Impfstart im ChemparkNur eine von vier Impfstraßen geöffnet

Schlange stehen in der roten Impfstraße – die anderen drei bleiben am ersten Tag noch ungenutzt.
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Leverkusen – Von der Anmeldung geht es direkt auf die rote Linie. Grün, Blau und Orange werden am ersten Tag der Impfungen im Chempark höchstens von der großen Schar an Helfer und Journalisten betreten. Die leuchtend bunten Linien auf dem Boden markieren den Weg durch die vier Impfstraßen, in denen die Mitarbeitenden der 55 im Chempark ansässigen Unternehmen gegen Corona geimpft werden sollen.
3000 Dosen Biontech
Mehr als 300 pro Stunde wären möglich. Alleine: Es fehlt der Impfstoff. 3000 Dosen Biontech hat der Chempark für seine drei Standorte in Leverkusen, Dormagen und Krefeld bekommen. Für die ganze Woche. 65 Prozent davon sind für Leverkusen vorgesehen. Also reicht am Dienstag der Zugang über die rote Linie vollkommen aus.
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Die 55 ansässigen Unternehmen teilen sich die Kosten von zwei bis drei Millionen Euro für das Impfzelt samt Personal. Dafür bekommen sie gleichermaßen Termine für ihre Mitarbeiter, das läuft digital über ein eigens entwickeltes Impftool. Priorisieren können die Firmen ihre Mitarbeiter. „Wir bei Currenta impfen vorrangig jene in den Schichtdiensten der Produktion, so machen das viele Betriebe“, sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich.

Blick in die Apotheke, wo der Impfstoff vorbereitet und auf die Spritzen gezogen wird.
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Denn diese seien nicht nur für die Aufrechterhaltung des Betriebes wichtig – sie haben durch ihre wechselnden Arbeitszeiten auch Probleme, beim Hausarzt einen Termin zu vereinbaren. So war es auch bei Andreas Hoffmann, der als Chemikant in der Produktion bei Arlanxeo arbeitet. „Als das Angebot kam, sich einzutragen, habe ich nicht lange gezögert“, erzählt der 35-Jährige, bevor der Pieks gesetzt wird. Dass es dann bereits zu einem Termin am ersten Tag gereicht hat, hat ihn sehr gefreut. „Man bekommt ja auch ein stückweit sein Leben zurück.“

Schlange stehen in der roten Impfstraße – die anderen drei bleiben am ersten Tag noch ungenutzt. Andreas Hoffmann bekommt seine Spritze von Krankenschwester Lamia Awwad.
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Generell sei die Impfbereitschaft im Chempark hoch, sagt Friedrich, auch wenn die Firmen keine Statistiken darüber führen, welche Mitarbeiter sich haben impfen lassen. „Das verläuft alles anonymisiert.“
Unzählige Anrufe
Da aber die meisten Mitarbeitenden aus dem technisch-pharmazeutischen Bereich kommen, sei die Bereitschaft erkennbar groß. „Wenn wir Termine einstellen, sind die schnell ausgebucht.“ Auch Harald Bischof, leitender Notarzt bei Currenta, ist am Dienstag erleichtert: „Ich habe täglich Anrufe bekommen, wann wir endlich loslegen können.“

Flüssiges Gold in den Händen von Christoph Schiffer: Biontech-Impfstoff.
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Wie alle wartet er gespannt darauf, welche Impfstoffmenge am Mittwoch für die kommende Woche angekündigt wird. Und wie viel dann auch kommt. Drei Impfstraßen warten noch auch Besucher.