Der Neuanfang hat für Sardascht Qadir eine ganz besondere Bedeutung.
NeueröffnungDas Opladener Café „Herzhaft“ hat sich vergrößert
Flut, Pandemie, Krise – doch Sardascht Qadir hat sich nicht unterkriegen lassen und sein Café „Herzhaft“ in Opladen weitergeführt. Jetzt geht er sogar noch einen Schritt weiter und möchte sich vergrößern. 75 Quadratmeter sind hinzugekommen, in seinem neuen Lokal an der Düsseldorfer Straße 89 stehen dem Gastronomen nun 93 Quadratmeter zur Verfügung.
Diese Fläche möchte Qadir für die Idee hinter seinem Café nutzen: Er möchte für lokal, nachhaltig, persönlich und hausgemacht stehen. Qadir erklärt: „Die Falafel, unsere Hähnchen, die Salate, das ist alles hausgemacht – das ist uns wichtig.“ In seinem vorherigen Ladenlokal habe er auch die Brote noch selbst gebacken, das funktioniere jetzt nicht mehr. „Das nimmt zu viel Platz weg“, so Qadir. Bei allen Lebensmitteln, die der 34-Jährige zukaufen muss, achtet er darauf, sie regional zu beziehen. So hat er von Gerolsteiner auf Hahner Felsenquelle gewechselt, das Wasser komme aus Bergisch Gladbach.
Opladen: Gastronom setzt auf internationale Auswahl
In Bezug auf die Gerichte setzt Qadir auf eine moderne, internationale Auswahl: Es soll Paninis, Wraps, Bowls und Falafel geben. Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen und auch Catering möchte er den Kundinnen und Kunden anbieten können.
Alles zum Thema Opladen
- Prozess wegen Autokollision Leverkusener wird verurteilt und scheint doch Opfer zu sein
- Polizei sucht Tresordiebe Nächtlicher Einbruch in Opladen
- Neue Bahnstadt Geförderte Projekte in Opladen fertig – Beginn im Bahnhofsquartier offen
- „Mamagehttanzen“ Wo Mütter in Leverkusen eine Weihnachtsparty feiern können
- Strafprozess Leverkusener lief Schülern mit heruntergelassener Hose entgegen
- Silvester mit Problemnachbarn Betrunkener Leverkusener hält mit dem Auto auf einen Mann zu
- Task Force, Feuerwache, verkaufsoffene Sonntage Das hat der Leverkusener Stadtrat entschieden
Über diesem Konzept steht laut Qadir aber, dass er „alles mit Herz“ macht. Von der Einstellung rühre auch der Name seines Cafés. Dem Gastronom ist gesunde Ernährung wichtig, deswegen achtet er darauf, dass er ausgewogene Gerichte anbietet. Dabei bringt er seinen eigenen „Touch“, wie er sagt, durch orientalische Gewürze in die Speisekarte.
Sardascht Qadir flüchtete im Alter von neun Jahren mit seinen Eltern aus dem Irak aufgrund der Unruhezustände und des Bürgerkriegs. In Deutschland schloss er eine Lehre zum Großhandelskaufmann ab und ist seitdem in der Gastronomie tätig. 2019 machte er sich erstmals selbstständig mit seinem Café „Herzhaft“.
Pandemie und Flut stürzten den Leverkusener Gastronom in eine Krise
Zu einer Zeit, die nicht optimal war, aber das war damals noch nicht abzusehen. 2020 bereitete die Pandemie den Gastonomen große Schwierigkeiten, ein Jahr später kam die Flut hinzu. Qadir erzählt: „Ich hätte in dieser Zeit fast meine Existenz verloren, aber meine Familie hat zusammengestanden, dadurch konnte ich mir die Mitarbeiterkosten sparen und schließlich überleben.“ Diese Krisen möchte der Großhandelskaufmann im neuen Lokal hinter sich lassen.
Mit der aktuellen Situation ist Qadir rundum zufrieden, die Gastronomie scheint immerhin seine Leidenschaft zu sein. „Ich liebe Essen – dieser Bereich ist mein Zuhause“, sagt er. Sardascht Qadir möchte in diesem Lokal dauerhaft bleiben. „Das ist mein Traumlokal“, so der Großhandelskaufmann. Sich noch einmal zu vergrößern, kommt für ihn keinesfalls in Frage, immerhin entständen dadurch auch mehr Kosten, man sei auf mehr Mitarbeiter angewiesen.
Nun freut sich Sardascht Qadir schon auf seine Neueröffnung – die ist für ihn nämlich auch ein Neuanfang. „Ich bin froh, dass ich mit der Vergangenheit abschließen kann“, sagt er.