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Kunstrasen statt AscheDiese Pläne hat Leverkusen für seine Fußballplätze

Lesezeit 3 Minuten

Am Weidenbusch in Quettingen entsteht eine runderneuerte Sportanlage  aber erst 2021

Leverkusen – Die Jugend von heute ist wählerisch. Nicht nur, was die Wahl zwischen Fußball auf der Playstation oder auf dem Platz angeht. Auch die Art des Untergrundes ist bedeutend. „Kinder und Jugendliche suchen sich ihren Verein mittlerweile auch nach den Bedingungen aus“ erklärt Arne Kahr, Vorstandsvorsitzender des TuS Quettingen. Auf einem Ascheplatz möchte niemand mehr spielen, deswegen sei es für die Vereine gerade in Sachen Nachwuchsarbeit besonders wichtig, Training und Spiele auf einem Kunstrasenplatz anbieten zu können.

Verzögerung in Quettingen und Bürrig

Und da hat Leverkusen mittlerweile einiges zu bieten. Sieben der elf Vereinsplätze haben bereits einen Kunstrasen, zwei weitere sollten eigentlich im kommenden Jahr fertig gestellt werden: Bei Roland Bürrig und dem TuS Quettingen. Letzterer freut sich nicht nur auf einen neuen Bodenbelag, sondern auf ein runderneuertes Gelände. Dank Fördermitteln des Bundes in Höhe von 1,2 Millionen Euro soll am Weidenbusch neben einem Groß- und Kleinspielfeld mit Kunstrasen auch ein Basketballfeld mit Kunststoffbelag, ein Platz für „Street-Workout“ mit Trampolinen, Schotterrasenflächen für Stadtteilaktionen und ein Beleuchtungsanlage entstehen.

Unverhoffte Bundesmittel

Ende April wurde die Zusage der Finanzierung, zu welcher der Sportpark Leverkusen noch 200 000 Euro zuschießen muss, gefeiert. Mittlerweile ist klar: Der Kunstrasen wird nicht wie geplant im kommenden Jahr, sondern erst 2021 kommen. Ebenso der Kunstrasen in Bürrig, der durch die unverhofften Bundesmittel für Bürrig vorgezogen werden sollte.

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Der Grund für die Verschiebungen liege in den komplexen Förderkriterien und der umfangreichen Planung, erklärt Dieter Scholz vom Sportpark. „Zudem ist das Zeitfenster beim Bau von Kunstrasenplätzen klein. Wenn wir nicht bis Oktober fertig sind, haben wir ein Riesenproblem.“ Die vielen Anträge und schwierige Auftragsvergabe in Zeiten des Baubooms hätten einen Baubeginn im Frühling nicht zugelassen.

Saisonales Geschäft

„Und im Juli kann man nicht anfangen, einen Kunstrasen zu bauen“, erklärt Scholz. „Ab zehn Grad lässt sich das Material nicht mehr verarbeiten und dann steht der Verein lange ohne Spiel- und Trainingsplatz da, das können wir nicht verantworten.“ Deswegen habe man frühzeitig die Reißleine gezogen und das ganze Projekt um ein Jahr verschoben. „Das war natürlich ein Schock für uns“, sagt der Quettinger Vorstandsvorsitzende Arne Kahr. „Aber jetzt schauen wir, wie wir die Kids noch ein Jahr länger auf die Asche bekommen.“ Der Verein ist weiterhin froh über die Aussicht auf eine schicke neue Sportanlage.

Erster Austausch steht an

Im Jahr 2005 hat der Sportpark den ersten Kunstrasenplatz der Stadt angelegt, beim SC Hitdorf. „Der ist noch in einem tadellosen Zustand“, freut sich Scholz. Ein Gutachter begeht regelmäßig die Plätze und legt fest, was wann und wo ausgebessert werden muss. Meist ist der Fünfmeterraum zuerst abgenutzt, gefolgt vom 16er. „Da werden dann Teile erneuert“, erklärt Scholz. Die Lebenszeit eines Kunstrasen beträgt je nach Auslastung und Pflege 12 bis 17 Jahre. Somit steht 2020 der erste Austausch an: Dann bekommt der Sportplatz im Bühl einen komplett neuen Teppich. Im Jahr darauf ist der SV Bergfried am Höfer Weg dran.

Kunstrasen hat seine Tücken

Das sei nicht so aufwendig wie eine Neuanlage, erklärt Scholz. Tragschicht und Drainage können bleiben, darauf wird ein neuer Teppich gelegt. Zur Finanzierung von Ausbesserungen und Erneuerungen zahlen alle Vereine mit Kunstrasen regelmäßig in einen Topf ein. „So ein Kunstrasen hat auch seine Tücken“, erklärt Scholz. „Auf einen Tennisplatz kann man einfach ein bisschen Asche schütten, und dann ist der wieder wie neu.“ Einen Kunstrasen müsse man auch regelmäßig von Blättern und anderem Material befreien.

Pläne für den Birkenberg

Die beiden Plätze, die noch keinen Kunstrasen haben, liegen in Rheindorf und am Birkenberg. Für letzteren wird an einem Gesamtkonzept gearbeitet. „Ideen gibt es viele“, verrät Scholz. Die Sportstadt entwickelt sich immer weiter.