Ende 2024 stellten Mitglieder des sich um die Geschichte von ganz Leverkusen bemühenden Vereins das Programm für 2025 vor.
OpladenGeschichtsverein wünscht sich mehr Aufmerksamkeit für Leverkusens 50. Geburtstag
Vor 50 Jahren, genauer gesagt zum 1. Januar 1975, erweiterte die Stadt Leverkusen das eigene Gebiet. Der Opladener Geschichtsverein veranstaltet zwar am kommenden Sonntag, 5. Januar, dazu eine Geburtstagsmatinee, sieht sich aber bei der Pflege der Lokalgeschichte weitestgehend alleine gelassen.
„Wir bedauern, dass dieses zentrale Datum keine größere Aufmerksamkeit bekommt“, betonte Jürgen Mittag, Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission. Dies liege vor allem an dem Umstand, dass die eigentlich von der Stadt versprochene Förderung für die geplanten Veranstaltungen zum 50. Geburtstag eingespart werden soll. Insofern seien viele angedachte Projekte wie Werkstattgespräche zur Stadtentwicklung, Filmabende oder Bürgerdialoge mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, leider nur unter Vorbehalt geplant, erklärte der Vorsitzende Michael D. Gutbier.
OGV fordert ein Institut für Stadtgeschichte in Leverkusen
Auch abseits der Jubiläumsveranstaltung wünscht sich der Opladener Geschichtsverein mehr Unterstützung: Die vor über zwei Jahren beschlossene Gründung eines Instituts für Stadtkultur und Stadtgeschichte sei nach wie vor nicht erfolgt, aber dringend notwendig, um die lokale Geschichtsarbeit für die Zukunft zu sichern, mahnte Guido von Büren, stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission und Vorsitzender des Jülicher Geschichtsvereins, an.
Im vergangenen Jahr sei von den beiden Partnervereinen bereits initiativ der Workshop „Quo vadis Lokale Geschichtsarbeit“ ins Leben gerufen worden, der sich mit den Herausforderungen der eigenen Tätigkeit auseinandersetze, so von Büren. Auch wenn man aus einer Position der Stärke spreche, wie Jörn Wenge vom Opladener Geschichtsverein es formulierte, so müsse kritisch auf die Mitgliederentwicklung geblickt werden.
Geschichtsvereine kein „Hort der Jugend“
„Auch uns ist klar: Geschichtsvereine sind nicht unbedingt der Hort der Jugend“, räumte von Büren ein. Der aktuelle Altersdurchschnitt sei „50 plus“ und auch generell sei es nicht mehr so selbstverständlich, sich in Vereinen zu engagieren. „Man kann aber nicht immer alles auf das Ehrenamt schieben“, bekräftigte von Büren. Ihre wichtige Arbeit zur historisch-politischen Bildung sei nun einmal freiwillig und müsse mit einem „Geschichtszentrum Frankenberg“ professionalisiert werden, um den Fortbestand zu garantieren.
Wie diese historisch-politische Bildungsarbeit konkret aussieht, zeigt das Programm, das der Opladener Geschichtsverein für das Jahr 2025 erarbeitet hat: Das Leitmotiv heiße „Freiheit – Stadt – Gesellschaft“ und lege einen Themenschwerpunkt auf die Bauernkriege im 16. Jahrhundert. Neben Exkursionen, wie etwa Ende Mai zur Bauernkrieg-Landesausstellung ins thüringische Mühlhausen, seien auch verschiedene Vorträge geplant, kündigte Gutbier an. So werde beispielsweise Jürgen Mittag am Mittwoch, 4. Juni, einen Vortrag über die Akteure, Konfliktfelder und Wirkungen der kommunalen Neugliederung im Raum Leverkusen halten. Nähere Informationen zum Jahresprogramm des Opladener Geschichtsvereins finden Interessierte online unter www.ogv-leverkusen.de/programm.
Am Sonntag, 5. Januar, lädt der Opladener Geschichtsverein alle Bürgerinnen und Bürger bei freiem Eintritt um 11 Uhr in der Villa Römer ein, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft das Stadtjubiläum zu feiern. Neben einem Gang durch die Ausstellung, wird es Gespräche zur Frage geben, was die Leverkusenerinnen und Leverkusener ihrer Stadt zum Geburtstag wünschen. Diese Wünsche können auch unter dem Hashtag #HappyBirthdayLeverkusen50 mitgeteilt werden.