Streetfood- und Streetlife-Festival finden in Wiesdorf gleichzeitig statt. Das kommt nicht überall gut an.
Streetlife und StreetfoodÄrger in Leverkusen wegen doppeltem Festival
Tobias Sauter ist unüberhörbar verärgert: „Ich kann das überhaupt nicht verstehen.“ Der Vorsitzende des Vereins „Jazz Lev“ und seine Kolleginnen und Kollegen aus dem Orgateam sind in den letzten Zügen der Vorbereitungen für das Streetlife-Festival. Von Freitag an bis Sonntag stehen 17 Bands auf der Bühne in Wiesdorf. Aber: Am selben Wochenende findet in Wiesdorf erstmals ein Streetfood-Markt statt.
Hinter dem Streetfood-Festival steht die „Just Festivals Event Media GmbH“ in Kooperation mit der Werbegemeinschaft City Leverkusen. Deren Vorsitzender Frank Schönberger hofft, dass sich die beiden zeitgleichen Veranstaltungen helfen, teilt er auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ mit. Die Gespräche über einen Streetfood-Markt in der Innenstadt – dort, wo er laut Schönberger hingehört – liefen schon seit dem vergangenen Jahr.
Zunächst hätte das Veranstaltungsunternehmen jedoch gesagt, dass es mit dem ersten Markt im Jahr 2024 schwierig sei. Dann sei das doch möglich gewesen und man habe die Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollen, eine solche Veranstaltung schon in diesem Jahr auf die Beine zu stellen.
Leverkusen: Uneinigkeit über Genehmigung
Schönberger sagt, dass er damals vom „Streetlife“ noch nichts gewusst habe. Auch nicht, ob es überhaupt stattfinde. Absagen sei dann aber nicht mehr möglich gewesen. „Das Streetlife ist aber eine Veranstaltung, die mir am Herzen liegt“, sagt er, er sei selbst immer wieder Gast gewesen. Und Schönberger findet, der Schwerpunkt seines Festes liege ohnehin eher auf tagsüber.
Geöffnet ist der Markt freitags ab 14, samstags und sonntags ab 12 Uhr. Es gibt aber nicht nur 25 Foodtrucks, sondern auch Livemusik, freitags („Latino Total“) und samstags („Reboot“) ab 18 Uhr und sonntags („Roughhouse Akustik“) ab 14 Uhr. Schönberger hofft zwar, dass beide Festivals voneinander profitieren, sieht dieses Jahr nach eigener Aussage aber auch Test diesbezüglich an.
Tobias Sauter sieht das ganz anders. „Das ist nicht vernünftig“, sagt er. Er fürchtet, dass das kommerzielle Streetfood-Festival dem von ihm und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ehrenamtlich organisierten Streetlife Besucher abziehen könnte. Er widerspricht Schönberger, die Genehmigung für das Streetlife habe vorher vorgelegen. Und überhaupt: „Das Streetlife ist immer am gleichen Wochenende“, sagt er.
Unterstützung brauche sein Musikfestival ohnehin keine, was die Besucherzahl angehe. Wenn das Wetter gut ist, sei es sowieso immer voll. Sauter hoffe natürlich, dass sich beide Veranstaltungen befruchten, und habe nichts gegen ein Streetfood-Festival. Aber nicht am selben Wochenende.