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Schwarzer Tag für die CDUSo hat sich Leverkusens Stadtrat verändert

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Siegeslächeln steht bisher nur Claudia Wiese zu. CDU-OB-Kandidat Frank Schönberger schaute am Wahlabend bei den Grünen vorbei.

Leverkusen – Dass es für die designierte Frontfrau in der SPD-Fraktion so knapp würde, hätte Milanie Hengst wohl nicht vermutet. Aber das passiert, wenn Genossinnen und Genossen so viele persönliche Erfolge feiern wie am Sonntagabend bei der Stadtratswahl. Zwar hat die SPD drei Prozent verloren, aber so viele Wahlkreise direkt gewonnen wie schon lange nicht mehr: Aus acht bei der Ratswahl 2014 wurden zwölf Direktmandate. Alle auf Kosten der CDU.

Der Effekt: Nur der erste Platz der Reserveliste reichte für einen Sitz im neuen Stadtrat. Und auf dieser Pole-Position lag nach der internen Konterrevolution in Leverkusens SPD die Finanzexpertin aus Schlebuschs Nordosten. Dort hatte Hengst es mit dem bestens vernetzten Tim Feister zu tun, landete mit fünf Punkten Abstand auf dem zweiten Platz.

Grüne Hochburg Schlebusch

Überhaupt, Schlebusch: Der Stadtteil darf jetzt als Hochburg der Grünen angesehen werden, was nicht nur auf Kosten der CDU geht, sondern auch der FDP weh tut. Schlebusch, das ist auch die Basis von Frank Schönberger. Der Herausforderer von Uwe Richrath fuhr aber nicht nur bei der Oberbürgermeisterwahl mit 23,4 Prozent ein sehr schwaches Ergebnis ein – auch in seinem Wahlkreis kam der Rechtsanwalt nur noch auf 34,1 Prozent. Das sind knapp neun Punkte weniger als voriges Mal. In Schlebusch-Mitte sind viele Wähler zu den Grünen gewandert, die dort insgesamt zehn Prozent zulegten.

Ist das also eher ein grün-konservatives Pflaster? Diese Frage wird am Dienstag bei der Mitgliederversammlung die Grünen bewegen. Debattiert werden soll über eine mögliche Empfehlung für die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters übernächsten Sonntag. Historisch betrachtet passt Grün besser zu Schwarz als zu Rot, jedenfalls in Lev.

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Die CDU ist nur noch hauchdünn stärkste Fraktion im Leverkusener Rat.

Aber angesichts der Sitzverteilung im neuen Rat müsste auch ein Oberbürgermeister von der CDU sehen, wo er Mehrheiten findet. Uwe Richrath kennt das Spiel seit dem ersten Tag im Amt. Mit Blick auf die dreiköpfige AfD-Fraktion und Markus Beisicht, den letzten Verbliebenen vom extrem rechten „Aufbruch“ sagt Richrath ein bisschen staatstragend: „Die demokratischen Kräfte müssen zusammenfinden.“ Ein Vorbild für Mehrheiten, die längerfristige Projekte gemeinsam angehen und abarbeiten gebe es in der finnischen Partnerstadt Oulu, so der amtierende OB, der aus dem Ergebnis des ersten Wahlgangs indes gehörig Optimismus zieht.

Karl Lauterbach teilt das. Der Bundestagsabgeordnete ging am Montag davon aus, dass sein Genosse im zweiten Wahlgang ein Votum für eine zweite Amtszeit bekommen wird. „Das wird Uwe Richrath klar schaffen.“ Lauterbach hatte sich engagiert und an den Wahlständen positive Rückmeldungen speziell zu Richraths Krisenmanagement in der Pandemie mitbekommen. Das „sehr gute Ergebnis der SPD“ sei vor allem dem engagierten und geschlossenen Auftritt in den vergangenen zwei Monaten zu verdanken – „obwohl es da auch Störfeuer gegeben hat“.

Die AfD will mit an den Tisch

Optimismus muss sich die CDU erst wieder erarbeiten. Die Partei ist in einen Abwärtssog geraten und weiß gar nicht so recht, warum. Am Landestrend kann es nicht gelegen haben, der ist positiv. Stadtweit 4,7 Prozent minus – darüber wird in jedem Fall noch zu reden sein.

Wer mit wem im künftigen Rat redet, muss sich noch zeigen. Ginge es nach Yannick Noé, die AfD wäre ein respektabler Ansprechpartner. Der Parteichef kann sich aber auch vorstellen, „dass die AfD isoliert werden soll“. Sein Mitstreiter Andreas Keith-Volkmer kennt das schon aus dem Düsseldorfer Landtag. Mit zum Trio gehört nach dem Rückzug von Norbert Fischer Yannick Noés Ehefrau Regina.

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Dass sich die drei vom rechten Rand mangels Ansprechpartnern im etablierten Spektrum mit Markus Beisicht zusammentun, der den „Aufbruch“ künftig allein vertritt, schließt Noé aus. Eine Abgrenzung zu Beisicht, der enge Kontakte zum Ex-AfD- Mann André Poggenburg unterhält, sei „auch eine Stilfrage“.