Die Leverkusener Musiker müssen einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Bar Avni finden.
Bayer PhilharmonikerMusiker aus Leverkusen suchen einen neuen Dirigenten
Die Bayer Philharmoniker stehen vor einer neuen Ära. Davon, dass diese mal so lange dauern wird wie, als Berhard Steiner für das Leverkusener Orchester neun Jahre lang verantwortlich war oder gar, als Rainer Koch fast 40 Jahre am Dirigierpult stand, ist wohl nicht auszugehen. Bar Avni, Start-Akademistin, dirigierte das Orchester drei Jahre lang. Jetzt suchen die Musikerinnen und Musiker einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin von Avni, die selbst in drei Jahren dem Orchester ihren Stempel aufgedrückt hatte.
Gerhard Wansleben, der erste Vorsitzende der Philharmoniker, drückt es so aus: „Es ist sicher keine leichte Aufgabe, die Reihe großer Erfolge, den Aufschwung und die Begeisterung des ganzen Orchesters und der Konzertbesucher, die wir mit einer so außergewöhnlichen Dirigentin und Persönlichkeit wie Bar Avni erleben durften, lückenlos fortzusetzen.“ Vielleicht sei das aber auch gar nicht die richtige Perspektive. Nach drei wundervollen Jahren begänne jetzt eben etwas Neues und Anderes.
Wer dauerhaft der neue Dirigent oder die neue Dirigentin der Bayer Philharmoniker wird, steht noch nicht fest. Eine Tendenz gibt es aber wohl schon: Jesús Ortega Martinez. Man sei „quasi verlobt, der Hochzeitstermin stehe aber noch nicht fest“, umschreibt es Wansleben. In einer Fußball-Analogie ausgedrückt: „Bis zum Sommer haben wir ihn fest engagiert, gewissermaßen mit Kaufoption und Ausstiegsklausel.“
Grundsätzlich wolle man die Grundidee der Start-Academy von Bayer, dem Förderprogramm für hochklassige junge Nachwuchskünstlerinnen und Künstler, das auch schon Bar Avni nach Leverkusen gebracht hatte, weiterleben: „Junge Stars und Talente mit ihrem frischen Hunger und Ehrgeiz am Beginn einer möglichen Karriere zu begleiten und eine Qualität zu erleben und selbst ein Niveau zu erreichen, von dem wir sonst nicht zu träumen wagen.“ Das habe seinen Preis, denn – und auch das sei ähnlich zum Fußball – irgendwann gingen diese Talente den nächsten Schritt. So wie nun Bar Avni.
In der nächsten Zeit werden die Bayer Philharmoniker mit drei Dirigenten zusammenarbeiten, bevor sie sich endgültig auf eine Dauerlösung festlegen. So dirigiert am 8. September im Erholungshaus Silke Löhr das Leverkusener Orchester. Mit ihr habe man schon bei der Vorbereitung zum Konzert zum 120. Geburtstag der Bayer Philharmoniker zusammengearbeitet. „Von dieser Zusammenarbeit waren wir sehr begeistert.“
Zwei Monate später, am 9. November, sowie am Silvesterkonzert wird Katharina Morin am Dirigierpult stehen. Die hatte beim Wettbewerb „La Maestra“, den Bar Avni gewonnen hatte, den dritten Platz belegt und einen Sonderpreis geholt.
Den „Verlobten“ Jesús Ortega Martinez lernt das Orchester Anfang Oktober kennen, dann proben sie das erste Mal gemeinsam. Er wird ab 2025 dann bis zum Ende der Saison 2024/2025 übernehmen. Das heißt: am 14. Februar im Forum, am 15. März in der Johanneskirche Düsseldorf und am 4. Mai und 22. Juni im Erholungshaus. „Möglich, dass auch die Bayer-Philharmoniker ihre nächste Meisterschaft einem spanischen Übungsleiter verdanken werden“, zieht Wansleben den Vergleich zu Xabi Alonso und Bayer 04 Leverkusen.
Alle Informationen zu den kommenden Konzerten der Spielzeit 2024/2025 sind auf der Internetseite der Bayer Philharmoniker zu finden.