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LeverkusenCurrenta darf 5,7 Millionen Liter verschmutztes Abwasser in Rhein einleiten

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Die Kläranlage, über die Currenta ihr Abwasser in den Rhein einleiten darf. 

Leverkusen – Currenta darf weitere verschmutzte Abwässer über die Kläranlage in den Rhein einleiten. Die Bezirksregierung genehmigt Currenta die Einleitung von 5730 Kubikmeter – 5,7 Millionen Liter – verschmutzten Wassers und teilte das am Freitagabend offiziell mit.

Ein Teil des Löschwassers von der Explosion des Currenta-Müllofens lagert noch in Tanks in Bürrig. Mindestens ein Teil davon darf jetzt laut der Mitteilung in den Rhein eingeleitet werden. Nicht ganz klar ist, ob auch Abwässer abgelassen werden dürfen, die nicht von der Explosion stammen.

Die Bezirksregierung schreibt, alle Abwässer würden im Zulauf zur Kläranlage auf Unregelmäßigkeiten überprüft. Bei Auffälligkeiten würden diese Abwässer in Tanks zwischengelagert und erstmal analysiert. Daneben würden auch Niederschlags- und Kühlwasserströme zurückgehalten, wenn es etwa zu Verunreinigungen nach Unfällen oder Betriebsstörungen gekommen sei.

Drei Chargen gelangen in den Fluss

Im einzelnen darf Currenta drei Chargen über die Kläranlage in den Rhein laufen lassen: 30 Kubikmeter eines mit Toluol belasteten Abwassers aus einem Schadensfall, 2400 Kubikmeter eines mit Kohlenstoffverbindungen belasteten Abwassers aus dem Niederschlags- und Kühlwasserkanal und 3300 Kubikmeter Abwasser aus dem Niederschlags- und Kühlwasserkanal, das aufgrund einer unregelmäßigen Trübung zurückgehalten wurde.

Die Abwässer habe das Landesumweltamt bewertet, die Bezirksregierung schreibt: „Im Ergebnis ist keine zusätzliche Belastung des Gewässers zu erwarten, wenn die Tankinhalte über die Kläranlage in den Rhein eingeleitet werden“.

Die Internationale Hauptwarnzentrale zur Rheinüberwachung und die Wasserwerksbetreiber würden diesmal vorher informiert, schreibt die Bezirksregierung. Diese Stellen, die im Rhein Proben nehmen, hatten bei der ungenehmigten Einleitung von Löschwasser in den Wochen nach der Explosion des Tanklagers der Currenta-Sondermüllverbrennung am 27. Juli 2021 Alarm geschlagen; die Giftfracht im Rhein hatte sie unvorbereitet getroffen.

Insektengift Clothianidin im Rhein

9500 Kubikmeter Wasser, das in den ersten Tagen nach Explosion und Großbrand über die Kläranlage in den Rhein geflossen war, beförderten erhebliche Mengen des weitgehend verbotenen Insektengifts Clothianidin. Mehr als 30.000 Tonnen eines Gemischs aus Lösch- und anderem Abwasser aus dem Bürriger Klärwerk sind nach der Explosion bisher in den Rhein geflossen.

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Currenta lässt die jetzt genehmigten Abwässer nacheinander so langsam in die Kläranlage laufen, dass Grenzwerte durch die Verdünnung im Rhein eingehalten werden sollen, die für die Trinkwasserwerke wichtig sind.

Die Einleitung werde am Ablauf der Kläranlage und im Rhein durch amtliche Probenahmen überwacht, schreibt die Bezirksregierung. In öffentlichen Diskussionen sei der Wunsch nach direkter Information über den Verbleib der Abwässer aufgekommen. Mit der Mitteilung vom Freitag komme man dem nach.