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LeserbriefeWas Leverkusener von der Diskussion über die Wiembachallee halten

Lesezeit 12 Minuten
Die Zukunft der Wiembachallee interessiert viele unserer Leserinnen und Leser brennend.

Die Zukunft der Wiembachallee interessiert viele unserer Leserinnen und Leser brennend.

Die Zukunft der Wiembachallee interessiert viele unserer Leserinnen und Leser brennend. Wir dokumentieren ihre Zuschriften an die Redaktion.

„Nur die Hälfte“ der Bäume ist eine Verharmlosung

Die Darstellung, dass „nur die Hälfte“ der Bäume fallen muss, kommt einer Verharmlosung gleich. Die Mehrheit der Anwohner der Wiembachallee hat sich bereits 2022 gegen die Entfernung der doppelreihigen Allee gewandt. Auch aktuell schreiben die Anwohner Briefe an die Fraktionen des Stadtrates sowie unterstützen eine Petition.

In keiner Diskussion der städtischen Gremien wurde der Bürgerwille, der 2022 in einer Petition zum Ausdruck gebracht wurde, beachtet. Es stellt sich die Frage: Geht es hier vielleicht nur um eine „schnelle Lösung“, damit ein Bauprojekt mit Tiefgaragen am Bielert fortgesetzt werden kann? Warum erfolgt keine ganzheitliche Betrachtung Wupper und Wiembach? Hochwasserschutz von der Quelle bis zur Mündung?

Ich habe folgende Bedenken gegen das Vorhaben der TBL: 1. Eine Entfernung der inneren Bäume und das Ausgraben der Wurzeln würde auch die äußeren Bäume schädigen und diese würden wahrscheinlich in den folgenden Sommern absterben. Somit würden letztendlich alle Bäume fallen. 2. Der Wiembach wäre im Sommer der prallen Sonne ausgesetzt, die Aue würde austrocknen. Die Bahnstadt ist ein Beispiel für Hitzestauung im Sommer – siehe Hitzekarte. Im unteren Wiembach nistet der Eisvogel und die Wasseramsel – beide Vogelarten stehen unter Artenschutz.3. Das Hauptproblem der Flut 2022 im Bielertviertel, das Wupperhochwasser – dies findet keine Beachtung. 4. Es erfolgte im Rahmen des Neubaus der Sporthalle an der Theodor-Heuss Realschule bereits ein ausgedehner Kahlschlag der Grünfläche um die Schule. Die Sporthalle wird im Sommer zusätzlich Hitze reflektieren. Umso wichtiger ist die grüne Zone um den Wiembach. Hausbesitzer werden aufgefordert in der Stadt für Fassadenbegrünung und Baumfällungen für Ausgleichpflanzungen zu sorgen. Dies scheint für die Verwaltung nicht zu gelten.5. Das Hauptproblem der Flut 2022 war das Hochwasser der Wupper. Warum gibt es dazu kein Schutzkonzept der Verwaltung?Bettina Roth-Küver, Leverkusen


Zu befürchten ist, dass es teurer und hässlicher als erhofft wird

Nach 2021 und 2022 nimmt die Stadt Leverkusen nunmehr bereits den dritten Anlauf, Hochwasserschutz in Opladen durch teilweise oder vollständige Abholzung der Wiembachallee herbeizuführen. Der Umweltausschuss der Stadt Leverkusen und auch die Bezirksvertretung II haben das Vorhaben bereits abgesegnet und am 17. Februar droht die Zustimmung auch durch den Rat der Stadt Leverkusen. Zwischen der Zustellung der umfangreichen Entscheidungsvorlage an die zuständigen politischen Gremien am 8. Januar und der Abstimmung im Rat liegen gerade einmal gut fünf Wochen. Schon der Zeitdruck, der hier geschaffen wird, wirkt nicht gerade vertrauensbildend.

