Die Vertreter des Automobilclubs haben sich die Park-and-Ride-Parkplätze in Opladen und Manfort angesehen.
MobilitätAuto Club Europa testet zwei Leverkusener Pendlerparkplätze

Der Auto Club Europa (ACE) hat die Park-and-Ride-Anlagen in Opladen getestet.
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Tolga Kaya muss einen Moment überlegen. Er steht vor dem Fahrradparkhaus am Opladener Bahnhof und schaut auf den Erhebungsbogen auf seinem roten Klemmbrett. Zuvor, am Bahnhof in Manfort, hatte er der dortigen Park-and-Ride-Anlage unter dem Punkt „Fahrrad-Boxen/Fahrradparkhaus“ die maximalen 0,25 Punkte gegeben. Allerdings ist das Fahrradparkhaus in Opladen natürlich eine andere Hausnummer. „Dafür nur 0,25 Punkte zu geben, wäre unverhältnismäßig“, sagt der Regionalbeauftragte des Auto Clubs Europa (ACE). Also bekommt das imposante Radhaus in Opladen weitere 0,75 Punkte.

Die Abstellmöglichkeiten für Räder fielen den ACE-Experten positiv auf.
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Die Expertinnen und Experten des ACE begutachten unter dem Projektnamen „Kann Deutschland Park-and-Ride?“ derzeit rund 500 Pendlerparkplätze im gesamten Bundesgebiet. Sie schauen auf Angebot und Ausstattung, Sicherheit, Barrierefreiheit, Mobilitätsangebote und Mängel der P-&-R-Anlagen. In Leverkusen haben Tolga Kaya und Klaus-Dieter Oleksin aus dem ACE-Kreisvorstand die Anlagen in Manfort und Opladen getestet.

Die Experten bewerteten auch das Miteinander von Fahrrad und Auto auf dem Park-and-Ride-Parkplatz.
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13 Punkte bekommen ein Parkplatz und das Drumherum, wenn fast alles zur Zufriedenheit der ACE-Experten ist. Für Besonderheiten kann es noch ein wenig obendrauf geben. Ab acht Punkten haben die Pendlerparkplätze den Test bestanden, unter acht sind sie durchgefallen. Für die beiden Leverkusener Parkplätze vergibt der ACE gute Wertungen: Manfort bekommt zehn Punkte, Opladen sogar 13,25 und darf sich damit „exzellent“ nennen.
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Tolga Kaya (Regionalbeautragter) schaut sich die Fahrradreparaturstation in Opladen an.
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Zu meckern haben Kaya und Oleksin in Opladen also kaum etwas. Kaya bemängelt die fehlenden E-Ladestationen. Selbst Schnelladesäulen würden einigen Menschen helfen, denn er weiß: „Die Autos von Pendlern stehen oft zehn Stunden auf dem Parkplatz.“ Außerdem würde der Anlage eine Anzeige über die aktuelle Auslastung guttun, findet Kaya.

Tolga Kaya (Regionalbeautragter l.) und Klaus-Dieter Oleksin (Kreisvorstand, vorne) schauen auch auf die Barrierefreiheit.
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Pluspunkte sammelt Opladen einige: Für zwei ÖPNV-Angebote (Bus und Bahn), dafür, dass der Parkplatz kostenlos ist, für die zahlreichen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Auch sei die Anlage offen und kein Angstraum. Die Experten schauen sich die Behindertenparkplätze an und gehen den gesamten Weg, den ein Mensch, zum Beispiel im Rollstuhl, zurücklegen muss, um vom Parkplatz zum Gleis zu kommen. Es gibt eine Rampe, sogar der Aufzug funktioniert – auch in Sachen Barrierefreiheit schneidet der Bahnhof gut ab.

Klaus-Dieter Oleksin (Kreisvorstand) schaut sich die öffentlichen Toiletten an.
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Positiv bewerten die Experten auch, dass es einen Taxistand, Leihräder und eine Carsharingstation nicht weit weg gibt. Auch die neuen öffentlichen WCs im Fahrradparkhaus gefallen den Testern. Denn es sei nicht ungewöhnlich, dass Pendler vor dem Umstieg in den ÖPNV noch mal die Toilette benutzen.
Ordentliche, aber keine herausragenden zehn Punkte gibt es für den Pendlerparkplatz in Manfort. Besonders für einen Umstand gab es ein dickes Minus: Nur das Gleis 1 ist mit Rollstuhl erreichbar. Rollstuhlfahrer können die Gleise 2 und 3 nicht barrierefrei erreichen. Tolga Kaya empfahl Julian Frohloff, SPD-Fraktionsgeschäftsführer, der bei der Begehung dabei war, wenn möglich, den Druck deshalb auf die Deutsche Bahn zu erhöhen.