Kreative Künstler und viele Skater trafen sich beim Brennpunkt Jam.
Brennpunkt JamLeverkusener treffen sich zum Sprayen, Skaten, Lernen
Vor dem Leverkusener Kulturausbesserungswerk an der Kolberger Straße in Opladen herrschte eine tolle Stimmung. Die Lust zusammenzukommen und gemeinsam Zeit draußen zu verbringen und das auch noch mit guter Musik von einem Live-DJ, vereinte die Anwesenden. Brennpunkt ist nicht nur eine Fernsehsendung nach der Tagesschau, in Leverkusen gibt es einmal im Jahr den „Brennpunkt Jam“, den Treffpunkt der Street-Art-Künstler und Skater.
Ab 11 Uhr begannen die Graffitikünstler damit, die zur Verfügung gestellten Wände zu besprayen und die bis dahin grauen Fläche zum Leben zu erwecken. Unter den Künstlern war Bowes (Künstlername) aus Hilden. Der 30-Jährige sprayt seit 14 Jahren; er hat in der Schule mit Freunden angefangen. Die Skizzen der Gruppe sind im Unterricht entstanden und während viele seiner Freunde mittlerweile mit der Kunst abgeschlossen haben, ist sie für Bowes immer noch ein Teil seines Lebens. „Für mich gibt es einfach keine schönere Ausdrucksweise als die Kunst. Hier bin ich frei, es gibt keine Regeln und man kann einfach drauf loslegen und das visualisieren, worauf man gerade Lust hat“, erklärte der Künstler. Auch an diesem Tag kam er ohne einen genauen Plan nach Opladen, da er sich ohnehin erst die Wand und deren Format ansehen muss, um zu wissen, was am besten passen würde. „Für mich ist das hier das schönste Zusammenkommen überhaupt und ich könnte mir nicht vorstellen, mein Wochenende besser zu verbringen“, freute sich der Hildener.
Die Freiheit in der Kunst gibt es auch beim Sprayen
Während andere Künstler sich für Fantasiefiguren oder Bilder entschieden, sprayte Bowes klassischerweise seinen Künstlernamen und verzierte diesen außen herum mit verschiedenen Elementen. Doch auch Graffiti-Interessierte hatten an diesem Tag die Chance, sich auszuprobieren. Bei einem Workshop am Nachmittag, bei dem verschiedene Techniken mit der Spraydose ausprobiert werden konnten. Gleichzeitig fanden auch Workshops zu Airbrush-Kunst, Schmieden, dem Siebdruck und der Mosaikkunst statt.
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Neben der Kunst spielte an diesem Tag der Sport eine große Rolle, denn vor dem KAW waren Rampen aufgebaut, die von Skatern und Rollerfahrern jeder Altersklasse befahren wurden. Wenn Jungs und Mädels über die Rampen hüpften und auf dem Boden ihre Tricks übten, da blieb manchen Zuschauern das ein oder andere Mal die Luft weg. Unter den Sportlern war Louis aus Monheim. „Ich skate, seit ich klein bin und eigentlich macht mir alles daran Spaß“, sagte der Zehnjährige. Seine Leidenschaft zum Skaten kommt nicht überraschend, denn sein Vater kann es auch. Es war also fast selbstverständlich, den Sohn schon in jungen Jahren aufs Longboard zu stellen. „Man wird selbst ja nicht mehr jünger, deswegen freue ich mich, Louis zu helfen und ihn an Tagen wie heute zu begleiten“, erklärt der Vater. Neben Tipps zur Technik gab er auch echte Hilfestellung, rannte neben seinem Sohn her und reichte ihm beim Springen über die Rampe die Hand als Unterstützung.
Für alle weniger erfahreneren Skater gab es einen Grundlagenworkshop. Das Gelernte konnten die Kinder dann auch direkt beim „Skater-Contest“ unter Beweis stellen. Bremsen und ein U-Turn auf der Rampe sind auch am Anfang schwer zu schaffen. Dann kamen die, die bereits mehr Skate-Erfahrung hatten. Auch der zehnjährige Louis nahm an dem Wettbewerb teil; im letzten Jahr unter der Stelze hatte er gewonnen, doch in diesem Jahr schien ihm die Konkurrenz zu stark.
Veranstaltet wird Brennpunkt-Jam von einem Zusammenschluss der Jugendhäuser (Jugendhaus Lindenhof, Haus der Jugend und Evangelische Jugend Schlebusch) und Ehrenamtlichen aus der Leverkusener Kunst- und Kulturszene.