Kommentar zum Königsberger PlatzIgnorieren und kassieren ist die Devise
- Hier hui, dort pfui: Der WGL-Neubau ist ein bemerkenswerter Kontrast zum Block im Zentrum des Königsberger Platzes.
- Der verlottert immer weiter, die Besitzer sind weit weg und kümmern sich nicht.
- Ein Beispiel dafür, dass der Markt gründlich versagen kann und die Stadt an Grenzen stößt.
Leverkusen – Es gibt sie überall: die völlig verlotterten Wohnhäuser. Rheindorf, Manfort sind nur Beispiele. Allerdings: Dass gerade in schwierigen Stadtteilen Immobilienfirmen agieren, die sich nicht um ihre Häuser kümmern, ist ganz besonders problematisch. Das Beispiel am Königsberger Platz zeigt, was es bedeutet, wenn ein Eigentümer in irgendeinem Steuerparadies sitzt und keinerlei Verantwortung übernimmt. Nicht für das, was in seinem Haus passiert. Und auch nicht dafür, was drumherum geschieht.
Im Zentrum von Rheindorf-Nord müht sich die Stadtverwaltung, ein besseres Umfeld zu schaffen. Gewissermaßen die Fortsetzung des Großprojekts „Soziale Stadt“ mit anderen Mitteln: denen des Städtebaus. Doch was nützt es, die WGL viel Geld investieren zu lassen, wenn es den Nachbarn nicht schert? Das ist vergebene Liebesmüh.
Die Luxemburger Eigentümer des Blocks am Königsberger Platz reagieren auf gar nichts. Ein Brief vom Oberbürgermeister findet dort genauso wenig Beachtung wie eine Mieter-Beschwerde. Ignorieren und kassieren ist die Devise.
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Dabei haben die Corona-Effekte gezeigt, wie wichtig es ist, gut zu wohnen. Wer wochenlang nirgendwohin flüchten kann, ist wie sonst nie auf seine vier Wände angewiesen. Verlotterte Häuser werden dann zum sozialen Problem. Der Markt richtet in solchen Fällen gar nichts.