Rutschbecken und Wasser-FontänenLeichlinger Freibad wird modernisiert
- Warum der alte Stadtrat noch einmal zusammengetrommelt wird.
- Der Aufsichtsrat will das Freibad nicht nur reparieren, sondern aufwendig modernisieren.
- Welche Variante beschlossen werden soll, erfahren Sie bei uns.
Leichlingen – Dass sie noch einmal antanzen müssen, hätten sich die Mitglieder des alten Rates vor der Kommunalwahl auch nicht träumen lassen. Müssen sie aber. Der Leichlinger Stadtrat ist für Donnerstag dieser Woche in der noch amtierenden alten Besetzung zu einer Sondersitzung zusammengetrommelt worden, in der mehrere eilbedürftige Themen verhandelt werden müssen, bevor sich am 9. November der neue Rat konstituiert.
So kommen auch eigentlich schon ausgeschiedene Kommunalpolitiker in die Lage, über einige wichtige Weichenstellungen mit zu entscheiden.
Votum des alten Rates
Und darunter ist als Tagesordnungspunkt 4 ein bedeutender Beschluss: Die Sanierung des Freibades. Dahinter verbirgt sich eine Grundsatzentscheidung von Tragweite. Dass das betagte Becken ertüchtigt werden muss, steht schon lange fest. Nun bahnt sich aber eine viel weitgehendere Umgestaltung der Schwimmlandschaft an. Das Freibad am Schulbusch soll für drei Millionen Euro neu konzipiert werden und wird danach ein ganz neu und anders aussehen.
Die Vorberatungen für das bislang nicht publik gewordene Projekt haben im Aufsichtsrat der städtischen Bäderbetriebs- und Beteiligungs-GmbH (LBB) in den vergangenen Monaten vertraulich stattgefunden. In der Sitzung des mit Vertretern aller Ratsfraktionen besetzten Gremiums ist erst vor zwei Wochen der Beschluss gefasst worden, das altehrwürdige Bad nicht nur zu reparieren, sondern bei der Gelegenheit gründlich umzukrempeln. Geplant ist kein andernorts beliebtes Spaßbad mit hippen Attraktionen und Event-Ambiente. Sondern der Erhalt des Charakters des Leichlinger Schwimmbades als idyllisches Familienbad am Waldrand mit großer Liegewiese und Sport- und Spiel-Becken besonders für Kinder.
Beratungen in der Aula Am Hammer
Zwei Sitzungen der alten Ratsgremien finden am Donnerstag, 15. Oktober, öffentlich unter den Hygiene-und Abstandsbedingungen der Corona-Schutzverordnung in der Aula des Gymnasiums Am Hammer statt.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung tagt ab 16.30 Uhr. Auf seiner Tagesordnung stehen der Heimatpreis , die Bebauungspläne für das Gewerbegebiet An der Glashütte und das Wohnungsprojekt an der Uferstraße und der geplante Bewegungstreff für Jugendliche Am Hammer.
Der Stadtrat tagt in seiner alten Besetzung dort gleich anschließend ab 17 Uhr. Abgesehen von den Themen der Ausschuss-Sitzung vorher beschäftigt er sich auch mit der Sanierung des Freibades, der Änderung der Geschäftsordnung und der Bereitstellung von Geld für die Sanierung des Kunstrasenplatzes in der Balker Aue. (hgb)
Das Sportbecken mit fünf Bahnen, Startblöcken und Ein-Meter Brett sowie der Sprungturm mit Drei-Meter-Brett bleiben erhalten. Zentrale Veränderungen des zur Abstimmung stehenden Konzepts:
■ Die beiden Becken werden getrennt.
■ Das Nichtschwimmerbecken mit der familienfreundlichen Einstiegstreppe wird um mehr als die Hälfte verkleinert.
■ Das Aufsichtshäuschen für die Schimmmeister in der Mitte wird ersatzlos abgebrochen.
■ Die große Rutsche wird an ein eigenes separates Becken verlegt.
■ Für Kinder werden zwei neue runde Pools mit einem Wasserspielgarten und Fontänen („Spraypark“) gebaut sowie eine Matschecke.
All diese Vorhaben stehen unter dem Vorbehalt, dass der als Maximalbetrag beschlossene Kostendeckel von drei Millionen Euro nicht überschritten wird.
Der neue Wurf für das Freibad ist das Ergebnis von Untersuchungen zum Zustand der Becken. Dabei hatte sich herausgestellt, dass zwar auch eine bloße Reparatur von Undichtigkeiten in der Oberflächenbeschichtung und eine Renovierung von Edelstahlverkleidungen, Rohrsystemen und Ablaufrinnen sowie der Neubau des maroden Aufsichts-Pavillons möglich wäre.
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Die Gutachter kamen aber zu dem Schluss, dass wegen des Risikos immer wiederkehrender Schäden an den bis zu 60 Jahre alten Anlagen eine gründliche Sanierung und Modernisierung nachhaltiger und wirtschaftlicher wäre.
45 Prozent Förderung
Unter den vorgeschlagenen Varianten machte im Aufsichtsrat (nicht einstimmig, sondern mehrheitlich, wie zu hören ist) jene das Rennen, die dem Bad gleichzeitig auch ein zukunftsträchtiges und fürs Publikum attraktives Konzept gönnt. Sie wird dem Rat nun in einer Sondersitzung vorgelegt, damit die Politiker einen Antrag auf finanzielle Förderung des Millionenprojektes aus Landesmitteln für den Städtebau beschließen können. Das eilt, denn die Frist für die Einreichung von Projekten läuft am 23. Oktober ab.
Die gewählte Variante ist auf die Kriterien der Ausschreibung abgestimmt worden und gilt als förderungsfähig. Erhofft wird ein Zuschuss in Höhe von 45 Prozent der Investitionskosten, das wären 1,35 Millionen Euro. 1,65 Millionen müssten LBB und Stadt aufbringen.