Die Polizei will die Sporthallen-Brandstifter fassen und setzt 6000 Euro Belohnung für Hinweise zu ihnen aus.
Fahndung in Leverkusen6000 Euro Belohnung für Hinweise auf die Schlebuscher Brandstifter
Die Chancen, dass die Polizei die Brandstifter der Sporthalle der Gesamtschule Schlebusch noch ermittelt, stehen nicht schlecht, sagt Heiko Schulz, der leitende Brandermittler. Jetzt haben die Behörden und die Versicherung 6000 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt. Am Freitag hängen der Ermittler und Kollegen in der Schule und in der Umgebung 60 Fahndungsplakate auf. „Vielleicht haben die Täter ja schon mit ihrer Tat irgendwo angegeben?“, sagt Schulz.
Er ist sich sicher, dass die Sporthalle absichtlich in Brand gesteckt wurde: Erstens wurde die Halle vor dem Brand aufgebrochen, genauer gesagt ein Holzverschlag an der unteren Seite der Halle, an der die Laufbahn und die Sportplätze liegen. Zweitens fanden die Ermittler keinen Hinweis auf eine technische Ursache, wie etwa ein in Brand geratenes elektrisches Gerät oder Kabel. Bauarbeiten ruhten und sollten erst Tage später wieder beginnen.
Wichtig auch ist der Hinweis eines Anrufers, der am Dienstagabend, 3. Januar, nicht nur den Brand meldete, sondern auch mitgeteilt haben soll, dass er eine Gruppe Jugendlicher gesehen habe, die sich dort aufhielten. Feuerwerk soll auch im Spiel gewesen sein. Die Person ist ein wichtiger Zeuge, den er gerne noch einmal sprechen würde.
Anrufer ist nicht erreichbar
Leider könne man den Anruf nicht zurückverfolgen, sagt Schulz. Eine genauere Beschreibung der Gruppe liege nicht vor.
Gestohlen wurde anscheinend nichts. Ob ein Brandbeschleuniger, etwa Benzin, benutzt wurde, werde die chemische Analyse zeigen. Auch die Auswertung der DNA-Spuren an der Einbruchstelle steht bei den Ermittlungen noch aus. Die Ermittler hoffen jetzt auf möglichst viele Hinweise, auch solche, die zunächst unwichtig erscheinen mögen.
Die Halle ist schwarz vor Ruß. Schulz spricht von mehreren Millionen Euro Sachschaden. Besonders der Boden und die in der Halle gelagerten Baumaterialien hätten heftig gebrannt, sagt Schulz. Die Explosionen, die beim Löschen deutlich zu hören waren, seien vermutlich verursacht worden, als große Dosen mit Bauschaum wegen der Hitze unter Druck geraten und schließlich geplatzt seien, sagt der Ermittler.
Der Leiter der Gesamtschule, Bruno Bermes, schildert, welche Auswirkungen der Brand für Schüler und Lehrer hat: „Wir fahren täglich mit sechs Bussen durch die Stadt zu den Ausweichhallen“. Das sei nicht nur zeitraubend, sondern auch „sauteuer“. Die Busfahrten müssen jetzt noch viel länger durchgeführt werden, das komme zu den Sanierungskosten hinzu.
An der Halle wird seit einem Jahr gearbeitet. „Es war schon viel fertig, die Elektroinstallation war vorbereitet“, sagt Bermes, die sollte demnächst fertig werden. Das sei natürlich alles verloren. Bald sollte der neue Boden kommen. Normalerweise gebe es in der Halle auch eine Sprinkleranlage, die sei noch nicht eingebaut gewesen, sagt Bermes.
Am Freitag sind Statiker vor Ort, bisher haben sich Versicherung und Bauverwaltung noch nicht entschieden, ob sie die Halle abbrechen und eine neue gebaut wird oder ob man die vom Brand beschädigte Halle von Grund auf sanieren sollen. Zeitlich soll das keinen Unterschied machen.
„Im Sommer 2024 wollten wir die Halle wieder in Betrieb nehmen, vor 2026 wird das jetzt bestimmt nichts werden“, schätzt Bermes.
Hinweise nimmt die Polizei per Email oder unter 0221-229-0 entgegen.