Leichlingen – Drei Monate sind vergangen, seitdem die Wupper über die Ufer trat und in einer beispiellosen Flut Leichlingen erfasste. In der Stadt hinterließ die Welle am 14. und 15. Juli eine Spur der Verwüstung. Auch Schulen, Sportstätten und andere öffentliche Einrichtungen wurden zerstört. Am Donnerstag hat die Stadt Leichlingen nun eine Zwischenbilanz der Wiederaufbauarbeiten gezogen – ein Überblick:
Sporthalle Am Hammer
Hier unterspülte das Hochwasser die gesamte Erdgeschossfläche. Die Böden sind inzwischen rausgerissen und entsorgt, es wurde getrocknet, gelüftet, abgebrochen. Hier wird jetzt alles gelagert, was in den zerstörten Schulen und anderen Einrichtungen derzeit keinen Platz hat: Vorräte an Toilettenpapier, stapelweise Tische und Stühle, Tageslichtprojektoren und Bierbänke.
Nun plant die Stadt den Wiederaufbau und hat ein Projektsteuerungsbüro damit beauftragt. Erste Kostenschätzungen belaufen sich nach Angaben der Stadt auf eine Schadenssumme von 1,2 Millionen Euro.
Ehemalige Hauptschule
Die Aufräumarbeiten sind auch in der Hauptschule fortgeschritten, hier müssen jedoch noch Estrichflächen abgebrochen werden. Das gesamte Erdgeschoss wurde vom Hochwasser überschwemmt, ist bereits wieder getrocknet und baulich vom Obergeschoss abgetrennt – in dem planmäßig der Unterricht stattfindet. Der Wiederaufbau soll ersten Schätzungen zufolge eine Million Euro kosten.
Aula des Gymnasiums
In der Aula müssen Estrichflächen ebenso noch abgebrochen werden wie Teile der akustischen Wandverkleidung und der Unterbühne, heißt es von der Verwaltung. Die Technik war nicht mehr zu retten und muss komplett erneuert werden, das gilt auch für die Bestuhlung und Böden. Geschätzt 800.000 Euro wird der Wiederaufbau der Aula kosten.
Sporthalle der Realschule
Hier stand das Hochwasser bis zum Sportboden und Prallschutz an. Diese wurden durchfeuchtet und in den vergangenen Monaten schließlich abgebrochen. Weitere Gewerke seien noch zu überprüfen, so die Stadt, geschätzt beträgt die Schadenssumme 400 000 Euro. Weil dringend Schul- und Vereinssport stattfinden muss, wurde der Wiederaufbau der Sporthalle als erstes beauftragt. Ausschreibungen und die Ausführung der Arbeiten werden schon vorbereitet. Bis Ende des ersten Halbjahres 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Altes Rathaus
Die Elektroverteilung und Heizungsanlage des Alten Rathauses wurden bereits repariert beziehungsweise erneuert. Sie waren im Keller untergebracht, der beim Juli-Hochwasser in Gänze überschwemmt worden war – und jetzt wieder trocken ist. Die Toiletten im Kellergeschoss können nicht mehr genutzt werden.
Hausmeisterhaus der ehemaligen Hauptschule
Das Gebäude, das kniehoch unter Wasser stand, muss komplett saniert werden. Die Planungen dafür haben begonnen, die Kosten für die Sanierung werden sich wohl auf rund 100.000 Euro belaufen.
Rathaus
Im Rathaus stand ebenfalls das gesamte Kellergeschoss Mitte Juli unter Wasser. Nach der Trocknung, Abbrucharbeiten und anschließender Reinigung steht es nun leer. Aktuell werde dort gelüftet, außerdem würden alle Bereiche desinfiziert, teilt die Stadt mit. Anschließend muss die gesamte elektrische Anlage erneuert werden. Von den beschädigten Aufzügen ist einer wieder in Betrieb, der zweite wird repariert. Die Beleuchtung wurde wieder instandgesetzt. Auf die Verwaltung kommen nach Schätzungen wohl rund 800.000 Euro zu.
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Die Stadt zählt weitere Schäden auf: Im Gymnasium standen Teile des Kellers unter Wasser, nun muss die Lüftungsanlage erneuert werden. Im Bürgerhaus wird der Keller noch immer getrocknet. In der VIP-Lounge des Leichlinger TV wird das Erdgeschoss noch getrocknet. Das Jugendzentrum Balker Aue soll nach Informationen der Stadt in Kürze vom Eigentümer, der Kreissparkasse Köln, saniert werden. Die öffentliche Toilette im Brückerfeld und die Parkpalette bekommen neue Elektroanlagen.