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Gewerbegebiet am ChemparkStadt will Kreative nach Wiesdorf locken

Lesezeit 3 Minuten

Die weitgehend ungenutzten Flächen an St. Antonius und der Bürgerhalle werden neu überplant.

  1. Die untere Hauptstraße zwischen St. Antonius und Rheinufer ist seit Jahren Brachland.
  2. Nun laufen Untersuchungen, wie das Gelände so nah am Chempark genutzt werden kann.
  3. Könnten Unternehmen der Kreativwirtschaft dort angesiedelt werden?

Leverkusen – Die Idee einer großzügig begrünten Hauptstraße vom Neulandpark bis zum Kaufhof an der Nobelstraße wurde von der Partei Die Linke im Wahlkampf propagiert und als Antrag vor Kurzem auch im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert. Eine Straße mit möglichst wenig Verkehr, grünen Inseln, allerlei Außengastronomie und Aufenthaltsqualität sollte dem Stadtteil eine Aufwertung bescheren und die Nähe des Rheins erlebbarer machen, so die Idee. Verworfen wurde diese Vorstellung im Ausschuss nicht, wohl aber erst einmal vertagt.

Die Veränderung der Innenstädte sei gerade durch die Corona-Pandemie beschleunigt worden, begründete Roswitha Arnold (Grüne) ihre Vorbehalte. Der innerstädtische Einzelhandel sei im Umbruch, Bürolandschaften würden in Zeiten des Homeoffice in Frage gestellt, eine veränderte Mobilität komme noch hinzu. „Innenstadtentwicklung wird in der nächsten Zeit ein Thema überall im Land sein, auch bei uns“, so Arnold. Das Thema komme also wieder und müsse in Gesamtheit diskutiert werden. Mit mehr Grün für die Hauptstraße sei das allein nicht getan.

Studie in Auftrag gegeben

Eine Vorplanung ist allerdings schon in Arbeit, in Vorbereitung jedenfalls. Die Stadt Leverkusen hat die Planungsbüros Reicher Haase Assoziierte aus Dortmund und Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln mit der Erstellung einer Entwicklungsstudie für das Gebiet zwischen der Niederfeldstraße, dem Kreuzhof und der Hauptstraße beauftragt. Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes Wiesdorf (InHK) sollen verschiedene städtebauliche Entwicklungsvarianten für diese attraktive, aber bislang ungenutzte Fläche in direkter City- und Chempark-Nähe aufzeigen.

Wo ein Wegweiser Richtung Neulandpark zeigt, sollte vor Jahren ein neues Quartier mit Wohnen und Gewerbe entstehen. Die Planung war nicht umsetzbar.

Im Zuge der Landesgartenschau 2005 war auf dieser Fläche eine gemischte Nutzung aus Wohnen, Gewerbe und Dienstleistungen geplant worden. Die Pläne konnten jedoch aufgrund der direkten Nähe zu den Störfallbetrieben des Chempark nicht weiter verfolgt werden.

15 Jahre geschah daher nichts. Was geht nun noch nach den Abstandsregelungen der Seveso-II-Richtlinie? Die Entwicklungsstudie soll das ausloten, eine erste Annäherung an zukünftige Nutzungsperspektiven wagen und soll zur Grundlage für eine neue Planung werden. Übergeordnetes Ziel dabei ist die Entwicklung eines hochwertigen Standortes für junge, innovative Unternehmen der Kreativwirtschaft als gewerbliche Nutzung sowie die Entwicklung eines neuen Quartiers, das City und Rhein verbinden soll.

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Seit Juni 2020 ist diese Studie bereits in Arbeit, die Ergebnisse werden zum Jahresende erwartet. Alle Interessierten sollen dabei in den Prozess eingebunden werden – aufgrund der Covid-19-Pandemie in besonderer Form. So soll in diesem Herbst noch eine Information und Bürgerbeteiligung über eine digitale Plattform stattfinden, die mit der Homepage der Stadt Leverkusen verknüpft sein wird. Das Projekt wird finanziell unterstützt durch die Städtebauförderung von Bund und Land. Schon jetzt bewerben Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung das „Kreativquartier östliche Niederfeldstraße“ auf ihrer Internetseite zur Stadtentwicklung.

www.impulse-city-leverkusen.de