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Kreativquartier WiesdorfSo soll das neue Gewerbegebiet einmal aussehen

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Mit diesem Bild will Leverkusen jetzt um Investoren für das künftige Kreativquartier werben.  

Leverkusen – Es bleibt ein besonderes innovatives Projekt in einer speziellen Lage zwischen Rhein und Stadtmitte, zwischen Wohngebiet und gefährlicher Chemieproduktion, zu der die Seveso-II-Richtlinie den Abstand regelt. Deshalb kann es hier im Südwesten Wiesdorfs keine Wohnbebauung geben, wie ursprünglich geplant, deshalb wurde die Idee des „Kreativ-Quartiers“ geboren, eines Gewerbegebietes für kleine, kreative Unternehmen, aber eben nicht allein für Gewerbe, sondern auch mit viel Grün und Aufenthaltsqualität für Erholungssuchende.

Bürgerbefragung online

In einer ersten Bürgerbefragung, die pandemiebedingt online stattfinden musste, waren drei alternative Planungen vorgestellt und mit Anregungen und Kritik bedacht worden. Nun glauben der Fachbereich Stadtplanung und die beauftragten Büros Reicher Haase Assoziierte aus Dortmund und Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln einen guten Kompromiss gefunden zu haben, ein Best-of mit Bestandteilen aus den drei Ursprungsplänen, die Vorzugsvariante, die nun ins Bauleitplanverfahren gehen soll. Am Montagabend wurde sie den Stadtpolitikern vorgestellt.

Die Brache zwischen Kreuzhof und Niederfeldstraße soll Gewerbegebiet werden und dennoch ein Erholungsbereich bleiben.

Vor allem reichlich viel Grün soll es in diesem untypischen Gewerbegebiet geben, denn rund 70 Prozent der Interessierten hatten in der Online-Befragung gewünscht, dort zu verweilen und sich erholen zu können. Also soll es viele Grünflächen geben, vor allem zur Kirche St. Antonius und der Bürgerhalle hin, ein Biotop in der Mitte mit einer möglichen Wasserfläche, einen Quartiersplatz am Bunker, an dem der alte Baumbestand erhalten werden soll, und eine freie Sichtachse in der Mitte auf den Hochbunker hin, auf dessen Dach womöglich Wohnungen entstehen werden.

Das Beste aus drei Entwürfen für das Gebiet zwischen Rhein und Stadtmitte, Bürgerhalle und Hochbunker wurde zur Vorzugsvariante.

Die Gebäude in neun separaten Baufeldern sollen maximal drei Stockwerke hoch werden, Fassaden- und Dachbegrünungen werden ebenso vorgegeben wie die Nutzung von Sonnenkollektoren. Fuß- und Radverkehr soll das Viertel prägen, Autos sollen weitgehend draußen bleiben, eine gute Andienung aber möglich sein. Schließlich sollen sich ja Gewerbetreibende ansiedeln, vor allem Startups sind gefragt.

Starke Beteiligung

273 Interessierte beteiligten sich in Februar und März an der Onlinebefragung zu den Vorplanung für das Kreativquartier – deutlich als an den sonst üblichen Veranstaltungen und vor allem wesentlich mehr Berufstätige. Die Stadt Leverkusen will daher künftig öfter „zweigleisig fahren“, so Baudezernentin Andrea Deppe, und neben den vorgeschriebenen Verfahren zur Bürgerbeteiligung auch solche Beteiligungsmöglichkeiten im Netz anbieten, als nächste jetzt bei der Planung für das Wiesdorfer Montanusquartier. (ger)

Sie werden von der Wirtschaftsförderung Leverkusen nun auf den einschlägigen Messen wie der Polis in Düsseldorf und der ExpoReal in München umworben. Solch kleinere Einheiten seien derzeit gut vermarktbar, meint Moritz Genschel von der WfL. Und Stefan Karl, Fachbereichsleiter Planung, verweist darauf, dass die Stadt Leverkusen als Eigentümerin der Flächen weitgehende Einflussmöglichkeiten auf die Umsetzung der Pläne behält. Offene Werkstätten und Büros könnten einziehen, ein Showroom und Proberäume sind ebenso denkbar wie eine Fahrrad-Werkstatt als Ergänzung zur geplanten Mobilitätsstation.

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Jetzt sollen das Bebauungsplanverfahren mitsamt ordentlicher Bürgerbeteiligung und die Vermarktung starten, in ein paar Jahren könnte der wichtige Baustein im Stadtteilentwicklungskonzept Wiesdorf dann Wirklichkeit werden.