Luxus-Anwesen in LeichlingenFür diesen Betrag soll Haus Vorst verkauft werden
Leichlingen – Der Anbieter hat sich ganz auf die Vermittlung von Premium-Immobilien spezialisiert, und entsprechend fällt die Annonce auf einem bekannten Immobilien-Portal im Internet auch aus: Es geht um ein „historisches Luxusanwesen zwischen Düsseldorf und Köln“ in „exponierter, erhabener Lage auf einer bewaldeten Anhöhe mit einmaliger Panorama-Aussicht“, verspricht „absolute Ruhe und Privatsphäre“ in einem „luxussanierten Anwesen mit einzigartiger Architektur und historischem Charme“. – Die Rede ist vom mittelalterlichen Rittersitz Haus Vorst hoch über der Wupper in Leichlingen.
Diskrete Vermarktung
„Diese Immobilie vermarkten wir diskret“, verspricht die Robiné Projektmanagement GmbH & Co. KG aus Düsseldorf. Das Immobiliengeschäft mag einigermaßen vertraulich bleiben, der angestrebte neuerliche Verkauf der Höhenburg ist indessen zum Stadtgespräch geworden und wird auch im Internet lebhaft diskutiert.
Lebhaft ist auch die Geschichte des historischen Gemäuers, das zuletzt – von einem Düsseldorfer Unternehmer aus der IT-Branche luxussaniert und als privater Wohnsitz von der Außenwelt abgeschirmt – nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich war. Bis ins Hochmittelalter um 1300 reicht die Geschichte des damaligen Rittersitzes zurück. Die Ringmauer mit Graben, Torwächterhaus und dem spitzbogigen Portal am Bergfried sind die ältesten Bauwerke.
Nach etlichen Besitzerwechseln und Plünderungen in Kriegszeiten kam 1782 die Adelsfamilie Mirbach-Harff in den Besitz der Burg, die fortan als Jagdschloss betrieben wurde. 1833 ist das neogotische Herrenhaus entstanden. 1948 erwarb der Maler-Professor Werner Peiner die Burg, der als Leiter der Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei eng mit dem Nazi-Regime verflochten gewesen war. Dessen Enkel Marcus Albanus bewohnte anschließend mit seiner Familie die Burg, sah sich aber vor allem wegen der immensen Unterhaltungs- und Energiekosten 2014 zum Verkauf gezwungen.
Trauungen und TV-Drehs
War die Burg, in der auch kleine Veranstaltungen und Trauungen sowie Film- und Fernsehproduktionen stattfanden, zu Zeiten von Familie Albanus noch für Besucher zugänglich, war dies nach dem Verkauf und einer umfassenden Modernisierung des Anwesens nicht mehr gewollt.
„Die historischen Gebäude wurden durch den jetzigen Eigentümer behutsam in die heutige Zeit überführt und bilden eine perfekte Symbiose aus Historie und modernem Wohnen – bereit, höchste Ansprüche an Lebensqualität und Wohnkultur zu erfüllen“, heißt es nunmehr im Immobilienportal.
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Das „luxussanierte Anwesen mit einzigartiger Architektur und historischen Charme“ bietet ein großzügiges Herrenhaus mit über 500 Quadratmetern Wohnfläche und weitere Wohneinheiten in den Nebengebäuden. Modernste Technik mit Smart-Home-Steuerung sorge für „eine einzigartige Kombination aus Luxus und Historie“. War anfangs ein Kaufpreis von 5,25 Millionen Euro aufgerufen worden, wird dieser inzwischen nurmehr „auf Anfrage“ mitgeteilt.