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Hilfe für kranke KinderBundespräsident ehrt Leverkusenerin für jahrelangen Einsatz

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Irmgard von Styp-Rekowski erhält das Bundesverdienstkreuz Bild: Ralf Krieger

Gute Laune vorm Schloss: Irmgard von Styp-Rekowski erhält das Bundesverdienstkreuz von Oberbürgermeister Uwe Richrath.

Für ihren jahrelangen Einsatz für Krebskranke erhielt Irmgard von Styp-Rekowski das Bundesverdienstkreuz.

„Leverkusen kann stolz auf Dich sein“, sagt der Oberbürgermeister, nachdem er Irmgard von Styp-Rekowski den Orden angeheftet hatte. Die Bürrigerin bekam am Donnerstag, 29. August, im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Seit den frühen achtziger Jahren sammelt sie unermüdlich Geld, mit dem krebskranke Kinder und ihre Angehörigen unterstützt werden und mit dem auch schonmal Geräte fürs Klinikum angeschafft werden. 1987 war sie eine der Mitbegründerinnen des Vereins „Leverkusen hilft krebskranken Kindern“. Im Laufe der Jahre hat sie geholfen, mehr als drei Millionen Euro für den Verein einzuwerben. Sie habe sich deshalb aber nie als Person in den Vordergrund gespielt, sagte der Oberbürgermeister.

Die Schreiben derer, die diese Ordensverleihung angeregt hätten, sollen übereinstimmend von ihrer großen Bescheidenheit geschrieben haben. Sie sei eine der „stillen Heldinnen, ohne die unser Land um einiges ärmer wäre“ heißt es darin.

Frau von Styp-Rekowski habe in Jahrzehnten vielen Familien geholfen, die anderenfalls über ihre Belastbarkeitsgrenze hinaus geraten wären, sagte der Oberbürgermeister. Abgesehen von der finanziellen Unterstützung habe sie den Eltern sicher auch das Gefühl gegeben, sich in der schwierigen Situation, mit einem krebskranken Kind nicht allein gelassen zu fühlen.

Irmgard von Styp-Rekowski erhält das Bundesverdienstkreuz.

Irmgard von Styp-Rekowski erhält das Bundesverdienstkreuz.

Die Geehrte war von 1984 bis 2020 für die CDU Ratsmitglied in Leverkusen, und die meiste Zeit davon auch in verantwortlichen Positionen in der Bezirksvertretung II und in der Frauen-Union. Richrath: „Ich will jetzt hier nicht alle Posten aufzählen, das würde zu weit führen. Wichtiger erscheint mir, dass Frau von Styp immer zugänglich für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger war und sich unermüdlich für sie einsetzte.“

Der ehemalige Oberbürgermeister Paul Hebbel sagte, er verbinde Beständigkeit und Verlässlichkeit mit der Ordensträgerin. Tugenden, die heute nach seiner Einschätzung seltener geworden seien: „Was Irmgard von Styp verspricht, das hält sie auch“, formulierte das auch der Oberbürgermeister in seiner Rede.

Wer Frau von Styp-Rekowski kennt, weiß: Sie hat ihren Kopf. Wen sie gut leiden kann, der spürt es, aber das gilt auch andersherum. Gradlinig eben. Ähnlich sieht das der Oberbürgermeister: Sie sei temperamentvoll, witzig und zupackend, sagt er.

Frau von Styp-Rekowski ist eine bekannte Persönlichkeit in der Stadt. Dass sie viel mehr bewegt habe, als an Rats- und Bezirksentscheidungen mitzuwirken, das wüssten vor allem diejenigen, die die Verleihung dieses Bundesverdienstkreuzes angeregt haben. Sie sprächen mit großer Wärme über sie und gönnten ihr diese Auszeichnung von Herzen – eben, weil sie immer im Dienst der Sache tätig gewesen sei, so der Oberbürgermeister.

Irmgard von Styp-Rekowski wurde am 23. Juli 1939 in Wiesdorf geboren, „Im Wöchnerinnenheim“, ergänzte sie. Sie machte eine kaufmännische Ausbildung, die beim Spendensammeln hilfreich ist. Auch wenn die Ordensträgerin inzwischen im 86. Lebensjahr ist, laufen der Verein und die Sammlung weiter.