Die Gewerkschaft erwartet am Leverkusener Chempark bis zu 3000 Teilehmerinnen und Teilnehmer.
Für BrückenstrompreisGewerkschaft ruft in Leverkusen zur Demo auf
Am Montagmittag ist es nur ein gutes Dutzend, das mit rot-weißen IGBCE-Fahnen vor dem Rathaus steht. Für den kommenden Donnerstag, 2. November, rechnet die Vertretung der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) aber mit bis zu 3000 Menschen, die sich ab 12 Uhr am Leverkusener Chempark versammeln, um für einen Brückenstrompreis zu demonstrieren.
„Wir wollen die Menschen auf die Straße bringen“, sagt René Korsch, Gewerkschaftssekretär am Montag vor dem Rathaus. Er steht dort mit IGBCE-Mitgliedern, die in Leverkusen unter anderem bei Bayer oder Covestra arbeiten. Für Donnerstag habe die Gewerkschaft unter anderem auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angefragt. Eine Rückmeldung habe er noch nicht bekommen.
Hintergrund der Demonstrationen sind die Forderungen nach einem Brückenstrompreis für energieintensive Betriebe. „Mit dem Krieg in der Ukraine hat sich die Lage nochmals zugespitzt. Die Unternehmen zahlen für ihren Strom hierzulande ein Vielfaches dessen, was beispielsweise in Frankreich, den USA oder China aufgerufen wird. Ausgerechnet jetzt, da die heimischen Standorte klimagerecht modernisiert und nachhaltig gesichert werden sollen, droht das Gegenteil: Abwanderung und Schließung“, formuliert die Gewerkschaft in ihrem Aufruf.
René Korsch sagt: „Der Chemiegipfel hat schon nicht funktioniert. Und wenn im Chempark weniger läuft, sind alle in Leverkusen unmittelbar betroffen.“ Die konkrete Forderung der Gewerkschaft an die Politik lautet: „Einen bis 2030 befristeten Preisdeckel für Strom, den größten Kostenblock für energieintensive Unternehmen.“ Dafür haben IGBCE, DGB, IG Metall und weitere Branchenverbände die „Allianz pro Brückenstrompreis“gegründet.