Versprochen wird uns eine Umgestaltung der Wiembachallee, die für kleines Geld eine ökologisch wertvolle und gleichzeitig effektiven Hochwasserschutz gewährleistende Aufwertung des Stadt- und Landschaftsbildes bieten soll. Angesichts der Tatsache, dass die Allee in ihrer heutigen Gestaltung ein städtebauliches Kleinod erster Güte ist, kann man eine solche Ankündigung nur mit größter Vorsicht genießen. Zu befürchten steht vielmehr, dass nach Abschluss der Umgestaltung zwei Dinge klar sein werden: Zum einen wird es viel teurer geworden sein als ursprünglich veranschlagt. Zum anderen auch viel hässlicher als ursprünglich erhofft.

Dem Bild unserer Stadt ist schon an verschiedener Stelle großer und größter Schaden zugefügt worden. So gehört der Bahnhof Opladen nicht nur zu den dysfunktionalsten Bahnhöfen Deutschlands, sondern auch zu den hässlichsten. Wie sagte es einmal ein grüner Lokalpolitiker in erfrischender Offenheit: Wenn ich gewusst hätte, wie hässlich das Ding wird, hätte ich dem Projekt niemals zugestimmt. Dieser Bahnhof ist aber nicht vom Himmel gefallen, sondern steht da als Ergebnis eines politischen Entscheidungsprozesses, der auch von den Vertretern unserer Stadt mitgetragen worden ist.

Dieses Mal können es unsere Vertreter in der Stadtpolitik besser machen. Wir haben sie gewählt in dem Vertrauen, dass sie die für unsere Stadt besten Entscheidungen treffen und Fehlentwicklungen verhindern. Da ist es nach den Erfahrungen aus der Vergangenheit leider nicht möglich, sich bei der Beurteilung von Fachgutachten allein auf die Vorlagen der Stadt Leverkusen zu verlassen. Wenn die Stadtverwaltung dann auch noch das Argument bemüht, die Opferung der Wiembachallee sei die einzig rechtlich mögliche Schutzmaßnahme und damit „alternativlos“, müssen doch alle Alarmglocken schrillen.

An der Wiembachallee droht nun schon zum wiederholten Mal die Vernichtung eines Ortes mit stadtbildprägender Qualität, Geschichte und hoher Aufenthaltsqualität. Zu erwarten steht die Schaffung eines mehrere 100 m langen Grabens durch das Viertel, einer riesigen Wanne, einzig und allein zu dem Zweck ausgehoben, um rechnerisch ein Volumen von 15.000 Kubikmetern Wasser aufnehmen zu können. Wodurch der Stadt Leverkusen in der Folge die Herausnahme (!) des Wiembachviertels aus der Hochwassergefahrenkarte ermöglicht wird. Jeder Anwohner im Viertel aber weiß nur zu genau, woher das Wasser gekommen ist, das in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 unsere Gärten, unsere Keller, unsere Wohnungen geflutet hat – es kam aus der Wupper. An diesem Risiko wird sich durch die Abholzung der Wiembachallee auch nicht das Geringste ändern.

Eine Karte des Opladener Nordens mit Überschwemmungsflächen

Die blau eingefärbten Flächen in dem Wohnviertel sind bei einem 100-jährlichen Hochwasser Überschwemmungsgebiet

Wenn die Planungen der Stadtverwaltung noch verhindert werden sollen, dann heißt es jetzt „Arsch huh!“ für die Wiembachallee. Wer als Bürger ein Interesse daran hat, dass unser schöner Stadtteil nicht noch ein weiteres Schmuckstück verliert, muss jetzt aktiv werden und die Verantwortlichen in der Stadtpolitik ansprechen. Und bei Google „Wiembachallee erhalten“ eingeben und seine Stimme für die neuerliche Petition abgeben, die noch viel mehr Unterstützer brauchen könnte, als bisher unterschrieben haben.Michael Fickus, Leverkusen


Die Betonbrücke ist ein Nadelöhr

Das Wupperhochwasser von 2021 wird als ein über 1000-jährliches und damit extremes Ereignis eingestuft. Die Schäden im Ruhlachviertel an städtischen (bis Sommer 2022 über 23 Millionen Euro) kirchlichen und privaten Gebäuden waren beträchtlich. Die Stadt Leverkusen hat das Problem erkannt: Sie zitiert eine Studie, dass sich die Wahrscheinlichkeit solch extremer Regenfälle bis zum 9-fachen erhöht hat. Dementsprechend sollte ein umfassendes Gutachten beauftragt werden, welches die Situation bei extremen Niederschlag für die Einzugsgebiete von Wupper und Wiembach, aber auch die Fördermöglichkeiten für Schutzmaßnahmen untersuchen sollte.

