Bis Montag verwandelt sich der Opladener Marktplatz in einen kleinen Freizeitpark. Shoppingmäuse kommen in der Fußgängerzone auf ihre Kosten.
Autoscooter, Bratwurst und Trödel50. Opladener Stadtfest lockt mit Attraktionen
Bunte Lämpchen blinken, lachende Menschen sausen durch die Luft, „Und noch einmal“ dröhnt aus den Lautsprechern: Das Opladener Stadtfest mit Kirmes und Trödel lockt am Wochenende wieder mit alten und neuen Attraktionen, zum stolzen 50. Mal.
Kettenkarussell kann jeder. Kettenkarussell in 40 Metern Höhe dann aber doch nicht. Der „Big Ben Tower“ erweitert das bunte Treiben auf dem Marktplatz in diesem Jahr. Familie Knaup traute sich. Überrascht wurde sie dabei in der Luft kreisend von einem Platzregen. Pünktlich zur offiziellen Eröffnung am Freitag regnete es wie aus Eimern. Den Ausblick konnte die Familie trotzdem genießen. „Es ist fantastisch. Man kann einmal ganz Leverkusen überblicken“, sagte Mutter Tanja Knaup. Da stimmte Tochter Mayra zu, ihre Schwester Linya verfiel eher dem Entenangeln. Nach der ungewollten Dusche versteckten sich die drei aber erstmal unter einem Vordach.
Schmerzfreier war da Besucher Erman Feto. „Es macht mehr Spaß mit Regen, man hat mehr Adrenalin“, sagte er nach dem er sich mehrmals um sich selber und die eigene Achse gedreht hat auf dem Fahrgeschäft „X Force“ der Familie Klinge aus Koblenz. Feto, seine Frau und Angehörige testeten sie durch alle Fahrgeschäfte. Insgesamt 60 Schausteller, Markt- und Trödelstände erwarten Besucherinnen und Besucher. „Regen, das macht den Opladenern nichts“, behauptet Jacqueline Jackmuth. Seit 2009 betreiben sie und ihr Vater Wilfried Hoffmann mit Unterstützung der Aktionsgemeinschaft Opladen das Fest.
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In die Schaustellerkariere wird man hineingeboren, weiß Jacqueline Jackmuth aus eigener Erfahrung. Seit vier Generation ist die Familie im Kirmesgeschäft. Ab 1990 betrieb Vater Wilfried Hoffmann einen Autoscooter. Heute trägt Sohn Gilbert Hoffmann Verantwortung für eine neuere Version des Fahrgeschäfts „American Dream“ oder wie er es nennt: „Das Herzstück einer jeden Kirmes.“ Er erklärt: „Man stupst sich mit dem Autoscooter an, flirtet und kommt ins Gespräch. So entstehen Lovestories.“
Die Freundinnen Maike und Estelle fanden Gefallen am Klassiker und holten nach der ersten Runde an der Kasse gleich nochmal Chips für eine Fahrt mit dem Autoscooter. „Es macht Spaß hier, große Attraktionen wie der Breakdancer fehlen aber. Ein Besuch mit Freunden lohnt sich trotzdem“, folgerte Estelle aus Köln.
Wenige hundert Meter entfernt vom Trubel findet Trödel in der Fußgängerzone seinen Platz. Auch Neuware wird angeboten. Zwischen Modeschmuck, Lederware und Kleidung stechen die handgemachten Schnullerketten von Andrea Pöhlmann heraus. „Farben und Material kommen aus Deutschland ohne Chemie und Lack“, versichert die Verkäuferin.
Das Opladener Stadtfest hat eine lange Tradition
Zurück zum Rummel und seinen Ursprüngen: Vorort schwelgt Dietmar Enners in Erinnerungen. Seine Eltern gründeten 1973 die Kram- und Trödelkirmes. Zuvor hielten sie zweimal im Jahr Feste in der „Aue “ab „gegenüber der Schusterinsel da wo heute der Aldi steht“. "Meine Eltern wollten auf den Marktplatz und schlossen mit der Stadt einen Pakt: Einmal im Jahr ein Fest auf dem Platz", berichtet Enners. Später änderte sich der Name zu Opladener Stadtfest, die alten Traditionen seien aber geblieben.
Der Opladener Einzelhandel beteiligt sich mit einem verkaufslangen Samstag bis 18 Uhr und einem verkaufsoffenem Sonntag von 13 bis 18 Uhr an der Traditionsveranstaltung. Am Montag folgt der Seniorennachmittag mit den Bewohnern des Hauses Upladin. Beim Rundgang werden den Bewohnern kostenlose Fahrten auf den Karussells, Spaß an den Spielgeschäften, Schlemmereien und Getränke angeboten. Das Fest kommt am gleichen Tag um 22.30 Uhr mit einem Feuerwerk zum Höhepunkt. Die Veranstalter empfehlen das Parkhaus an der Kantstraße zu nutzen, um Parksuchverkehr zu vermeiden.