Frank Hyldmar wechselt zum australischen Mutterkonzern, der Neue hat bei Stahlunternehmen Erfahrung gesammelt.
Chempark-BetreiberLeverkusener Konzern Currenta bekommt einen neuen Chef
Nach mehr als drei Jahren an der Spitze des Leverkusener Chempark-Betreibers Currenta wechselt der Vorstandsvorsitzende Frank Hyldmar am 1. Dezember zum australischen Mutterkonzern Macquarie. Neuer CEO in Leverkusen wird Tim Hartmann. Der 54-jährige Manager ist gelernter Diplom-Kaufmann, hat in der Vergangenheit für die WestLB und im RWE-Konzern gearbeitet. Zwei Jahre lang war er Vorstandsvorsitzender der Stahlunternehmen Dillinger Hütte und Saarstahl AG.
Tim Hartmann muss das Vertrauen der Bevölkerung stärken
Bei seinen vorherigen Stationen habe Hartmann „einen starken Fokus auf die Transformation zur Klimaneutralität gelegt“, teilte Currenta am Mittwoch mit. „Wir wollen Europas nachhaltiger Chemiepark werden“, zitierte das Unternehmen seinen neuen Chef passend dazu: „Dieses Ziel werde ich mit großem persönlichem Engagement verfolgen.“ Die Transformation der chemischen Industrie sei „eine Riesenherausforderung“, so Hartmann.
Eine ebenso große Herausforderung dürfte für Hartmann sein, das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheit des Chemparks und seiner Unternehmen weiter zu stärken. Seit der Katastrophe mit sieben Toten im Juli 2021, als ein Tanklager im Entsorgungszentrum explodierte, wird Currenta deutlich kritischer beäugt als zuvor. Dazu trägt aus Sicht der Kritikerinnen und Kritiker auch eine mangelhafte Krisenkommunikation der ehemaligen Bayer-Tochter bei.
Alles zum Thema Currenta
- Probleme nach Explosion Anwohner des Leverkusener Sondermüllofens erhebt Dienstaufsichtsbeschwerde
- Tag der Ausbildung bei Currenta Zukünftige Azubis schnuppern in verschiedene Berufe
- Leverkusener Sondermüllofen „Versprechen kann niemand, dass nie wieder etwas passiert“
- Kommentar Sicherheit der Leverkusener Sondermüllverbrennung bleibt eine Aufgabe
- Energiewende Die Leverkusener Gas-Pipeline geht ins deutsche Wasserstoffnetz
- Vorfall im Klärwerk Leverkusen Currenta wieder im Visier der Staatsanwaltschaft
- Übung Feuerwehren aus Leverkusen und Köln proben Großeinsatz im Chempark
Frank Hyldmar wechselt zur Currenta-Mutter
Frank Hyldmars Zeit bei Currenta war in weiten Teilen von der Katastrophe geprägt. Im Sommer 2020 hatte er die Stelle angetreten, nachdem er zuvor fünf Jahre den Energiedienstleister und Ablese-Konzern Techem geleitet hatte. Schon in dieser Zeit hatte er mit dem Finanzinvestor Macquarie zu tun – Techem war bis zum Verkauf im Jahr 2018 im Fondsbesitz der Australier.
Nun wird Hyldmar sogenannter Operating Partner beim Currenta-Eigentümer. „Er wird sich in dieser Rolle um die strategische Weiterentwicklung verschiedener Portfolio-Unternehmen des Investors kümmern“, heißt es in der Pressemitteilung der Leverkusener. Zudem wird Frank Hyldmar Mitglied des Currenta-Aufsichtsrats. Dort soll er „federführend das Beteiligungsmanagement der Currenta-Gruppe mitgestalten und dabei helfen, die eingeschlagene Strategie kontinuierlich umzusetzen“.
Currenta betreibt die Chempark-Standorte in Leverkusen, Dormagen und Krefeld. Das Unternehmen ist vor Ort Dienstleister für die ansässigen Unternehmen und kümmert sich um Energie, Abfallentsorgung und weitere Infrastrukturleistungen. Currenta und seine Tochterunternehmen Chemion und Tectrion beschäftigen insgesamt rund 5500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.