Leverkusen – Bernd Fass hätte es gern kurz und schlicht gemacht. Der Generationswechsel im Vorstand des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) sei vollzogen, wenn er die Führung der Genossenschaft zum Jahresende abgebe und in den Ruhestand gehe, sei alles in guten Händen, sagte er.
Doch so einfach wollte es ihm Vorstandskollege Alexander Dederichs nicht machen, der in einer Laudatio auf dem demnächst ausscheidenden erfahrenen Kollegen die Erfolgsgeschichte des GBO Revue passieren ließ, die ganz persönlichen Verdienste Fass’ für Opladen herausstellte und schließlich die Mitgliederversammlung zu stehendem Beifall für den erfolgreichen Manager der Genossenschaft motivierte. Eine Verabschiedung in angemessenem Rahmen werde später im Jahr folgen, drohte Dederichs als Steigerungsmöglichkeit an.
Demnächst 2000 Wohnungen
Die Mitglieder der GBO sparten in ihrer Versammlung ohnehin nicht mit Beifall, denn auch für das Jahr 2018 konnte die Genossenschaft wieder mit Erfolgsmeldungen aufwarten, die sich nicht nur in einer Gewinnausschüttung bemerkbar macht (siehe: 2,5 Prozent Dividende). In Zeiten, in denen gerade im Ballungsraum Rheinschiene bezahlbarer Wohnraum ein immer knapperes Gut ist, hat die GBO ihren Beitrag zur Schaffung, Modernisierung und Instandhaltung von Wohnungen geleistet, wie Meral Tosun, Anfang des Jahres neu in den GBO-Vorstand berufen, vortrug.
Zum Jahreswechsel verfügte die Opladener Genossenschaft über 1933 Wohnungen und 57 Gewerbeeinheiten, im nächsten Jahr wird die 2000er-Marke wohl übertroffen. 1154 Garagen und Einstellplätze kommen aktuell hinzu. 2018 waren 80 Wohnungen neu hinzugekommen, auf dem früheren Tankstellengelände an der oberen Kölner Straße in Opladen und an der Hardenbergstraße in Küppersteg.
Aktuelle Neuvorhaben sind im Zentrum Opladens unübersehbar. So steht bereits der Rohbau für das neue Wohn- und Geschäftshaus Kölner Straße 59-63, in dem 26 Wohnungen – allesamt barrierefrei, energieeffizient und mit neuester technischer Infrastruktur – sowie über 400 Quadratmeter Gewerbefläche.
An der Kämpchenstraße, auf dem früheren Gelände von Heggendruck, gähnt eine Baugrube, aus der bis Herbst 2020 ein Wohn- und Geschäftshaus mit 20 Wohnungen plus Geschäftsflächen, einer Tiefgarage und oberirdischen Stellplätzen wachsen soll. In der Nachbarschaft will der GBO, wie Dederichs in seinem Bericht ausführte, in einem zweiten Bauabschnitt an der Birkenbergstraße weitere 20 Wohnungen plus Gewerbeflächen bauen.
2,5 Prozent Dividende
Der GBO hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem Jahresüberschuss von 1,764 Millionen Euro abgeschlossen. Ein Zehntel davon geht in die gesetzliche Rücklage, darüber hinaus werden weitere 1,2 Millionen Euro der freien Rücklage zugewiesen.
Der Bilanzgewinn beträgt somit noch 373 631,63 Euro. Die Mitgliederversammlung, bei der 193 stimmberechtigte Mitglieder von 3745 anwesend waren, stimmte der vorgeschlagenen Ausschüttung zu. Dies entsprich einer Bruttodividende von 2,5 Prozent. (ger)
Ein weiteres Bauvorhaben mit zwölf preisgünstigen Wohnungen ist am Imbacher Weg in Vorbereitung. Außerdem modernisiert die Genossenschaft weiterhin in ihrem Altbestand, modernisiert Bäder und Heizungsanlagen, versucht Barrierefreiheit herzustellen, wo immer es geht.
Was nicht allein die Mitglieder, sondern auch den Aufsichtsrat zufriedenstellt. Aus dem Gremium unter Vorsitz von Wolfgang Fröhlen schied Otfried Schneider nach nunmehr 37 Jahren im Alter von 80 Jahren aus. Zu seinem Nachfolger wählte die Versammlung Jens Liebherr. Dirk Löb und Gert Geiger wurden als Aufsichtsräte bestätigt.