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Initiativen-Bündnis„Lev muss leben“ setzt auf Benefiz-Konzert mit den Bläck Fööss

Lesezeit 3 Minuten

Mit einem Konzert will Erhard Schoofs die Kasse der Initiative „Lev muss leben“ füllen.

Leverkusen – Zwar geht er nach einer Knieoperation im Remigius-Krankenhaus an einer Krücke, doch auch mit diesem zeitweiligen Handicap will Erhard Schoofs schon wieder in die Schlacht ziehen und rüstet „zum zweiten Waffengang“, wie er sich ausdrückt. Gemeint ist damit eine mögliche weitere Klage gegen die Autobahnpläne von Land und Bund in Leverkusen, nachdem eine erste Klage gegen den Rheinbrücken-Neubau vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verloren gegangen ist.

Aufgeben ist keine Option

Wie es nun weitergehen soll, ob das von Schoofs und seiner Bürgerliste angeschobene Initiativen-Bündnis „Lev muss leben“ eine „Kombilösung“, bestehend aus einer halben Rheinbrücke und einem langen Autobahntunnel unter dem Rhein hindurch, noch erreichen kann, ist für Schoofs noch nicht erledigt: „Das ist noch nicht gelaufen, sondern in vollem Gange.“ Aufgeben gilt bei ihm weiterhin nicht.

Zuvor aber muss, um in seinem Bild vom Waffengang zu bleiben, die arg geschröpfte Kriegskasse gefüllt werden. Rechtsanwälte und Gutachter haben gekostet, die Spendeneinnahmen sind seit dem internen Streit mit dem „Netzwerk gegen Lärm“, dem immer noch die Insolvenz droht, auf Null zurückgegangen. Ein Benefizkonzert soll es nun richten. Da Schoofs als ein Mitbegründer und jahrelanger Organisator der Leverkusener Jazztage bestens vernetzt ist, frischte er alte Kontakte wieder auf und hat mit ein paar alten Freunden zusammen ein Programm zusammengezimmert, dass den 2000 Besucher fassenden Forum-Terrassensaal und damit auch die Kasse der Initiativen füllen soll.

Bläck Fööss als Topact des Benefizkonzerts

Als Veranstalter tritt ein Musik-Arbeitskreis-Rheindorf auf, ein Dreigestirn, bestehend aus Hagen Norhausen, Bernd Neufeind und Erhard Schoofs. Und der Topact des Benefizkonzertes zur Autobahnplanung sollen die Bläck Fööss sein, zu denen Schoofs über den Sänger und Gitarristen Pit Hupperten aus Opladen einen direkten Draht hat. „Die spielen hier natürlich nicht aus Langeweile, weil sie nichts zu tun haben, sondern weil sie auch hinter unserem Anliegen stehen“, sagt Schoofs.

Am Sonntag, 7. Oktober, soll es von 15 bis 21 Uhr im Forum rundgehen, mit der Peter-Nonn-Bluesband, der Coldplay-Coverband „Goldplay“, der Reggae-Band „Full Tune Clan“ und den „Kölschen Cowboys“ im Vorprogramm der Fööss. 20 Euro soll der Eintritt kosten und nach Abzug aller Kosten, die durch den Einsatz ehrenamtlicher Unterstützer verringert werden sollen, die Kasse für den weiteren Kampf gegen „Monsterstelze“ und Deponieöffnung hinlänglich füllen. Im Erfolgsfall könnte ein zweites Konzert im Frühjahr mit den Höhnern folgen; Festveranstalter Werner Nolden hat bei Henning Krautmacher schon mal sondiert.

„Das wäre mal ein Zeichen“

Aber „Lev muss leben“ will dabei das eigentliche Anliegen nicht vernachlässigen. In acht Veranstaltungen haben Schoofs und sein enger Kern von Aktivisten in den Stadtteilen schon für ihre Vorstellungen vom Autobahnausbau geworben, neun weitere Infoabende sind geplant. Danach sollen auch die Bewohner von Pattscheid oder Fettehenne wissen, was es mit dem Autobahnausbau in Leverkusen auf sich hat. Am 29. August hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauerbach nun einen Termin bei Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in der Düsseldorfer Staatskanzlei vereinbart, um gemeinsam mit den Initiativen für einen langen A-1-Tunnel zu werben. Dass die Stadt an ihrer kleinen Tunnellösung festhalte und ansonsten nicht viel unternimmt, findet Schoofs besonders bedauerlich.

Mehr Unterstützung verspricht er sich von den Bayer-Fußballfans, mit denen er noch einmal eine Demonstration vor einem Heimspiel der Werkself veranstalten möchte. „Wenn wir dann einmal 25 000 Leute auf die Straße brächten – das wäre mal ein Zeichen!“

So viele Unterschriften sind inzwischen jedenfalls gegen die geplante Öffnung der Sondermüll-Altlast in Leverkusen gesammelt worden.