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Live-WebcamLeverkusener Siebenschläfer haben Nachwuchs bekommen

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Die Leverkusener Siebenschläfer haben Nachwuchs bekommen.

Die Leverkusener Siebenschläfer haben Nachwuchs bekommen.

Das Siebenschläfer-TV in Leverkusen gibt es seit zehn Jahren.

Die Leverkusener Siebenschläfer haben Nachwuchs bekommen. Wie der Nabu Leverkusen mitteilt, seien vermutlich in der Nacht auf Sonntag „vier nackte und blinde Leichtgewichte“ geboren worden. Fünf Gramm bringt ein Siebenschläfer-Junges gerade einmal auf die Waage. Beim Nabu ist die Freude groß: „Frisch nach der Geburt präsentieren sich die Jungen noch in einem kräftigen Rosa.“

Über eine Live-Webcam sind die Leverkusener Siebenschläfer zu beobachten. Das Angebot gibt es inzwischen seit zehn Jahren. Hunderttausende Menschen haben sich die Tiere in der vergangenen Saisons angeschaut, hatten die Beteiligten beim Pressetermin zum Zehnjährigen mitgeteilt. Erich Schulz, Nabu-Vorsitzender, lässt verlauten: „Wir freuen uns sehr, dass auch dieses Jahr die seltenen Siebenschläfer wieder Nachwuchs haben. In diesem Jahr sind genügend Bucheckern und Eicheln vorhanden, sodass die Siebenschläfer genügend Nahrung finden.“

Sie sind teil des Siebenschläfer-Projekts des Leverkusener Nabu: Regine Kossler (v.l.), Erich Schulz, Lena Hölzer.

Sie sind Teil des Siebenschläfer-Projekts des Leverkusener Nabu: Regine Kossler (v.l.), Erich Schulz, Lena Hölzer.

Die Webcam werde intensiv genutzt, sagt die Projektkoordinatorin des Nabu, Regine Kossler. Das Projekt sei weltweit weiterhin einzigartig. Die gefilmten Nistkästen befänden sich in der Natur. Die wild lebenden und nachtaktiven Tiere seien also nur im Internet zu betrachten.

Die gerade geborenen Tiere brauchen in ihren ersten Tagen noch viel Wärme, teilt der Nabu mit. Die Mutter wärme die Jungen, auch mithilfe von Blättern, die sie zum Nistplatz bringe. Der Nabu meint: „Da das Wetter in den kommenden Tagen sehr warm wird, wird man sie dann wohl besser sehen können.“ Und die Tiere sollen durch die nährstoffreiche Muttermilch schnell wachsen. Dann komme auch das typische graue Fell, die Tiere begännen zu krabbeln sowie selbstständiger und frecher zu werden.

Ein Blick ins Siebenschläfer-TV.

Ein Blick ins Siebenschläfer-TV.

Nach vier Wochen fingen sie an, ihre Kletterfähigkeit zu trainieren, die ersten Ausflüge sollen die jungen Tiere nach fünf bis sechs Wochen unternehmen. Allerdings kommen sie laut den Tierschützern immer wieder in ihre Höhle zurück. Die Aufzucht übernehmen bei den Siebenschläfern ausschließlich die Mütter. „Der Vater ist während der gesamten Aufzucht der Jungen nicht mehr im Nistkasten zu sehen“, so der Nabu.

Projektleiterin Regine Kossler sagt, die Tiere verhielten sich jedes Jahr anders. Das hänge mit der Witterung und dem Nahrungsangebot zusammen. In diesem Jahr konzentrierten sich die Siebenschläfer auf zwei der Nabu-Nistkästen. Sieben gibt es. Einmal hätten sich neun Siebenschläfer in einem Kasten befunden. Das sei in diesem Jahr die größte Ansammlung gewesen, so Kossler.

Die Webcam läuft noch bis Mitte Oktober. Die Deutsche Postcode-Lotterie fördert das Projekt. Laut Nabu haben Menschen aus mehr als 60 Ländern via Kamera einen Blick in die Nistkästen gewagt. Über Facebook hält das Team Interessierte auf dem Laufenden.