„Leverkusen, du spröde Schöne“Johanna Gastdorf und Jan-Gregor Kremp ausgezeichnet

Das Schauspieler-Paar Johanna Gastdorf und Jan-Gregor Kremp mit ihrem Freund und Kollegen Matthias Brandt (rechts) und Roswitha Arnold (links), der Vorsitzenden des Fördervereins des Kurt-Lorenz-Preises, vor der Preisverleihung im Schloss Morsbroich.
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Leverkusen – Wie macht man aus einer feierlichen Preisverleihung, zu der nun einmal Elogen, Ehrengäste und ein ehrwürdiger Rahmen gehören, eine vergnügliche Matinee? Indem man Johanna Gastdorf und Jan-Gregor Kremp auszeichnet und Matthias Brandt als Laudator einlädt. Das Leverkusener Schauspieler-Ehepaar hat am Sonntagnachmittag im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich den Kurt-Lorenz-Preis überreicht bekommen. Und die Feierstunde nach dem Pflichtteil sanft in ein poetisches Kammerstück mit Zwiegespräch, Klavier und Gesang münden lassen.
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Ein Auftritt, der mit Peter Gabriels Song „Book of Love“ herzlich endete – eine musikalische Übersetzung des selbstlosen Geschenks, das die beiden Preisträger der Stadt und ihren Menschen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement machen. Dafür sind die beiden Schirmherren des Hospizes Pallilev, die sich auch für Gut Ophoven, das örtliche Kulturleben, die Ehrenamtsszene und den Ruf der Stadt einsetzen, ausgezeichnet worden. Die 2500 Euro Preisgeld stifteten sie für gemeinnützige Zwecke.
Ehrenmitglieder der Werkself
Roswitha Arnold, die Vorsitzende des Fördervereins des Kurt-Lorenz-Preises, trat überglücklich ans Mikrofon: „Ich bin soooo froh, denn ganz lange schon habe ich Sie auf dem Schirm für den Preis!“ Dass das in Schlebusch lebende Paar – er ist in Monheim geboren, sie in Hamburg – mit einer solchen Leidenschaft für Leverkusen wirbt, betonte auch Oberbürgermeister Uwe Richrath in seiner Ansprache als herausragend.
Alle zwei Jahre
Der Kurt-Lorenz-Preis wird im Gedenken an den 1987 verstorbenen Künstler Kurt Lorenz seit 1989 alle zwei Jahre an Personen verliehen, die sich um die Stadt und das kulturelle und soziale Klima in der Stadt verdient gemacht haben.
Preisträger waren unter anderen Alfred Nasarke, Wolfgang Orth, Wolfgang Müller-Schlesinger, Klaus D. Huber, Wilfried Schmickler, Elisabeth Jungblut, Rolf Wedewer, Eberhard Weise, Rolf Müller, Harry Plein, Karin Staffe, Martina Vikanis, Maren Gottschalk, Petra Clemens und Stefan Lapke, Friedrich Engstenberg, Stefan Esser, der Bauverein Opladen, Eckhard Meszelinsky und Inge Weber-Hintzen. (hgb)
Kremp, der seine Dankesrede in ein Wortduett mit Johanna Gastdorf kleidete, formulierte es ironisch: „Leverkusen – du spröde Schöne, du machst es uns nicht leicht, dich zu lieben. Die einstmals stolze Bayer-Stadt: Im Ausverkauf.“ Zusammengesetzt „aus lauter Orten, die sich nicht mögen“, werde sie im Stadion und unterm Bayer-Kreuz zur Heimat. Beide sind Ehrenmitglieder der Werkself und verteidigen ihren Wohnort seit 18 Jahren trotzig gegen alle Vorurteile.
Im Beisein etlicher Mitglieder der Familie Lorenz würdigte ihr Kollege und Freund Matthias Brandt Gastdorf und Kremp in seiner Laudatio als Virtuosen ihres Fachs, die wie er vom selbstverliebten Regietheater zu Film und Fernsehen geflüchtet seien. Menschenfreundlichkeit sei ihr Charakter. Und „dass wir nicht so genau wissen, was die beiden noch alles vorhaben, ist: eine gute Nachricht“.