Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

StadtentwicklungBauausschuss billigt Rahmenplan für 14 Hektar Opladen

Lesezeit 3 Minuten
Die Straße Zur alten Fabrik an der Ecke Pommernstraße

Liegt am nördlichen Rand des Plangebiets: die Einmündung in die Straße Zur alten Fabrik von der Pommernstraße.

Die Bebauung der Neuen Bahnstadt in Opladen ist noch längst nicht abgeschlossen, da bringt der Rat nebenan das nächste Großprojekt auf den Weg.

14 Hektar Fläche, potenziell bis zu 900 neue Wohnungen, das Ganze zu Fuß wenige Minuten vom Busbahnhof und vom Bahnhof Opladen entfernt: Der städtebauliche Rahmenplan, dem der Bauausschuss des Stadtrates in seiner Sitzung am Montag fast einstimmig zugestimmt hat, könnte Opladen wie schon die Verwirklichung der Neuen Bahnstadt frischen Schub verleihen. 

Das Areal liegt nordöstlich von der Neuen Bahnstadt und wird von diesem nur durch die Bahngleise getrennt. Die Rennbaumstraße im Norden, die Pommernstraße im Nordosten, im Westen reicht es an die Balkantrasse und die Lützenkirchener Straße heran, im Osten endet es an der Kante des Spielplatzareals zum Wohngebiet Gierener Weg.

Rahmenplan für zentrales Opladener Gebiet

Rahmenplan für zentrales Opladener Gebiet

Das gesamte Gebiet, in der Hand von insgesamt sieben zumeist privaten Eigentümern, sei noch geprägt von großflächigem Gewerbe, wenig Wohnbebauung, leerstehenden Hallen wie jene der Bananenreiferei und Brachflächen wie an der Straße An der Alten Fabrik. Es falle mit diesem Nutzungsmix aus der Umgebung heraus, charakterisierte Peter Jahnen vom Aachener Planungsbüro „HJP Plan+“ diesen an das Opladener Zentrum direkt östlich anschließenden Stadtteil.

Und Gewerbe soll auch künftig durchaus möglich sein auf den in Rede stehenden 140.000 Quadratmetern, und natürlich Flächen für Einzelhandel, Büros, Arztpraxen. Aber eben vor allem auch Wohnbebauung. Die Vorzugsvariante, wie es hier einmal aussehen könnte, haben die Aachener Stadtplaner in zwei Workshops mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Begehungen des Geländes und Einzelgesprächen mit den Eigentümerinnen und Eigentümern entwickelt. 

Eine Stadtkarte zeigt eine Bebauungsvariante für ein Plangebiet.

Die in Workshops entwickelte Vorzugsvariante für das Rahmenplangebiet

Beim Thema Wohnen geht es um Geschosswohnungsbau, Mehrfamilienhäuser: Das gesamte Areal solle demnach „baulich nachverdichtet werden“, so Jahnen, mit Wohngebäuden, die fünf bis sechs, vielleicht auch sieben Geschossen aufweisen. Dabei soll die Bebauung aber dennoch locker bleiben. Mehrere Eigentümer sind dem Stadtplaner zufolge bereit, Flächen abzutreten, um grüne Verbindungen zu schaffen. Im Ergebnis soll trotz des Neubaus Hunderter Wohnungen neun Prozent weniger Fläche versiegelt sein als bislang im Gebiet des Rahmenplans.

Für das Stauffenberg-Berufskolleg schlug Jahnen vor, die in die Jahre gekommenen Schulgebäude nicht abzureißen, sondern etwa als Seniorenheim, für studentisches Wohnen und eine Kindertagesstätte umzunutzen. Südlich des Berufskollegs hat die Kölner Auvidis Gruppe, einer der sieben Eigentümer im Rahmenplangebiet, insgesamt 11.000 Quadratmeter Fläche erworben. Einen Namen hat sie ihrem Bauprojekt für die 1,1 Hektar auch schon gegeben: Stauffenberg-Quartier.

Und die Auvidis-Tochter Stauffenberg Quartier GmbH will dort „Miet- und Eigentumswohnungen sowie sozial gefördertes Wohnen, speziell auch Wohnraum für Studierende und für Senioren“ errichten, wie es vor zwei Jahren bei der Vorstellungen des Projektes in den Ratsgremien hieß. Laut Geoportal der Stadt ist der dazugehörige Bebauungsplan „270/II Opladen – westlich Stauffenbergstraße, östlich Bahngleise und Lützenkirchener Straße“ nach dem Ratsbeschluss vom 8. Mai 2023 in Aufstellung.

Leverkusen: Investor für Opladen steht in den Startlöchern

Die Auvidis-Leute stehen Jahnen zufolge in den Startlöchern. Auf der dazugehörigen Webseite des Unternehmens heißt es, man wolle das Ganze bis 2030 realisieren. Sukzessive könne es dann mit dem Areal der Bananenreiferei und der Brache An der alten Fabrik weitergehen, schätzte Jahnen im Ausschuss.

Die Aachener Planer erhielten für ihre Arbeit viel Lob aus den Reihen der Ausschussmitglieder. Roswitha Arnold von den Grünen wies darauf hin, dass die Stadtverwaltung sich seit 2012 mit der städtebaulichen Entwicklung des Gebiets befasse. „Ich hoffe, dass wir nicht zehn bis 15 Jahre brauchen, bis der Rahmenplan Realität geworden ist“, so Arnold. Ina Biermann-Tannenberger (CDU) erinnerte gleichfalls daran, dass es im vergangenen Jahrzehnt immer wieder misslungene Versuche gegeben habe, Einzelflächen in den Rahmenplangebiet zu ordnen.

Markus Pott von Opladen Plus sorgte sich, ob im Plangebiet wohl genügend Parkplätze für Autos entstehen würden und warb für die Idee seiner Gruppierung, im Stauffenberg-Quartier ein Parkhaus zu bauen. Doch die Kölner Projektentwickler haben andere Präferenzen, wie Jahnen ihn beschied. „Die Investoren für das Gelände setzen auf Tiefgaragen.“