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Abfälle in LeverkusenDie Biotonne soll kein Zwang werden

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In der Burscheider Sammelstelle zeigt die Avea ein ganz besonders hübsches Musterexemplar der Biotonne.

Leverkusen – Den von Stadtverwaltung und Avea geplanten Durchmarsch bei der Biotonne wird es nicht geben. Nachdem neben der CDU auch die SPD Alternativen zum im Rathaus stark favorisierten Hol-System mit einer weiteren Tonne für jeden Haushalt prüfen lassen will, wurde die Vorlage der Verwaltung am Donnerstagabend im Umweltausschuss nur unter Vorbehalt beschlossen. Danach ist die Biotonne nicht gesetzt, sondern nur die Sammlung von Bioabfällen – auf welche Art das ab Januar 2023 geschehen wird, ist noch offen.

Mit Blick auf die absehbar höheren Gebühren wollen die beiden größten Fraktionen im Rat andere Systeme zumindest mal ausrechnen lassen. Dabei positioniert sich die SPD näher am Plan von Stadtverwaltung und Avea: Eine weitere Tonne für Biomüll, die alle zwei Wochen abgeholt wird, sei „in der Praxis am leichtesten realisierbar“ und wohl auch „die komfortabelste“ Lösung. Aber mit Blick auf das in Leverkusen bisher überdurchschnittlich ertragreiche Bring-System beim Grünschnitt halten CDU und SPD eine kombinierte Hol- und Bring-Lösung bei den Küchenabfällen für denkbar. Solche Mischformen gibt es zum Beispiel im Landkreis Trier. Auch dort werden die im Kreislaufwirtschaftsgesetz geforderten Sammelquoten erreicht. Ob das ein Vorbild sein kann für die Stadt Leverkusen, soll intensiv geprüft werden.

Bisher hatte man im Rathaus solche Prüfungen abgelehnt. Weil im Zusammenhang mit der Biotonne das Gebührensystem auf eine andere Basis gestellt werden soll, habe man keine Zeit für die Bewertung von irgendwelchen Alternativen. Denn für die neue Müllgebühr müssen die rund 40.000 Grundstückseigentümer in der Stadt mit einem Fragebogen versorgt und dessen Ergebnisse ausgewertet werden. Das koste Zeit und Geld, hieß es in der Vorlage der Verwaltung.

Vereint hinter einem Antrag

Die Politiker im Umweltausschuss lassen das nicht gelten. Nachdem sich die CDU dem SPD-Antrag angeschlossen hatte, aus dessen Überschrift wiederum das Wort „Biotonne“ gestrichen und durch den weiteren Begriff „Bioabfallsammlung“ ersetzt wurde, ergab sich eine einheitliche Haltung, die sich die Grünen zwar nicht restlos zueigen machen, aber auch nicht dagegen sind.

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Klar ist damit, dass die Biotonne nicht zwangsläufig in jedes Haus gestellt wird. Vielmehr sollen die Bürger die Wahl haben und sich auch dafür entscheiden können, Küchenabfälle an einer Sammelstelle abzugeben. Dass es künftig nicht nur zwei davon geben wird – so wie jetzt für die Gartenabfälle – ist auch klar.