Dieses Gutachten gibt es nicht. Die Stadt tröstet die Anwohner aber mit der Aussage: Gegen ein 100-jährliches Hochwasser können wir Sie schützen, darüber hinaus sind Sie selbst verantwortlich. Das Gegenteil ist richtig: Wir können uns gegen ein kleines Hochwasser schützen, bei einem starken müssen wir eine Etage, falls vorhanden, nach oben steigen; die Kinder der Tageseinrichtungen und Schulen des Viertels weichen dann geschwind in andere Quartiere aus.

Wiembach am Nachmittag, 14.7.21 . alleebäume Wiembachallee Foto: Ralf Krieger

Die Wiembachallee am Nachmittag des 14. Juli 2021

Zum Schutz des Viertels gegen ein lediglich 100-jährliches Hochwasser des Wiembachs – ein gleichzeitiges der Wupper bleibt praktisch unberücksichtigt – wurden zwei Gutachten beauftragt mit folgenden Kernaussagen: a) Die detaillierte Studie für den Rückhalt durch zwei Retentionsbecken (135.000 Kubikmeter) im Bereich Pintsch-Öl-Gelände mit steuerbaren Drosselbauwerken ergab: Der Wasseraustritt im Bereich der Wiembachallee kann fast vollständig verhindert werden (Kosten circa zwei Millionen Euro netto). b) Die Aufweiterung des Fließquerschnitts im Bereich des Wiembachkanals von 8 auf 16 Quadratmeter verhindert laut dem eingesetzten Modell durch den schnelleren Wasserablauf den Übertritt vollständigen. Die Kosten wären deutlich niedriger.

Die Stadt hat sich für die – bereits vor dem extremen Hochwasser 2021 geplante – Variante „Aufweitung“ entschieden. Die Folge: Beide inneren Alleereihen müssen abgeholzt werden, der Bestand der äußeren ist nicht gewährleistet. So weit, so schlecht für dieses Kleinod. Der eigentliche Knackpunkt der ausgewählten Variante „Aufweitung auf 16 Quadratmeter“ ist jedoch die Betonbrücke Wiembachallee (= Bielertstraße). Der Durchlass beträgt zusammen mit dem weiter oberhalb befindlichen Bypass weniger als 10,5 Quadratmeter, ein Nadelöhr. Verschärfend kommt hinzu: Die Wupper soll sich bei einem 100-jährlichen Ereignis ebenfalls bis zu dieser Brücke rückseitig aufstauen. Folglich kann das Wasser des Wiembachs nicht in seinem Bett abfließen. Wie soll im Ruhlachviertel so eine Überschwemmung verhindert werden, deren Ausmaß bei einer Verklausung des Durchlasses mit Schwemmgut sogar noch weiter gesteigert werden wird?

Ein wasserbaulicher Nachweis für diese Brücke ist wohl erforderlich, konnte aber nicht gefunden werden. Soweit zu ersehen war, basiert die Auswertung des Abflusses im Bereich Wiembachkanal auf dem 1-dimensionalen JABRON-Datensatz und der Zeitreihe 1974 bis 2011. Nach fachlicher Rücksprache ist dieses Verfahren jedoch zu grobmaschig und muss durch ein 3-dimensionales Modell ersetzt werden, basierend auf aktuellen Zeitreihen, die extreme Hochwasserereignisse mit einschließen.

