach gefahren zu werden, kann sich bei Becker ab sofort für einen Hin- und Rücktransport anmelden. Der 76-Jährige fährt selbst kein Auto mehr. Aber er baut eine Kartei von Chauffeuren auf, die kostenlos helfen. Fahrer und Passagiere können sich über die Facebook-Seite der Kampagne „Wir für Leichlingen“, per E-Mail unter der Adresse impftermin@netcologne.de oder telefonisch unter ☎ 02171 / 90 27 92 an Waldemar Becker wenden.

„Nach wenigen Tagen haben sich schon 20 Leute gemeldet“, berichtete er am Dienstag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ihr Auto und ihre Zeit stellen engagierte Ehrenamtler aus den Kreisen von Sozialkaufhaus und Flüchtlingshilfe zur Verfügung, aber auch Privatleute, die wegen des Lockdowns in Kurzarbeit oder ohne Beschäftigung sind. Mitgenommen werden dürfen eine Person oder zwei aus einem Haushalt, beispielsweise ein älteres Ehepaar. Masken sind Pflicht. „Die Senioren unterschreiben, dass es sich um eine unentgeltliche Mitfahrgelegenheit auf eigenes Risiko handelt“, erklärt Becker.

Fahrer gibt es also schon viele. Transportwünsche lagen ihm am Dienstag hingegen noch nicht vor, was auch am chaotischen Start der Vergabe von Impfterminen lag, die bereits auf Wochen hinaus ausgebucht sind.

Neue Transparente

„Passt auf euch auf. Gemeinsam schaffen wir das. Das bunte Leben kommt wieder“ steht unterdessen auf den neuen Transparenten in der Stadt. „Nach wie vor gilt es, nicht den Mut zu verlieren, die Zähne zusammenzubeißen, an seine Mitmenschen zu denken und sich an die Schutzmaßnahmen zu halten – auch wenn die Frustration verständlicherweise steigt“, erläutert die Stadtverwaltung zur Auffrischung ihrer Banner.

Sie stehen im Brückerfeld, an der Neukirchener und Kirchstraße, am Wupperweg, Am Hammer, in Nesselrath, an der Trompete und in Witzhelden. Längliche Transparente hängen zudem am Geländer der Funchal-Brücke und am Zaun der Feuerwehr Am Wallgraben.