Die Planungsleistung für Leverkusens Feuerwache soll über fünf Millionen kosten, während die Gesamtkosten bis 120 Millionen steigen könnten.
Feuerwache LeverkusenGeneralplanung kostet über fünf Millionen Euro

Auf den Heunen liegt an der Solinger Straße (links). Die Stadt plant hier eine Feuerwache. Noch gehören die Felder einem Landwirt, dennoch ist die erste Ausschreibung für die Generalplanung schon gelaufen.
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Alleine die generelle Planungsleistung für die von der Stadtverwaltung vorangetriebene Feuerwache Auf den Heunen soll weit über fünf Millionen Euro kosten. Im kommenden Bauausschuss am 17. März sollen die Mitglieder in nicht öffentlicher Sitzung über die Vergabe an ein Architektenbüro abstimmen.
Auch die Ausschreibung für die Generalplanung hat nicht die Bauverwaltung selbst durchgeführt, dafür wurde ein externes Büro beauftragt. Demnach verfügt die Bauverwaltung selbst also nicht über ausreichende Kenntnisse oder Kapazitäten, diese komplizierte Ausschreibung durchzuführen. Immer üblich ist so ein Vorgehen nicht, zumal die Bauverwaltung die Ausschreibungsergebnisse noch einmal selbst möglichst gründlich prüfen musste. Das Büro, das den Zuschlag erhalten soll, kennt sich mit dem Bau von Feuerwachen aus, die Planungsanforderungen sind überdurchschnittlich hoch.
Als Netto-Kostenschätzung für den Bau nimmt das planende Büro etwas über 60 Millionen Euro an. Das ist aber nicht alles. Hinzu kommen die eigenen Planungskosten und der Kauf der Grundstücke (die ja zum Teil enteignet werden sollen) und 19 Prozent Mehrwertsteuer. Erschließungskosten wie einen teuren Druck-Kanal und die Verlegung des Radwegs an der Solinger Straße kommen hinzu. Die Wahrheit weiß man erst zum Schluss, bisher nahm man eine Gesamtsumme von 120 Millionen Euro an – Stand 2024.
Leverkusen: Drei Hektar Ackerland sollen bebaut werden
Es gibt viele Gegner der großen Pläne: Drei Hektar beste Felder im Landschaftsschutzgebiet sollen überbaut werden.
Sollte die Politik dem Verwaltungsvorschlag folgen, kann die erste Planung im Mai 2025 beginnen, die Fertigstellung wird sich aber noch Jahre hinziehen, denn die Werkplanung mit allen Details soll im Oktober 2028 beginnen.
Erst danach kann mit dem Bau begonnen werden, aber nur, wenn die Stadt eine sogenannte vorzeitige Besitzeinweisung gegen den Landwirt Wilfried Schlieper erwirkt, ihm das Land also wegnimmt, noch bevor das langwierige Enteignungsverfahren abgeschlossen sein wird. Um die Enteignung wird die Verwaltung kaum noch herumkommen, denn der Landwirt ist nach wie vor nicht gewillt, die Felder abzugeben. Die Stadt hatte ihm Ersatzflächen angeboten, die der Bauer aber nicht als gleichwertig akzeptieren konnte. Er braucht die Felder auch, weil die um seinen Hof herum liegen und weil das Land von bester Qualität ist.
Leverkusen: Grüne wollen drei Hektar Land für Feuerwache entsiegeln
Geld ist zwar schon viel in Gutachten, Grundstückskäufe und eine Machbarkeitsstudie geflossen; letztlich beschlossen ist die Wache noch nicht: Die Grünen wollen dem Vorhaben nur zustimmen, wenn die 30.000 Quadratmeter an anderer Stelle in der Stadt entsiegelt werden. Die Fläche zu finden, wird schwer. Man denkt sogar darüber nach, den Westring wenigstens zum Teil zu entsiegeln.
Erst kürzlich scheiterte ein Versuch von Klimaliste, Grüne, Opladen Plus, Linke, FDP und der Ratsfrau Gisela Kronenberg, die Feuerwache im Landschaftsschutzgebiet Auf den Heunen noch zu verhindern. Bis die neue Feuerwache stehen wird, werden noch Jahre vergehen, so lange soll die Feuerwehr in Opladen interimsweise in die Bahnstadt an die Europaallee neben den Erzeugergroßmarkt ziehen. Das über 17 Millionen Euro teure Interim könne doch ein endgültiger Standort werden, so der Vorschlag der Opposition. Das lehnte die Stadtverwaltung aber ab, unter anderem mit dem Argument, dass Firmen Regressansprüche anmelden könnten, die in die Planung der neuen Wache eingebunden seien.