Das von Bayer 04 geplante Internat für Profi-Sportler im Kurtekotten soll jetzt eine eigene Straße bekommen.
SportinternatMitglieder des Naturschutzbeirats finden neuen Bayer-04-Plan „skandalös“

Landschaftsschutzgebiet Kurtekotten: Hier will Bayer 04 ein Internat bauen – und möchte eine eigene Zufahrtsstraße durch die Wiese haben.
Copyright: Ralf Krieger
Im Landschafts- und Naturschutzbeirat können sich Nutzer der Leverkusener Landschaft, etwa Landwirte, Jäger und Angler sowie Naturschützer, zum Beispiel vom Nabu oder dem BUND, zu aktuellen und kommenden Themen äußern.
In der jüngsten Sitzung wurde jetzt ein überarbeiteter Plan für ein Sportinternat für den Profi-Nachwuchs vorgestellt, das Bayer 04 im Kurtekotten an der Elisabeth-Langgässer-Straße bauen will. Statt über bestehende Straßen will Bayer 04 den Anschluss jetzt über eine eigene Straße direkt zum Kurtekottenweg über die Wiese führen. Die Planung im Heidegebiet Kurtekotten, sagte der Nabu-Vorsitzende Hans-Martin Kochanek, sei sowieso nicht zu akzeptieren. Die neue Idee mit der Straße würde die Naturzerstörung auf die Spitze treiben.
Käme das so, würde ein weiterer Lebensraum zerschnitten. Im Naturschutzbeirat stieß das auf eine klare Ablehnung bei allen Beteiligten. Vom Umweltamt hieß es, man habe die Pläne für das Internat abgelehnt. Der altgediente Umweltschützer Kochanek sagte: „Aus Sicht des Naturschutzes fühle ich mich bei dem Plan von Bayer 04 in die 1970er-Jahre zurückversetzt. Skandalös!“ Die Abstimmung verlief entsprechend: Elf von zwölf Beiratsmitgliedern empfahlen der Verwaltung, den Bayer-04-Plan nicht durchgehen zu lassen. Nur einer war unentschieden.
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Mähroboter: Viele verletzte Igel in Leverkusen
Den Antrag der Grünen, in Leverkusen ein Nachtfahrverbot für Mähroboter einzuführen, wurde dagegen mit überwältigender Mehrheit unterstützt. Die Verletzungen der oft jungen Igel durch die automatischen Rasenmäher seien erschreckend, oft überlebten die Tiere nicht. Überprüfen könne das Verbot zwar meist niemand, aber die Allgemeinverfügung könne das Thema ins Bewusstsein der Nutzer bringen.
Die verletzten und getöteten Igel, sagte der Vorsitzende Martin Denecke, seien nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Die Entwicklung mit den Mährobotern sei leider nicht mehr zu stoppen, die von den Geräten durchgehend extrem kurz geschnittenen Flächen seien „ökologische Katastrophen“, auf denen nicht mal mehr einfache Ameisen überleben könnten ohne jede Blüte.
Der alte Wiembachsammler, ein altes Kanalrohr, das zum Teil im Naturschutzgebiet unterhalb von Biesenbach liegt, soll nicht mehr genutzt werden, die Häuser werden an andere Rohre angeschlossen. Das alte sei undicht und sammele viel Grundwasser in der Bachaue, ähnlich wie ein Drainagerohr, verdünne das Abwasser, was man in der Kläranlage nicht schätzt, da bevorzugt man eine möglichst dicke Suppe. Es soll aber im Boden bleiben; ausbaggern würde zu viel Schaden an der Natur verursachen.
In Opladen steht eine größere Rodung an den Wiembachteichen bevor. Dort sind an der Uferböschung mehrere wilde Bäume gewachsen, die, wenn sie bei Hochwasser umfallen sollten, den Deich beschädigen würden. Die Bäume werden gefällt, dafür hatten die Mitglieder im Naturschutzbeirat Verständnis. Nur: Auf einem der Bäume sitze im Winter der Eisvogel, der sich kleine Fische im Teich fängt, wusste der Nabu-Vorsitzende. Für den Vogel soll eine Sitzgelegenheit erhalten werden, dagegen hatten auch die Angler keine Einwände.