Erst nach dessen Auswertung können die richtigen – bei einem 100-jährlichen Hochwasser wirksamen – Maßnahmen ergriffen werden. Hinter der Brücke ist der Bachquerschnitt stark eingeengt, der Erfolg einer reinen Brückenaufweitung daher zumindest fraglich. Einen Schutz gegen ein stärkeres Hochwasser, ob Wupper oder Wiembach, gibt es dann trotzdem nicht, genauso wenig wie eine staatliche zweite Wiederaufbauhilfe. Die inzwischen weiter angewachsene Schadensumme für das gesamte, in Opladen betroffene Gebiet sollte ermittelt werden. Die Kosten für einen echten Hochwasserschutz werden sich bezahlt machen. Ach, ja, die Stadt macht klar: Der Rat darf allenfalls unverbindliche Empfehlungen an die Organe der TBL aussprechen.Dr. Gerald Völker, Leverkusen


200 oder 800 Bäume fällen

Wie kann der Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser für Opladen erfolgen? Dazu werden uns nun nach langer intensiver Prüfung zwei Möglichkeiten vorgestellt: Zum einen eine Wiedergesundung des Wiembachs in der Wiembachallee mit 100 neu gepflanzten Linden, oder das ersatzlose Fällen von 800 Bäumen in einem Naturschutzgebiet. Um diese Alternativen zu beurteilen, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit – was ist geschehen, dass das Thema Hochwasser am Wiembach sich so gewandelt hat?

Nun, um 1912 wurde der Wiembach begradigt und in ein straffes Korsett gezwängt. So entstand eine Allee, die vielen Opladenern und mir als langjährigem Anwohner noch als Pappelallee bekannt ist. Diese hohen Bäume wurden dann vor Jahren instabil und alle abgeholzt. Als Ersatz wurde sehr eng die Zuchtform Säulenhainbuche gepflanzt. Diese Alleebäume stehen nun viel zu dicht, so dass in den nächsten Jahren von den heute circa 300 Bäumen nach den Einschätzungen des Grünflächenamts mindestens einhundert im Rahmen der normalen Pflege gefällt werden müssen, so dass dann höchstens noch 200 Bäume dort stehen würden.

Baumreihen stehen entlang eines Bachbetts

Die Hainbuchenreihen stehen sehr eng in der Wiembachallee. Nach Einschätzung des Fachbereichs Stadtgrün müssen etliche Bäume entnommen werden.

Aber was änderte sich noch in den letzten hundert Jahren, was ein neues Hochwassermanagement am Wiembach erforderlich macht? Es entstanden große neue Wohnsiedlungen in Quettingen, Lützenkirchen und zum Beispiel die gesamte „Schöne Aussicht“. Da in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten „Versickerung auf dem eigenen Grundstück“ und „möglichst geringe Versiegelung“ wenig realisiert wurden, vergrößerten sich Jahr für Jahr die Wassermengen, die von den neuen Wohnbereichen in den Wiembach gelangten. Für die enormen Wassermengen eines 100-jährlichen Hochwassers entstanden allerdings in den Tälern keine Auffangbecken und so stieg das Risiko einer Überflutung immer mehr. Und dazu kommt dann noch die Klimakatastrophe, die uns immer heftigere Sturzregen bringen wird. All dies addierte sich mit noch anderen Faktoren, die dann im Jahr 2021 zu diesem extremen Hochwasser führten.

Ein Schutz vor solch einem extremen Hochwasser wie 2021 ist kaum möglich. Aber zumindest sollte ein Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser möglich sein. Dies zu lösen war die Aufgabe der Fachleute der Stadt, die dann 2022 den aus ihrer Sicht einzig sinnvollen Vorschlag präsentierten, das Bachbett des Wiembachs in der Wiembachallee aufzuweiten und die heutige Allee in eine einreihige Allee aus Linden umzuwandeln. Dass dieser Vorschlag bei vielen Opladenern erst mal auf Befremden stieß, ist gut nachvollziehbar.

