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Neues Gemeindezentrum in WitzheldenRichtfest ganz nach Zeitplan

Lesezeit 3 Minuten

Richtfest für das neue evangelische Gemeindezentrum in Witzhelden mit Pfarrer Stephan Schneider (Mitte), Architekt Konstantin Pichler (2.v.l.), und Bürgermeister Frank Steffes (2.v.r.).

Leichlingen-Witzhelden – Allenthalben verzögern sich Bauprojekte, fehlen Handwerker, Holz, Stahl und andere Materialien. Aber in der Witzheldener Ortsmitte läuft alles nach Plan: Ein halbes Jahr nach dem ersten Spatenstich steht der Rohbau des neuen evangelischen Gemeindezentrums.

Am Freitag konnte mit den Handwerkern das Richtfest gefeiert werden und konnten die Gäste schon deutlich sehen, wie das Haus mit dem markanten Schrägdach am Hang eben der Hauptstraße wirken wird, wenn es fertig ist. Wenn der Zeitplan weiter so gut eingehalten wird, kann das neue Gebäude Ende des Jahres eröffnet werden.

Pfarrer Stephan Schneider stieg mit dem Zimmermann zum Dachfirst empor, um nach alter Sitte mit einem Schnaps den symbolischen letzten Nagel ins Gebälk zu schlagen. Die Gemeindeband Con Dios grüßte mit Liedern und Trompeten nach oben. „Alle unter einem Dach“ hatten Jugendliche der Konfirmanden-Gruppe auf bunte Blätter gemalt und über die Schauseite der Fassade gehängt, die mit einer großen Fensterfront zur Kirche zeigen wird. Zwischen dem Neubau und dem Kirchendenkmal ist die Basis des „neuen Dorfplatzes von Witzhelden“ zu erkennen, von dem Schneider bei der Begrüßung als künftigem Treffpunkt schon schwärmte.

Grünanlage bleibt öffentlich

Für die Gestaltung der begrünten Außenanlagen, die den früheren Spielplatz ersetzen, dem viele Witzheldener Familien nachtrauern, ist das Landschaftsarchitekturbüro Stern zuständig. Die Anlage mit Sitzbänken wird öffentlich zugänglich sein. „Wir sind kein exklusiver Club“, rief Pfarrer Schneider den Gästen zu.

Neben den Gemeindegruppen von der Kinderkirche Wiki über die Jugendarbeit und Frauentreffs bis zu den Senioren stehe das Zentrum mit Saal und Küche auch der Bürgerschaft und Vereinen für kulturelle und soziale Zwecke offen.

Architekt des Neubaus ist Konstantin Pichler, der sich zufrieden über den Baufortschritt äußerte. Das Kölner Büro Kastner Pichler hatte 2018 den vom Presbyterium ausgelobten Gestaltungswettbewerb für das Projekt gewonnen. 500 Quadratmeter Nutzfläche und ein 100 Quadratmeter großer Versammlungsraum mit Foyer entstehen auf zwei Etagen mit Aufzug.

Als traditionelle bergische Baumaterialien nehmen die mit Grauwacke verkleidete Fassade, Natursteinböden, das mit Schiefer eingedeckte Dach und Sitzmauern aus Bruchsteinen Elemente des Denkmalbereichs auf. Das moderne neue Gemeindezentrum setzt dennoch einen selbstbewussten Kontrast zur Barockkirche nebenan und zur Fachwerkidylle in der Ortsmitte.

Das schräge Dach und die Fassade aus Grauwacke-Gestein sind Blickfänge des markanten Gebäudes.

„Ohne die großzügige Unterstützung aus einem Erbe von Heidi Kohn und manchen Grundstücksverkäufen wäre das nicht möglich gewesen“, sagte Schneider zum Kraftakt der Gemeinde. Der Neubau wurde mit 3,1 Millionen Euro kalkuliert. Ohne öffentliche Zuschüsse entsteht er allein aus Kirchenmitteln.

Der Verkauf des alten Gemeindehauses an der Hauptstraße gehört dazu. Es wird abgebrochen und mit seniorengerechten Wohnungen bebaut. Und auch das Hinterland ist veräußert worden: Zum Parkweg hin baut die Lebenshilfe Bergisches Land ein Haus mit Wohngemeinschaften für Menschen mit Beeinträchtigung.

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Die denkmalgerechte Sanierung des alten Fachwerk-Pfarrhauses hinter der Kirche hat sich etwas verzögert. Hier sind zurzeit noch Fliesenleger und Installateure tätig. Im März soll das Pfarrbüro, das zwischenzeitlich bei der katholischen Gemeinde untergekommen ist, wieder ins alte Pastorat einziehen. Für die Räume im Obergeschoss, die vermietet werden, ist neuerdings die Filiale des Bürgerbüros der Stadtverwaltung im Gespräch. Aber darüber hat der Rat wie berichtet noch nicht entschieden.