Jazztage-InterviewMilow: „Ich hatte wirklich Pipi in den Augen“
- Der Belgier Milow ist einer der bekanntesten Singer-Songwriter Europas.
- Bei den Jazztagen trat er nun zum zweiten Mal auf.
- Was Milow über das Festival und die Rückkehr der Fans denkt, sagt er im Gespräch.
Leverkusen – Milow, Sie stehen zum zweiten Mal auf der Jazztage-Bühne. 2020 ohne, nun wieder mit Publikum. Sind Sie auch so erleichtert wie ihre Fans?
Ja. Als ich 2020 für einen Internet-Stream hier war, wusste ich anfangs nicht so recht, wie das wird. Du kannst dich eben nicht von einer Reaktion inspirieren lassen, wenn niemand da ist vor dir. Oder anders: Du kannst Dich zwar von der Stille in einem voll besetzten Saal inspirieren lassen. Aber nicht von der Stille in einem Saal, in dem außer dir niemand ist. Da fehlt jede Magie.
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Wie gut ist Ihnen denn der erste Konzertmoment nach dem Lockdown in Erinnerung?
Sehr gut! Das war in Hannover. Ich habe das Konzert mit „You don“t know“ begonnen. Das ist ein wichtiger Song für mich, weil er meinen Durchbruch in Belgien markierte. Und in diesem Moment war ich berührt. Ich hatte – Und das meine ich ernst!– wirklich Pipi in den Augen. Ich habe gefühlt: Wir als Künstler brauchen das Publikum. Und ich denke, das Publikum braucht auch solche Shows. Denn Musik ist am besten, wenn man sie mit allen Sinnen genießen kann. Und dafür muss man vor Ort sein.
Zweimal Jazztage – im Rheinland geht das schon als Tradition durch. Werden Sie zum Stammgast?
Sagen wir so: Ich war jetzt innerhalb eines Jahres zweimal in Leverkusen. Das habe ich sonst noch in keiner Stadt außerhalb Belgiens geschafft. Entsprechend hoffe ich, nächstes Jahr wiederzukommen. (lacht)