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Fehler passierte vor MonatenLeverkusener Arztpraxis spritzt abgelaufenen Impfstoff

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Impfspritze Leverkusen

Benutzte Spritzen im Leverkusener Impfzentrum im Februar 2021

Leverkusen – Nach dem Bekanntwerden von Impfungen mit abgelaufenem Impfstoff in Leverkusen gibt es einen weiteren, ähnlich gelagerten Vorfall. Der neuerliche Vorfall geschah in einer Leverkusener Arztpraxis, die Stadt hat bereits seit Monaten Kenntnis davon.

199 Menschen waren Anfang Januar in der Impfstelle der Stadt in den Luminaden mit Impfstoff von Moderna immunisiert worden, der zwei und vier Tage über dem Mindesthaltbarkeitsdatum war. Auf Fragen des „Leverkusener Anzeiger“ zum Umgang mit dem Fehler und ob es in Leverkusen zum ersten Mal dazu gekommen ist, schreibt eine Pressesprecherin der Verwaltung: „Es gab in der Vergangenheit einen Vorfall in einer Leverkusener Praxis.“

Leverkusen: Vorfall mit altem Impfstoff im ersten Halbjahr 2021

Erst auf Nachfragen lässt die Verwaltung ein bisschen tiefer blicken: Im ersten Halbjahr 2021 seien in einer Arztpraxis in Leverkusen schon einmal abgelaufene Impfdosen für die Corona-Schutzimpfung verwendet worden, schreibt die Sprecherin.

Wie viele Betroffene es damals gegeben habe, wie lange der Impfstoff bereits abgelaufen war, um welchen Impfstoff es sich überhaupt gehandelt habe – zu sämtlichen dieser Fragen schweigt die Stadt. Es heißt, das Gesundheitsamt sei damals durch die Praxis informiert und eingebunden worden, den betroffenen Personen sei eine Impftiterbestimmung angeboten worden – ein Test, ob die zur Virusabwehr notwendigen Antikörper gebildet wurden. „Die damaligen Ergebnisse haben deutlich gemacht, dass kein Verlust der Impfstoffwirkung vorlagen.“

Davon ist die Stadt deshalb auch in den 199 Luminaden-Fällen überzeugt. Auch hier sollen die Betroffenen die Zahl der Antikörper bestimmen lassen können. 170 von ihnen, so die Info der Verwaltung, haben mit abgelaufenem Impfstoff eine Boosterimpfung erhalten, 15 weitere die zweite, vier Personen die erste Impfung.

Was das Paul-Ehrlich-Institut sagt

Die Stadt Köln hat sich nach Bekanntwerden von Impfungen mit bis zu elf Tage abgelaufenem Impfstoff mit den Impfexperten des Paul-Ehrlich-Instituts kurzgeschlossen. Dieses geht nicht von einem Komplettverlust des Wirkstoffs aus, Einbußen könnten jedoch auftreten. Das Institut empfiehlt Erstgeimpften die übliche Zweitimpfung, um mögliche Wirkverluste auszugleichen – und Zweitgeimpften analog die Drittimpfung nach drei Monaten. „Bei den mit falsch gelagertem Impfstoff geboosterten Personen sollte ebenfalls eine weitere Boosterung frühestens vier Wochen und spätestens drei Monate nach letzter (falscher) Drittimpfung erfolgen“, heißt es in der Stellungnahme.

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Die Stadt Leverkusen plant hingegen nicht, sich mit den Impfexperten abzustimmen. So schreibt die Sprecherin: „Aufgrund der nur minimalen Abweichung vom regulären Ablauf ist das im vorliegenden Fall verzichtbar, die Vorgänge in Leverkusen und Köln sind in dieser Hinsicht nicht vergleichbar.“