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Kein Vandalismus wie in KölnWie die Wupsi-Räder in Leverkusen auf dem Siegeszug sind

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Drei Jahre Wupsi-Rad: Jürgen Meyn von Covestro (v.l.), Wupsichef Marc Kretkowski, OB Uwe Richrath und Andreas Gebel von der Bayer Gastronomie.

Leverkusen – Seit genau drei Jahren können sich Bürgerinnen und Bürger in Leverkusen aufs Leihrad schwingen: 12.000 haben es schon getan und sich bei der Wupsi registriert. Nun wurde ein kleines Jubiläum gefeiert und Bilanz gezogen.

Gleichzeitig wurde eine der 57 virtuellen Stationen angepasst: Die Zweiräder warten nun auch vor dem Bayer-Kasino geduldig auf Kundschaft. „Durch die Station rücken wir näher ans Zentrum“, freute sich Andreas Gebel von der Bayer Gastronomie. Gäste des Restaurants und des Hotels könnten jetzt „direkt vor der Tür“ das Mobilitätsangebot nutzen.

300 Fahrräder bietet die Wupsi aktuell an, dazu seit Herbst 30 E-Bikes. 131.000 Mal wurde seit Frühling 2019 ein Rad der Wupsi ausgeliehen. Während der Anfangszeit der Pandemie im Jahr 2020 mit einhergehendem Home Office sank die Nutzungsintensität. Seit Längerem steigen die Zahlen wieder und liegen mittlerweile über dem Niveau vor der Pandemie. Die E-Bikes kommen laut Wupsi besonders gut an. Jede fünfte Fahrt wird mit einem elektrischen Rad durchgeführt.

Radverkehr nimmt an Bedeutung zu

Beliebtester Tag sei der Freitag, sagt die Statistik des Verkehrsunternehmens, auch bei Heimspielen von Bayer 04 würden die Räder „überdurchschnittlich oft“ ausgeliehen. Oberbürgermeister Uwe Richrath betonte die Bedeutung, die das Verleihsystem (nicht nur) in Leverkusen spielt: „Wir müssen uns umstellen, was das Thema Energie betrifft. Neben dem Klimawandel zeigen aktuell auch die hohen Energiepreise auf, wie wichtig der Radverkehr geworden ist.“

Risiko Vandalismus

Marc Kretkowski, Geschäftsführer der Wupsi, räumte ein, dass er am Anfang skeptisch gewesen sei, ob ein Radverleihsystem so gut angenommen werden würde wie in Großstädten wie Köln. Er wurde eines Besseren belehrt: „Es gab einen Run.“

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Bislang gebe es bei den Leih-Fahrrädern kaum Vandalismus – anders als in den Nachbarstädten Köln und Düsseldorf. In Köln ist der Betrieb im Rechtsrheinischen sogar eingestellt worden. Grund ist eine Vandalismuswelle, mindestens 1500 Radschlösser von KVB-Rädern wurden offenbar von Kindern und Jugendlichen zerstört. Auslöser soll ein „TikTok“-Video gewesen sein, in dem dazu aufgerufen wurde. Der Schaden liegt laut KVB-Chefin im hohen sechsstelligen Bereich. In Leverkusen ist man bislang davon verschont. Bei knapp zehn Rädern habe man versucht, das Schloss zu knacken, schätzt ein Mitarbeiter von Nextbike, dem Unternehmen, das die Räder sowohl in Leverkusen für die Wupsi wie auch für die KVB in Köln wartet. Bei ein bis zweien sollen die Täter erfolgreich gewesen sein. „Wir hoffen, dass die Welle nicht herüberschwappt“, sagte Marc Kretkowski.

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Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski hofft, dass die aktuelle Vandalismuswelle nicht nach Leverkusen herüberschwappt.

Unterstützt wird das Wupsi-Verleihsystem von Covestro. In den vergangenen drei Jahren schoss das Unternehmen knapp 50.000 Euro pro Jahr dazu, das soll in den kommenden beiden Jahren so bleiben, erklärte Produktionsleiter Jürgen Meyn. Damit wolle man auch zeigen, dass Covestro „fest am Standort Leverkusen verankert ist“.