In Leverkusen gibt es jetzt wieder drei Notrufsäulen. Eine wurde am Freitag nahe der Wacht am Rhein in Betrieb genommen.
Initiative der DLRGIn Leverkusen stehen wieder Notrufsäulen
Wer alt genug ist, die Zeit vor dem Handy erlebt zu haben, kennt Notrufsäulen: Keulenförmige mannshohe grüne Säulen mit einem Blinklicht oben standen an Stellen, an denen sich Menschen unsicher fühlten: einsame Bahnhöfe etwa, auch an Unfallschwerpunkten fand man sie.
In Leverkusen erlebt die Notrufsäule zunächst an drei Stellen eine Wiedergeburt, organisiert hat das die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Der stellvertretende DLRG-Bezirksleiter André Hornig erklärt, wie es dazu kam: Rettungsdienste konnten sich bei der Björn-Steiger-Stiftung bewerben, die dann das Aufstellen und die Wartung finanziell übernimmt. Die Stiftung engagiert sich im Rettungswesen. Über den Preis schweigt die Stiftung.
„Wir haben den Zuschlag für vier Säulen erhalten“, sagt Hornig. Eine steht jetzt am Silbersee, die zweite am Hitdorfer See, die dritte am Radweg nahe der Wacht am Rhein, die am Freitag von Oberbürgermeister Uwe Richrath symbolisch bei schneidend kaltem Wind in Betrieb genommen wurde.
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Die Notrufsäulen brauchen keinen Anschluss - dank Handytechnik und durch eine Solarzelle
In den Säulen steckt nichts anderes als Handytechnik, sicher in der Metallsäule verpackt. Sie brauchen keinen Stromanschluss, eine kleine Solarzelle speist einen Akku, das reicht für den Betrieb. Das besondere: Bei einem Notruf durch Tastendruck verbindet sich die Säule am Rhein gleich mit der richtigen Leitstelle, der lokalen Leverkusener Feuerwehr, und sendet ihren Standort gleich mit, das ist durchaus ein Vorteil.
Bei einem Notruf mit dem Smartphone kann es durchaus sein, dass man zwar in Leverkusen am Rheinufer steht, aber dass sich das Telefon mit der Kölner Feuerwehr verbindet und so Zeit verloren gehen kann. Wer über die Säule anruft, erspart sich die Erklärung zum Standort, was am Hitdorfer See wichtiger ist als am Rheinufer. Die DLRG hat die Säulen aufgestellt, aber natürlich kann man sie bei allen Notfällen nutzen, nicht nur, wenn jemand zu ertrinken droht.
Dort gingen nämlich viele Leute schwimmen, die sich nicht auskennen und vielleicht gar nicht so genau sagen können, wo sie gerade sind, sagt Hornig. Außerdem beobachten professionelle Retter ein anderes neues Problem: „Die Kinder rufen nicht mehr an, sie tippen nur noch Nachrichten“, sagt Hornig, er erwartet, dass die Säule mit der einfachen Taste ihnen auf die Sprünge helfen kann. „Missbrauch STRAFBAR!“, steht in Rot über dem Notrufknopf.
Wo steht die vierte Säule? Noch nirgends. „Die wollten wir an der Fähre in Hitdorf aufstellen, aber das ging erstmal nicht: Naturschutz, Hochwasser-Schutz“, sagt Hornig. Bezirksleiter Stefan Markus sagt, dass man dabei sei, einen zulässigen Standort in Hitdorf in der Nähe der Fähre zu suchen.