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„Ernste Lage“City-C-Immobilien bringen Leverkusens Stadttochter LPG in Bredouille

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Das Parkhausgeschäft der LPG läuft weiterhin gut, doch die Immobilien in der City C sind für das Unternehmen eine Last.

Leverkusen – Den Hilferuf des Geschäftsführers hat der Rat schriftlich bekommen. „Die Lage ist ernst. Das Jahresergebnis bewerte ich, wie im Vorjahr, als nicht zufriedenstellend“, so hat Stadtdirektor Markus Märtens in seiner Nebenfunktion als Geschäftsführer der Leverkusener Parkhausgesellschaft (LPG) in seinen Wirtschaftsbericht geschrieben. Zwar ist die Verpachtung der Tiefgaragen in Wiesdorf immer noch ein lukratives Geschäft. Doch wird die Bilanz des städtischen Unternehmens durch eine Aufgabe getrübt, die der Parkhausgesellschaft zusätzlich aufgebürdet wurde: den Kauf von Immobilien in der City C (City-Center).

Das sollte nur vorübergehend ein Mittel sein, um einen direkten Zugriff auf die Geschäftseinheiten des maroden Einkaufszentrums zu haben, um dessen Neuerschließung und Wiederbelebung voranzutreiben. Doch diese Hilfskonstruktion, die unter dem früheren Kämmerer und LPG-Geschäftsführer Rainer Häusler gefunden worden ist, wird langsam zur Belastung und Gefährdung für die LPG. Oder wie Häusler-Nachfolger Märtens es ausdrückt: „Die Immobilien City C belasten die Gesellschaft in einem Maße, die mittel- bis langfristig die Gesellschaft in Schwierigkeiten bringen wird.“ Märtens sieht ein „bestandsgefährdendes Risiko“.Denn die City-Immobilien sorgen alljährlich für Verluste, im vergangenen Jahr in Höhe von 225 814,09 Euro.

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Unter anderem mussten Dachschäden repariert werden. In Kürze stehen Investitionen in die Kälteanlage an, für die Märtens nach einer Zwischenlösung suchen lässt. Eine Steuerprüfung hat außerdem ergeben, dass eine Verrechnung der Immobilienverluste mit den Gewinnen aus dem Pakhausgeschäft nicht mehr zugelassen wird. Die LPG muss nun gesonderte Rücklagen bilden. Die Zeit drängt und Märtens drängt: „Es bedarf »mutiger« Entscheidungen der Gesellschafter, wie das Projekt City C umgesetzt werden soll.“

Ratsvorlage zurückgezogen

Eine Ratsvorlage des Oberbürgermeisters ist im vorigen Jahr zurückgezogen, ein gemeinsamer Antrag der großen Fraktionen vertagt worden. Die geplante Gründung einer Projektgesellschaft für die City steht weiterhin aus. Mit seinem Antrag, die Stadt möge mit Hilfe der Wohnungsgesellschaft WGL und der Sparkasse möglichst alle Immobilien in der City in ihren Besitz bringen, trieb Erhard Schoofs (Bürgerliste) auch dieses Thema auf die Spitze. „Sollen wir denn noch mehr von diesem Schrott kaufen?“, entgegnete Milanie Hengst (SPD) im FInanzauschuss. „Damit schneiden wir uns nur ins eigene Fleisch.“ Die Stadt sei mit der City ohnehin viel zu spät dran. Es sei verantwortungslos, der künftigen Projektgesellschaft noch mehr Lasten aufzubürden, ergänzte Monika Ballin-Meyer-Ahrens (FDP).

„Uns gehört doch schon die halbe Titanic“, hakte Schoofs nach. „Das wird uns ohnehin keiner abkaufen.“ Wichtig sei, dass die Stadt endlich handele. „Wir brauchen Schnelligkeit statt Abwarten. Der OB hat hervorragende Planungen in den Papierkorb geworfen und nun tut sich nix mehr.“Schoofs Antrag wurde im Ausschuss wie auch im Stadtrat einhellig abgelehnt, der Lagebericht genehmigt und Geschäftsführer Märtens entlastet. Somit bleibt vorerst alles beim Alten.

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