Daher wurde 2024 ein umfassendes Gutachten an eine externe Firma in Auftrag gegeben, um mögliche Alternativen zu ermitteln. Die Gutachter untersuchten alle Flächen entlang des Wiembachs in Leverkusen und sogar über die Stadtgrenzen hinaus. Es stellte sich heraus, dass es für die Wassermengen eines 100-jährlichen Hochwassers nur zwei effektive Lösungen gibt – ein Becken in einem der wenigen Leverkusener Naturschutzgebiete oder die bereits vorgestellte Lösung durch eine Aufweitung des Bachbettes in der Wiembachallee. Sodann wurden diese beiden Lösungen geprüft und es stellte sich heraus, dass für das Becken in dem wertvollen „Naturschutzgebiet Wiembachaue“ – welches seinen Schutzstatus, wie in Fachkreisen allgemein bekannt, zu Recht erhalten hat – insgesamt 800 Bäume dauerhaft gefällt werden müssten. Zudem würde diese Lösung mit 2,04 Millionen Euro mehr als drei Mal so viel kosten, wie die Lösung Wiembachallee.

In der Wiembachallee müssten die circa 200 Bäume, die in einigen Jahren noch da wären, gefällt werden. Sodann erfolgen Neupflanzungen, so dass eine neue Allee mit 100 einheimischen Linden entsteht. Durch die Bachbetterweiterung verbessert sich zudem dann der Gewässerzustand des Wiembachs von heute „mäßig bis schlecht“ zu einer mittleren ökologischen Wertigkeit. Um das Naturgut Ophoven zu schützen wurde bereits 2024 beschlossen, dass es so saniert wird, dass es auch vor einem 200-jährlichen Hochwasser geschützt sein wird.

Nun gilt es Bilanz zu ziehen für die Möglichkeiten des 100-jährlichen Hochwasserschutzes am Wiembach für Opladen. Es gilt abzuwägen, was wichtiger ist: 2,04 Millionen Euro ausgeben und 800 Bäume dauerhaft aus einem Naturschutzgebiet zu entfernen, oder mit 0,62 Millionen Euro den Wiembach im Bereich der Wiembachallee ökologisch aufzuwerten, 200 Bäume zu verlieren, die dann durch 100 neue einheimische Linden ersetzt werden – also insgesamt mindestens 700 Bäume für unsere Stadt zu retten.Dr. Hans-Martin Kochanek, Leverkusen


Wiembachallee sucht ihresgleichen

Ungläubig und mit Entsetzen lasen wir in der Opladener Presse den Artikel über den Hochwasserschutz am Wiembach mit dem Fällen von 800 Bäumen für den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens in einem Naturschutzgebiet an der Neukronenberger Straße und oder auch das Fällen bis zu 300 Bäumen am Wiembach, obwohl bekannt ist, dass nicht der Wiembach, sondern der Hochstand der Wupper das Abfließen des Wiembachs verhinderte.

Wiembachallee

Eine Spaziergängerin an der Wiembachallee

Dies wurde uns auch von Anwohnern der Wiembachallee bestätigt. Die Wiembachallee sucht im Stadtgebiet ihresgleichen und kann auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Nachdem man seit 1975 (Gebietsreform) den Opladenern fast alles vernichtet hat, was schön und gut war, soll das nun mit dem Abholzen der Bäume in der Wiembachallee geschehen. Das Fällen von Bäumen kommt uns dabei sehr bekannt vor. Seit der Neugliederung 1975 wurden zum Beispiel die zwölf uralten Platanen auf dem Schulhof der ehemaligen Kath. Hauptschule gefällt, die alte Rotbuche hinter der Villa Römer, die Millenniumseiche auf dem neuen Kreisverkehr Rennbaumstraße, trotz Versprechen, diese wunderschöne Eiche zu erhalten.

Von den sechs Varianten, die ein Ingenieurbüro erarbeitet hat, favorisieren nun Rat und Verwaltung der Stadt die Variante, welche die Fällung von bis zu 300 Bäumen am Wiembach vorsieht, obwohl es Hinweise gibt, dass der Stau des Wiembach nicht verhindert wird, wenn der Hochstand der Wupper das Abfließen des Wiembach verhindert und somit über die Ufer tritt: Bravo!! Aus unserer Sicht hilft daher nur bei Starkregen das Ansteigen der Wupper über die vorhandenen Talsperren im Einzugsgebiet der Wupper zu regulieren.Kajo Nett, Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Opladen, Leverkusen